Bedeutende Leihgabe von Renaissance-Medaillen für Münzkabinett Winterthur

Sperandio von Mantua (1425/28-nach 1504). Portraitmedaille (vor 1482) von Giovanni II. Bentivoglio (1443-1508), Principe von Bologna. Brustbild nach rechts mit Kappe und Harnisch / Bentivoglio im Harnisch reitet nach links, im Hintergrund Berittener mit Lanze. Foto: Lübke+Wiedemann, Leonberg.
[bsa_pro_ad_space id=4]

Das Münzkabinett Winterthur erhält eine hervorragende Privatsammlung von Medaillen der Renaissance als langfristige Leihgabe. Zusammen mit den Beständen des Münzkabinetts soll sie digital erschlossen und in Ausstellungen vermittelt werden.

Die Kultur der Renaissance in Italien schuf mit der Kunstmedaille eine ganz neue Kunstform, die der Repräsentation, der Erinnerung und der Gabe diente. In einem „Wettstreit der Künste“ widmeten sich die besten Künstler der Zeit – Maler, Architekten und Bildhauer – auch dieser Kunstgattung und schufen intime Objekte in dauerhaftem Material und künstlerischer Vollendung. Solche Medaillen wurden besonders im Freundes- und Familienkreis der Führungsschichten gezeigt und verschenkt.

Matteo de’ Pasti (um 1420-1467/68). Portraitmedaille von Sigismondo Pandolfo Malatesta (1417-1468), Herr in Rimini, Vicario ecclesiastico. Brustbild nach links, im Harnisch / Rückseite: Kastell von Rimini mit Vorwerk und Eingangstor. Foto: Lübke+Wiedemann, Leonberg.

Die Medaillen der Renaissance interpretierten die Antike neu. Sie stellen aufgrund der inhaltlichen Bezüge eine perfekte Ergänzung zur bedeutenden Sammlung antiker Münzen des Münzkabinetts dar und sollen zusammen mit dieser im Winterthurer Onlineportal digital erschlossen, in Ausstellungen vermittelt und der Forschung zur Verfügung gestellt werden.

Die Sammlung, die dem Münzkabinett für zehn Jahre als Leihgabe zur Verfügung steht, wurde von Dr. iur. Claudia Wenger-Schrafl über viele Jahre aufgebaut und umfasst rund 200 Medaillen und Plaketten von höchster Qualität. Der Bestand wurde 2013 und 2020 in zwei Bänden in Buchform veröffentlicht.

Ausschlaggebend für die Leihgabe war die Ausstellung „Momente der Ewigkeit“, die das Münzkabinett 2014/15 auf der Basis dieser Sammlung zeigte. Sie motivierte die Leihgeberin, ihre Sammlung einer breiteren Öffentlichkeit für Ausstellungen, Vermittlung und Forschung zugänglich zu machen. Das Münzkabinett Winterthur mit langjährigen Kompetenzen in all diesen Bereichen schien ihr der geeignete Ort dafür.

 

Über die Ausstellung „Momente der Ewigkeit“ berichteten wir in der MünzenWoche.

Weitere Angaben zum Münzkabinett Winterthur finden Sie auf deren Website.

Seit kurzem ist die Sammlung des Münzkabinetts Winterthur im IKMK-Portal vertreten.