01-10-2015 – 01-01-1970
Auktion 270
Spitzenpreise für griechisches Silber und römisches Gold
Sechs Auktionen an sechs Tagen, schon das ist bemerkenswert, aber dass in nur sechs Tagen insgesamt 13,8 Mio. Euro umgesetzt wurden, das ist ein Rekord. Das Haus Künker darf sich über die umsatzstärkste Auktionswoche der Firmengeschichte freuen.
Verantwortlich für dieses Ergebnis sind nicht nur die vielen Spezialsammlungen, sondern auch ein breites Spektrum von Münzen aus aller Welt, von Orden und antiken Prägungen. Viele Sammler wissen, dass sie bei Künker genau die richtige Münze finden, und das bei Schätzungen ab 20 Euro.
Nr. 8117: GRIECHEN. Sizilien. Katane. Tetradrachme, um 405/402, signiert von Herakleidas. Aus Slg. Jameson 547. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 100.000,- Euro. Zuschlag: 200.000 Euro.
Auktion 270: Münzen aus der Welt der Antike
200.000 Euro war ein Sammler bereit, für eine vorzügliche Tetradrachme aus Katane zu zahlen. In diesem Preis war nicht nur eines der begehrtesten Frontalporträts der Münzgeschichte enthalten, sondern auch eine Provenienz, die nicht nur bis ins Jahr 1913 zurückreicht, als der Sammler R. Jameson diese Münze in seinem Katalog auflistete, sondern sogar darüber hinaus. In Zeiten, in denen die deutsche Sammlerwelt über die Änderung des Kulturgüterschutzgesetzes diskutiert, ist eine weit zurückreichende Provenienz eben bares Geld wert.
Nr. 8135: GRIECHEN. Sizilien. Syrakus. Dekadrachme, nach 405, signiert von Euainetos. Slg. Virzi, aus Auktion Hirsch 32 (1912), 322. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 50.000,- Euro. Zuschlag: 100.000 Euro.
Das ist auch der Grund, warum die wunderschöne, von Euainetos signierte Dekadrachme aus der Sammlung Virzi, versteigert bei Jacob Hirsch im Jahre 1912, von ihrer Schätzung mit 50.000 Euro auf glatte 100.000 Euro stieg.
Nr. 8317: GRIECHEN. Ionien. Herakleia. Tetradrachme, 2. Jh. v. Chr. Vorzüglich. Taxe: 750,- Euro. Zuschlag: 3.600,- Euro.
Überhaupt brachten die griechischen Münzen spektakuläre Preise. Nehmen wir den wunderbar archaischen Stater von der Insel Naxos. Er stieg von 5.000 auf 12.000 Euro. Und wie die Perfektion einen Preis bestimmt, zeigt eine Tetradrachme von Herakleia. Das nicht seltene, aber perfekt erhaltene und ausgeprägte Stück von feinstem Stil brachte 3.600 Euro, und das bei einer Schätzung von 750 Euro.
Nr. 8642: RÖMISCHE KAISERZEIT. Vitellius. Aureus, Rom. Lanz 135 (2007), 569. Sehr selten. Winzige Kratzer, fachmännisch restauriert. Vorzüglich. Taxe: 50.000,- Euro. Zuschlag: 105.000,- Euro.
Wenn preislich etwas den griechischen Münzen derzeit Konkurrenz machen kann, dann sind es römische Aurei. Und von denen hatte Künker ja eine ganze Reihe im Angebot. Von der späten römischen Republik mit einem Aureus des Marcus Antonius zusammen mit Octavian (Taxe: 35.000 / Zuschlag: 36.000 Euro) bis zur Epoche der Soldatenkaiser, von der wir als Beispiel nur einen Aureus des Geta nennen wollen (Taxe: 12.500 / Zuschlag: 52.500 Euro).
Alles, was überdurchschnittlich erhalten war, brachte herausragende Preise. Zwei Aurei schafften es sogar bis in den sechsstelligen Bereich: Ein Aureus des Vitellius (Taxe: 50.000 Euro / Zuschlag: 105.000 Euro) …
Nr. 8836: RÖMISCHE KAISERZEIT. Didius Iulianus. Aureus. Aus Sammlung Montagu, aus Auktion Rollin & Feuardent 1896, Nr. 461. Sehr selten. Vorzüglich / Fast vorzüglich. Taxe: 35.000,- Euro. Zuschlag: 150.000,- Euro.
…und ein Aureus des Didius Iulianus (Taxe: 35.000 Euro / Zuschlag: 150.000 Euro).
Nr. 8549: RÖMISCHE KAISERZEIT. Augustus, 30 v. Chr. bis 14 n. Chr. Denar, 28 v. Chr., italische Münzstätte. Aus Auktion Tkalec (2011), 134. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 35.000,- Euro. Zuschlag: 55.000,- Euro.
Doch Spitzenpreise gab es nicht nur bei Gold, sondern auch für besterhaltenes Silber wie einen AEGYPTO CAPTA-Denar des Augustus, der von der beeindruckenden Schätzung mit 35.000 Euro auf einen noch beeindruckenderen Zuschlag mit 55.000 Euro stieg, oder einen Kistophor des Nero, bescheiden mit 2.500 Euro geschätzt, mit 17.000 Euro zugeschlagen.
Nr. 8828: RÖMISCHE KAISERZEIT. Lucius Verus. AE-Medaillon, 164/5, Rom. Aus Auktion Kastner 4 (1973), 251. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 25.000,- Euro. Zuschlag: 44.000,- Euro.
Um auch die Bronzemünzen zu ihrem Recht kommen zu lassen, wollen wir mit zwei Medaillons enden, einem des Lucius Verus (Taxe: 25.000 Euro / Zuschlag: 44.000 Euro) und einem des Constantin des Großen für Urbs Roma (Taxe: 6.000 Euro / Zuschlag: 15.000 Euro).
Alle Ergebnisse der Auktion finden Sie online hier.