Ehepaar stößt beim Sondengehen auf Goldschatz

Der sogenannte Romney-Marsh-Hortfund besteht aus fünf Goldmünzen, einer zeitgenössischen Fälschung und einem Messingverschluss einer Geldbörse.
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Eine Geldbörse aus dem 14. Jahrhundert mit fünf Goldmünzen aus der Regierungszeit Eduards III. (1327-1377) wurde von von dem Ehepaar Phil und Joan Castle gefunden, das in New Romney in Kent lebt und seit über 30 Jahren gemeinsam mit ihren Metalldetektoren auf Suche gehen. Der Fund wurde am Dienstag, dem 24. Mai 2022, vom Auktionshaus Noonans (früher Dix Noonan Webb) in Mayfair für £39.550 (ca. 46.000 Euro) verkauft. Das Auktionshaus hatte einen Schätzpreis zwischen £12.000 und £15.000 (zwischen ca. 14.000 und 17.000 Euro) gerechnet.

Das Ehepaar Phil und Joan Castle.

Als Joan im Oktober 2018 mit ihrem XP Gold Max über einen ihrer Lieblingsplätze zog, gepflügte Felder in der Nähe von Romney Marsh, fand sie an der Oberfläche eine zerbrochene Goldmünze. Ein weiteres Signal brachte in acht Zoll Tiefe im Boden gleich daneben eine mittelalterliche Messingschließe einer Geldbörse zum Vorschein. Ihr Mann Phil kam dazu und fand sogleich eine Goldmünze. In den nächsten zwei Stunden fanden die beiden im Umfeld noch vier Goldmünzen.

Nigel Mills, Berater für Artefakte und Antiquitäten bei Noonans, erklärt: „Die Münzen wurden von Jo Ahmet, dem Verbindungsmann für Funde in Kent, als Goldstücke Eduards III. aus den Jahren zwischen 1351 und 1361 bestimmt. Dies war die erste bedeutsame Ausgabe von Goldmünzen, die erfolgreich war, nachdem die vorherigen Versuche gescheitert waren und die Münzen anschließend zurückgerufen und eingeschmolzen worden waren. Zu dieser Zeit waren diese Münzen die höchsten im Umlauf befindlichen Nominale mit einem Nennwert von 6 Shilling und 8 Pence, was in heutiger Währung etwa £2.500 Pfund (ca. 2.900 Euro) pro Münze entspricht. Sie haben einen Durchmesser von 3,4 cm und zeigen auf der Vorderseite den König in einem Schiff mit Schwert und Schild und auf der Rückseite ein königliches Kreuz.“

Mills erläuterte weiter: „Hortfunde aus Münzbörsen sind ziemlich ungewöhnlich. Sie enthalten eher Silbermünzen, diese Goldmünzen sind also etwas ganz Spezielles. Abgesehen von der zeitgenössischen Fälschung aus vergoldetem Silber sind alle fünf Goldmünzen nahezu prägefrisch und sind wohl damals verlorengegangen.“

Nach der Auktion resümierte Mills: „Das Endergebnis ist fantastisch. Es gab verschiedene Teilnehmer aus den USA und viele aus dem Vereinigten Königreich, die sich gegenseitig überboten. Das Endergebnis war dreimal so hoch wie die untere Schätzung, das ist wirklich beeindruckend. Es zeigt, wie wichtig es ist, dass alle Informationen vorliegen, so dass die Käufer vertrauensvoll bieten können.“

Phil ist 71 Jahre alt und arbeitete früher bei Woolwich Arsenal. Zu seinem Hobby kam er durch seine Frau Joan (70), die an der Themse nach Fossilien suchte.

Phil sagte: „Wir verstanden nichts von diesen Münzen, als wir sie fanden. Damals hatte ich eine Chemo-Therapie und das Sondengehen war eine willkommene Ablenkung.“

Joan beschrieb die Auktion so: „Wir haben uns jetzt wieder etwas beruhigt. Die Auktion haben wir sprachlos verfolgt. Es war eine wunderbare Erfahrung und fast so aufregend wie das Finden der Münzen!“ Der Hortfund wurde offiziell zum Schatzfund erklärt. Die beiden Finder teilen sich den Erlös mit dem Eigentümer des Landes, auf dem sie die Münzen gefunden haben.

 

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