05-11-2012 – 06-11-2012
139. Auktion: Numismatik
Numismatik in ihrer ganzen Bandbreite
Naturgemäß selten sind nicht realisierte Motivproben. Eine 2-Euro-Ministerprägung erzielte ebenso Spitzenzuschläge, wie 5 RM Motivproben „Freiherr von Stein“. Letztere übertrafen sogar die ausgezeichneten Ergebnisse, die solche Stücke auf der vorhergehenden Sommerauktion erreichten. Der gute Markt für hochwertige Sammlerschätze zeigte sich insbesondere auch beim umfangreichen Antikenteil. Sammlermünzen aus Gold stachen besonders hervor. Das Preisniveau für chinesische Münzen bleibt allerdings weiterhin angespannt. Die Länder des Balkans hingegen erzielten in allen Epochen Top-Zuschläge.
Eine Auswahl der Highlights:
Los 94. PHOENICIA, Sidon, ’Abd’Ashtart I., 372-358 v.u.Z., AR-Doppelschekel, Jahr 3 (= 370/369 v.u.Z.), Betylon, Av.: Galeere nach links, Rv.: Großkönig und Wagenlenker in Triga nach links, dahinter Abd’Ashtart III. in ägyptischer (oder syrischer) Tracht mit kultischem Zepter und Votiv-Vase, ANSMN 21 (1976) Nr. 21, S. 24-21, 26,46 g, R, attraktives Exemplar, aktuelles Gutachten Kaiser liegt vor, gutes ss.
Der Revers zeigt, daß Sidon zum Achämenidenreich gehörte und der König von Sidon dem Großkönig Untertan war.
Ausruf: 1.000 Euro. Zuschlag: 2.300 Euro.
Los 652. Weimarer Republik, FREIHERR VOM STEIN, Motivprobe zur nicht ausgeführten 5 Reichsmark 1931, vergl. Schaaf 348 a, 24,91 g, Rv. gepunzt PROBE, feinster Stempelglanz.
Ausruf: 2.500 Euro. Zuschlag: 5.600 Euro.
Los 775. 2 EURO-PROBEPRÄGUNG, Ministerprägung als Vorzeigeobjekt, mit den „drehenden“ Sternen, ohne die Jahreszahl und ohne den Prägebuchstaben mit der überlappenden Randschrift der 5 DM-Münze, selten, 3. im freien Handel vorkommendes Exemplar, Randschaden, zahlreiche Umlaufspuren, Gewicht ca. 8,49 g aktuelle Expertise Franquinet liegt vor, ss.
Ausruf: 800 Euro. Zuschlag: 1.650 Euro.
Los 1134. RUSSLAND, Alexander I., 1801-25, als König von Polen, 50 Zlotych 1818 I-B, Münzstätte Warschau, Av.: Kopf des Zaren nach rechts, Rv.: bekrönter russischer Doppeladler mit polnischem Wappenschild auf der Brust, unten 18-18, Rand schräg geriffelt, Bitkin 805, Uzdenikov 4469, Fried. 105, selten, 9.81 g, vorzügliches Ausnahmestück, Exemplar der Renaissance Auctions Nr. 91, August 2000, Los 588.
Nach der Niederlage Napoleons stellte 1815 der Wiener Kongress zwar die polnische Monarchie wieder her, sie blieb jedoch unter russischer Kontrolle. Zar Alexander I. wurde in Personalunion auch König von Polen. Das Königreich Polen, so der offizielle Name, entstand aus dem früheren Herzogtum Warschau ohne das Großherzogtum Posen (abgetreten an Preußen) und der Freien Stadt Krakau. Abgesehen vom Staatsoberhaupt sollte der neue Staat laut Verträgen von 1815 eine starke Autonomie und die alte Verfassung von 1791 haben. Die Gesetze sollten von Sejm erlassen werden, eine eigenständige Armee, Währung, unabhängiger Staatshaushalt, Strafgesetzbuch etc. beibehalten und durch eine Zollgrenze vom eigentlichen Zarenreich getrennt bleiben. Faktisch konzentrierte der Zar die ganze Macht in seiner Hand und regierte über den russischen Vizekönig sowie mit Hilfe der Armee und seiner Geheimdienste.
Ausruf: 5.000 Euro. Zuschlag: 7.700 Euro.
Näheres zum Auktionshaus und künftigen Auktionen finden Sie auf der Seite von Felzmann.