Gorny & Mosch, Giessener Münzhandlung, München

19-06-2012 – 01-01-1970

Auktion 206: Kunst der Antike

Ein Riesenerfolg für die Sammlung Waltz

Am 20. Juni 2012 fand in München die 206. Auktion von Gorny & Mosch, Giessener Münzhandlung statt. Wie immer im Juni und im Dezember wurde eine beeindruckende Zusammenstellung antiker Kunst aus verschiedensten Bereichen angeboten. Höhepunkt war schon – wie im Dezember 2011 – die Sammlung Waltz mit 49 Objekten von der griechischen Vorgeschichte bis zur byzantinischen Zeit.

1 SAMMLUNG WALTZ. Weibliches Kykladenidol, frühkykladisch II, Typ Spedos. ca. 2700-2300 v. Chr. Weißer feinkristalliner Marmor. H. 30,5 cm. Taxe: 40.000 / Endergebnis: 149.500 Euro.

Gleich das erste Los wurde zu einem Paukenschlag. 40.000 Euro war das schlichte weibliche Kykladenidol aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. geschätzt gewesen. Der Endpreis summierte sich auf beeindruckende 149.500 Euro!* Damit wurde gleich die erste Nummer zum teuersten Objekt der Auktion – und das obwohl auch andere Stücke aus der Sammlung Waltz ein Vielfaches ihrer Schätzung brachten.

10 SAMMLUNG WALTZ. Kykladisches Kegelhalsgefäß, frühkykladisch II, ca. 2700-2300 v. Chr. Ton. H. 22,0 cm. Taxe: 2.000 / Endergebnis: 28.750 Euro.

Bleiben wir noch ein wenig in der griechischen Frühzeit. Ein in seiner Schlichtheit äußerst modern anmutender Kopf eines Kykladenidols kletterte von seinem Ausruf mit 12.000 Euro auf einen Endpreis von mehr als 55.000 Euro, der Oberleib eines anderen Kykladenidols von 8.000 Euro auf fast 44.000 Euro. Ein kykladisches Kegelhalsgefäß von 22 cm Höhe war mit 2.000 Euro taxiert, um mit fast 29.000 Euro den Besitzer zu wechseln.

Ähnlich begeistert reagierten die Sammler auf die Keramik der Sammlung Waltz. Das erste Los, ein ostanatolisches Tonrhyton in Form eines Widders erzielte statt seiner Schätzung von 2.500 Euro mehr als das Zehnfache, nämlich 27.600 Euro. Eine attische Halsamphora aus der mittelgeometrischen Epoche, angefertigt zwischen 800 und 750 v. Chr. war mit 7.500 Euro geschätzt, um für mehr als 39.000 Euro verkauft zu werden.

24 SAMMLUNG WALTZ. Tyrrhenische Amphora des Castellani-Malers. 560-550 v. Chr. H. 40,3 cm. Taxe: 15.000 / Endergebnis: 115.000 Euro.

Zur großen Überraschung wurde eine tyrrhenische Amphora des Castellani-Malers, hergestellt zwischen 560-550 v. Chr. Das in Athen für den Export nach Etrurien fabrizierte Stück zeigt in seinem Schulterfries den Zweikampf zwischen Achill und Penthesilea. Die gekonnte archaische Darstellung faszinierte derart, dass der Endpreis nicht bei den geschätzten 15.000 Euro lag, sondern bei 115.000 Euro!

Hier ein paar weitere spektakuläre Preissteigerungen: Eine mittelgeometrische Pyxis mit Deckel aus Athen (1.500 / 23.000 Euro), eine Amphora des Malers von München 2335 mit der Darstellung eines Satyrn und einer Mänade (20.000 / 97.750 Euro) oder ein attischer Lekythos in der Art des Bowdoin-Malers, 480-470 v. Chr. (1.500 / 11.500 Euro).
Nur zwei unbedeutende Lose der Sammlung Waltz gingen zurück. Und bis zu den letzten Losen konnte man sich über beeindruckende Bietergefechte freuen. So wurden zwei Lose mit byzantinischen Sgraffito-Schalen mit Ritzdekor, die beide mit 500 Euro geschätzt waren, jeweils für 4.830 Euro verkauft.

63 Hymenaios, römische Kaiserzeit, 1. Jh. n. Chr. Weißer feinkristalliner Marmor. H 51 cm. Taxe: 15.000 / Endergebnis: 29.900 Euro.

Und das war erst der Anfang. Es folgte die Abteilung „Besondere Objekte“. Wir können hier nur einzelne Stücke hervorheben, so eine kleine kaiserzeitliche Knabenstatue des Hymenaios aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. Das charmante Marmorbildwerk wurde mit 12.000 Euro ausgerufen, um auf fast 30.000 Euro Endpreis zu klettern. Noch mehr brachte ein Strigilissarkophag aus der 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts. Das seit 1930 nachweisbare Stück brachte bei einer Taxe von 20.000 Euro 50.600 Euro. Ein illyrischer Helm aus der ersten Hälfte des 6. Jh. v. Chr. kostete seinen neuen Besitzer 23.000 Euro (Taxe: 12.000).
Auch die „normalen“ Objekte zeigten, wie gesund derzeit der Markt für qualitätvolle antike Kunst ist. Hier noch ein paar Beispiele dafür: Ein Kriegerkopf aus weißem Marmor, 3. Jh. n. Chr. (1.500 / 10.925 Euro) …

265 Ohrenvotiv, östlicher Mittelmeerraum, röm. Kaiserzeit, 1.-3. Jh. n. Chr. Marmor. Taxe: 10.000 / Endergebnis: 19.550 Euro.

… ein Ohrenvotiv aus Marmor, östl. Mittelmeerraum, 1.-3. Jh. n. Chr. (10.000 / 19.550 Euro), eine Victoria in Bronzevollguss, 1. Jh. n. Chr. (1.000 / 8.050 Euro), ein keltiberischer Kalathos, 2.-1. Jh. v. Chr. (4.000 / 8.050 Euro), eine lakonische Randschale, 560-550 v. Chr. (4.000 / 14.950 Euro) oder ein schwerer Votivarmreif aus dem Balkanraum, hergestellt zwischen dem 12. und dem 10. Jh. v. Chr. (1.000 / 5750 Euro).
Doch nicht nur die Wohlbetuchten fanden bei dieser Auktion ihr Traumstück. Antike Ringe zum Beispiel waren schon für 400 Euro zu haben, eine kleine Sammlung von vier Gemmen wurde mit rund 750 Euro zugeschlagen. Tonlampen waren noch günstiger. Der Ersteigerer von Los Nr. 552 zum Beispiel konnte sechs figürliche Lampen der römischen Zeit für durchschnittlich rund 150 Euro erwerben. Sie sehen also, antike Kunst gibt es für jeden Geldbeutel.

Mehr Ergebnisse finden Sie auf der Website von Gorny & Mosch.

Dort können Sie auch direkt aus den Rücklosen auswählen. Denn das eine oder andere Stück ist durchaus noch günstig zu haben.
Wenn Sie die nächste Auktion von Gorny & Mosch nicht verpassen wollen, bestellen Sie heute noch den Auktionskatalog unter Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung, Maximiliansplatz 20, 80333 München, Telefon: +49-89/24 22 643-0, Fax: +49-89/22 85 513.

*Alle Endpreise enthalten das Aufgeld von 15 %.