Ein numismatisches Restaurierungsprojekt braucht Ihre Stimme!

Um diese Münzen der antiken Stadt Elea / Velia kümmern sich Forscher dank einer privaten Finanzierung.
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Die Bewahrung von Kulturgut ist Hoheitsaufgabe des Staates, da lassen sich die Institutionen nicht reinreden. Aber was, wenn der Staat diese Aufgabe nicht wahrnimmt, weil ihm die Mittel fehlen? Im süditalienischen Salerno drohten Tausende von Münzen in Magazinen zu verschwinden, nicht restauriert und unkatalogisiert. Damit wäre uns eine wichtige Quelle verlorengegangen, die die Geschichte der Stadt Elea/Velia erzählt. Doch dann ist es anders gekommen, weil sich Drittmittel eintreiben ließen.

Geben Sie Ihre Stimme beim Wettbewerb des Art Bonus!

So konnte das Projekt der Münzen von Elea/Velia am Art Bonus teilnehmen – als erstes numismatisches Projekt! Art Bonus ist nämlich ein Wettbewerb des Ministeriums für Kultur und Tourismus, für das sich nur Projekte bewerben können, die aus privaten Mitteln gefördert werden. Die Mäzene dieser Kulturprojekte werden stark steuerlich begünstigt, die Projekte selbst werden durch den Wettbewerb bekanntgemacht. Jedes Jahr wird ein Sieger gekürt. Entscheidend sind die Stimmen, die auf der Website, auf Instagram und Facebook für jedes einzelne Projekt abgegeben werden. Abstimmen kann jeder einmal auf jedem Kanal, jedes Projekt kann also von einer Person bis zu drei Stimmen erhalten. Der Wettbewerb läuft noch bis 7. Januar 2020, 12 Uhr. Geben Sie dem numismatischen Projekt Ihre Stimme auf der Website des Art Bonus!

Blick auf die Ausgrabung der griechischen Stadt Elea, die unter den Römern den Namen Velia trug.

Münzen erzählen die Geschichte der Stadt Elea / Velia

Am Golf von Salerno siedelten Griechen aus Phokaia zuerst um 535 v. Chr. Elea sollte sich zu einer der bedeutendsten Städte der Magna Graecia entwickeln. Vor allem die philosophische Schule der Eleaten machte die Stadt berühmt. Ihre bekanntesten Vertreter waren Parmenides und Zenon. Und natürlich prägten die Eleaten auch Münzen, und das rund 1000 Jahre bis in die Spätantike. Bei den archäologischen Grabungen wurden rund 10.000 Münzen geborgen.

Bei den Restaurierungsarbeiten werden auch Studenten und junge Forscher an die Numismatik herangeführt.

Zum ersten Mal finanziert eine private Institution die Restaurierung von Münzen

Diese 10.000 Münzen aus der langen Geschichte Eleas / Velias lagen seit langem in Magazinen. Eine Restaurierung durch den Staat war auf absehbare Zeit nicht zu finanzieren. Das Denkmalamt von Salerno und Avellino und die Universität Salerno wandten sich daher – mit Erfolg – mit ihrem Restaurierungsprojekt an ein privates Institut, das Kulturprojekte unterstützt, die Fondazione Nazionale delle Comunicazioni in Rom. Zum ersten Mal wird nach Aussage der Projektorganisatoren in Italien ein numismatisches Projekt dieser Art privat finanziert.

Zum einen sollen die Münzen gezielt in Museen und über digitale Kanäle eingesetzt werden, um die Besucher mit Storytelling für die antike(n) Geschichte(n) des Ortes zu begeistern. Zum anderen hoffen die Forscher, dass die Studenten und Jungakademiker, die mit der Restaurierungs- und Bestimmungsarbeit betraut sind, sich für die Numismatik begeistern, ihnen diese Arbeit eine erste Beschäftigung bietet und das Projekt somit in die berufliche Zukunft des Landes investiert.

 

Auf derselben Seite erfahren Sie Näheres über Art Bonus und den Wettbewerb (auf Italienisch).

Über den Mäzen des Projektes können Sie sich auf der Seite der Fondazione Nazionale delle Comunicazioni informieren (ebenfalls auf Italienisch).