Europas Münzbörsen starten wieder

Noch immer ist es schwierig für die Welt der Veranstaltungen. Doch nach einer langen Pause wagen mehrere Münzbörsen im September einen Neuanfang. Foto: Ria Sopala / Pixabay
[bsa_pro_ad_space id=4]

Wir alle erinnern uns noch, wie es im Frühjahr losging: Das neue Coronavirus breitete sich aus und eine Veranstaltung nach der anderen musste abgesagt werden, teilweise im letzten Moment. Bislang war an Münzbörsen nicht zu denken, selbst Auktionen wurden nur noch selten als Saalauktionen durchgeführt. Doch jetzt geht es in Europa wieder los, verschiedene Münzbörsen sind für September angekündigt: Prag, Houten, Bern und Dresden. Schauen wir uns an, wie die Veranstalter mit der Pandemie-Herausforderung umgehen.

Die Sberatel ist die größte Sammlermesse Mittel- und Osteuropas. Münzen sind ein Schwerpunkt im Angebot.

Sberatel: Die größte Sammlermesse im Herzen Europas

Die Prager Börse findet zweimal in Jahr statt und vereint unter einem Dach ein Angebot für Sammler von Münzen, Medaillen, Banknoten, Wertpapieren, Briefmarken, Ansichtskarten, Telefonkarten, Mineralien und Edelsteinen. Mit mehr als zweihundert Ausstellern ist sie die größte derartige Börse in Mittel- und Osteuropa. Nachdem die Frühjahrsausgabe entfallen musste, ist die Herbstbörse für den 11. und 12. September angekündigt.

Natürlich gilt auch hier für alle Teilnehmer die Vorschrift einer Mund-Nase-Bedeckung. Wer eine neue Maske benötigt, kann sich eine im Informationsbüro kaufen.

Dieses Jahr findet die Börse in Halle Nr. 1 statt, der größten auf dem Gelände. Dadurch konnte der Abstand zwischen den Ständen vergrößert werden, die hohen Decken sollen für eine gute Luftzirkulation sorgen. Um den Besucherfluss besser kontrollieren zu können, wird die Halle in fünf separate Sektoren eingeteilt. In jedem Sektor dürfen sich höchstens 500 Menschen gleichzeitig aufhalten. An den Türen, durch die man von einem zum anderen Sektor wechselt, wird Desinfektionsmittel bereitgestellt.

Am Freitag wird die Börse von 10 bis 18 Uhr stattfinden, am Samstag von 10 bis 17 Uhr. Tageskarten gibt es für 100 CZK (ca. 3,80 Euro), Händlerkarten für 500 CZK (ca. 19 Euro). Nicht nur Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben freien Eintritt, sondern auch Frauen!

In dem malerischen Örtchen Houten findet die größte Münz- und Papiergeldmesse der Benelux-Staaten statt – wieder. Foto: Henk Monster / CC BY 3.0

20. Münzmanifestation Houten

Eine Woche nach der Sberatel, am 19. September, wird die Münzmanifestation Houten (Niederlande) stattfinden. Die größte Münz- und Papiergeldmesse in den Benelux-Staaten verkauft diesmal die Eintrittskarten ausschließlich online (seit 1. September)! So möchte man lange Warteschlangen an den Kassen vermeiden. Allerdings verlangt die ExpoHouten beim Eintritt eine verbindliche Selbsterklärung der Besucher zum Thema Covid-19. Außerdem gibt es zwei feste Einlasszeiten (ähnlich wie bei Museen): Entweder man besucht die Messe von 9.30 bis 12 Uhr oder von 13 bis 16 Uhr. Der Eintritt kostet jeweils 5 Euro, für Händler gibt es verschiedene Standmodelle zu 52 oder 70 Euro. (Der Veranstalter hat bereits erklärt, dass er gezahlte Standgebühren erstatten würde, falls die Messe doch nicht stattfinden kann.)

Um Infektionen vorzubeugen, wird es separate Ein- und Ausgänge geben, verbreiterte Gehwege mit angegebener Laufrichtung, Desinfektionsmittelspender und ein verbessertes Luftzirkulationssystem. Maskenpflicht und Abstandhalten verstehen sich mittlerweile ja von selbst.

In der Schweizer Hauptstadt wird auch 2020 wieder die Münzenmesse BERNA abgehalten werden. Foto: Christophe Schindler / Pixabay.

BERNA2020

Ebenfalls am 19. September findet die BERNA statt, die Münzenmesse des Numismatischen Vereins Bern. Von 9 bis 16 Uhr finden Besucher Münzen, Medaillen, Banknoten und Historische Wertpapiere im Angebot. Die BERNEXPO, auf deren Gelände die Messe abgehalten wird, hat ein verbindliches Schutzkonzept erarbeitet, das natürlich auch für alle Besucher der BERNA gilt. Auch hier ist Maskentragen auf dem Gelände der BERNA verpflichtend.

Dresden und Riccione

Eine der großen Sammlerbörsen Deutschlands ist wieder für den 5. September 2020 zum 94. Mal in Dresden angekündigt. Von 9 bis 14 Uhr findet die Börse in der Alten Mensa der TU Dresden statt. Neben anderen Gebieten sind auch Münzen traditionell stark vertreten. Die Hygieneauflagen sehen vor allem die AHA-Formel vor: Abstandhalten, regelmäßiges Waschen bzw. Desinfizieren der Hände, Alltagsmaske tragen. Aussteller können noch Tische reservieren (ab 22,50 Euro).

Sogar in Italien, das sich erst langsam von dem Corona-Schock erholt, tastet man sich jetzt vorsichtig vor. An der Adria-Küste gibt es in Riccione zur Zeit eine numismatische Tagung, der eine Münzbörse mit über 100 Ausstellern vorangegangen war.

Ob die bekannte Börse von Verona im Herbst stattfinden wird, ist hingegen noch nicht sicher.

Optimismus und Vorsicht

Nichts ist sicher, es kann immer anders kommen als geplant. Aber anders als im März sind wir jetzt darauf vorbereitet. Seien wir optimistisch (immer mit einer gesunden Vorsicht) und wünschen wir den Veranstaltern viel Erfolg! Die Sammler werden ihren Mut danken.

Sollten Sie auf eine der Veranstaltungen fahren, beachten Sie bitte die Hygienevorschriften des jeweiligen Landes – und ihres eigenen Landes (eventuelle Reisewarnungen). Sie wissen, wie schnell sich die Rahmenbedingungen ändern können.

 

Die Sberatel stellt ausführliche Informationen (auch auf Deutsch) für Besucher zusammen zu den Themen Hygienekonzept, allgemeine Infos und Antworten auf die dringlichsten Fragen.

Dies ist die Seite der Münzmanifestation Houten.

Anmelden können Sie sich direkt über diesen Link bei der ExpoHouten.

Hier kommen Sie zur Seite der BERNA.

Die BERNEXPO informiert über ihre Covid-19-Maßnahmen.

Falls Sie nach Dresden möchten, finden Sie hier alle Infos zur Börse.