Funny Money – Geld in der Karikatur. Der Katalog

Oestereichische Nationalbank (Hg.): Funny Money. Geld in der Karikatur. Ausstellungkatalog zur Sonderausstellung im Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank. Eigenverlag, Wien 2020. 92 S., farbige Abbildungen, Softcover, 19,5 x 24,5 cm. Der gedruckte Katalog ist nur im Museum erhältlich – kostenlos.
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Geld in der Karikatur ist ein tolles Thema – nicht umsonst bringen wir wöchentlich einen neuen Cartoon von unserer großartigen Claire! Die Oesterreichische Nationalbank hat dem Thema eine Ausstellung in ihrem Geldmuseum gewidmet: „Funny Money – Geld in der Karikatur“ läuft seit dem 11. August und ist noch bis 2. Juli 2021 zu sehen – so denn das Museum offen hat, was es momentan aufgrund der Pandemie nicht hat. (Voraussichtlich wird die Ausstellung daher auch verlängert werden.) Um so erfreulicher ist es, dass auch ein Katalog zu der Ausstellung erschienen ist.

Der enthält Abbildungen sämtlicher der über 50 Karikaturen der Ausstellung. Nach einer Einleitung und Texten zu Geschichte und Typen der Karikatur, die alle sehr knapp ausfallen, wird sich ohne unnötiges Theoretisieren auf das Wesentliche konzentriert und den Karikaturen selbst der meiste Platz eingeräumt. Zu ihnen gibt es noch knappe Erklärungstexte, die Informationen zu geschichtlichem Hintergrund und Kontext liefern oder die Karikaturen selbst erklären, so das nötig ist. Der Katalog scheint dabei Aufbau, Gliederung und sämtliche Texte der Ausstellung zu übernehmen.

Der Katalog ist also wie die Ausstellung nicht chronologisch aufgebaut, sondern nach Themen, denen ebenfalls kurze Einführungstexte vorangestellt werden.

Die frühste der Karikaturen stammt von 1721 und thematisiert die Südseeblase in Großbritannien, eine der schlimmsten Spekulationsblasen der Frühen Neuzeit. Sie soll Isaac Newton, der damals Vermögen verlor, zu der Aussage bewogen haben: „Ich kann die Bewegung eines Körpers messen, aber nicht die menschliche Dummheit.“

Die meisten Karikaturen sind aber deutlich jüngeren Datums und widmen sich hauptsächlich Ereignissen und Entwicklungen, die uns die letzten 25 Jahren beschäftigt haben, wie der Euro-Einführung, der Finanzkrise, dem Goldpreis und bargeldlosem Bezahlen. Dabei kann man einen leichten Fokus auf Österreich erkennen, doch die meisten Karikaturen sind universal genug, um auch außerhalb Österreichs verständlich und interessant zu sein. Wenn man etwa sieht, wie eine Schilling-Münze im Beisein vieler Trauergäste wortwörtlich zu Grabe getragen wird, fallen einem sehr ähnliche deutsche Karikaturen aus der Zeit ein – natürlich mit einer D-Mark statt des Schillings. Internationale Karikaturen bereichern das Spektrum zusätzlich.

Der Katalog ist einer von denen, die perfekt dazu einladen, sie ab und an aus dem Bücherregal zu ziehen, durchzublättern und dabei zu schmunzeln. Die Karikaturen selbst machen den Unterhaltungswert aus, viel mehr braucht es auch nicht und gibt es auch nicht. Nur wer auf der Suche nach vertiefender Theorie oder gar wissenschaftliche Beiträgen zu dem Thema ist, wird mit dem Katalog nichts anfangen können.

 

Cartoons zum Thema Geld und Münzen? Davon haben wir selbst reichlich!

Hier kommen Sie zur Seite des Geldmuseums.

Und eine gute Nachricht: Der Katalog wird aktuell auch als digitale Veröffentlichung vorbereitet. Schauen Sie also bald nochmal auf die Seite des Geldmuseums, dann werden Sie ihn dort vielleicht schon kostenlos als PDF herunterladen können!

Mehr zur Ausstellung können Sie außerdem bei uns lesen.

Auf Bookophile haben wir ebenfalls einen satirischen Stich auf die Südseeblase besprochen. Dort erfahren Sie, was es damit genau auf sich hatte.