Frankfurter Münzhandlung Nachf. GmbH, D-Frankfurt am Main

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Großer Erfolg für die zweite Auktion der „neuen“ Frankfurter Münzhandlung

Saal oder Nicht-Saal, das war die Frage, die erst kurz vor Beginn vom Ordnungsamt der Stadt Frankfurt entschieden wurde. Und, es gab, unter Berücksichtigung der entsprechenden Regeln, eine Auktion mit Publikum im Hotel Flemings am Eschenheimer Turm. Trotz Corona-Pandemie entstand doch ein wenig die Live-Atmosphäre, die sich die Auktionatoren, die Sammler und die Händler im Saal wünschen. Auch die vielen Internetbieter spürten diese Konkurrenz, was die Versteigerung sichtlich lebendiger machte. So führten die intensiven Bietergefechte zu einem Gesamtzuschlag von mehr als 1,3 Millionen Euro. Damit war die zweite Auktion der „neuen“ Frankfurter Münzhandlung wiederum ein großer Erfolg.

Der Chronologie des Kataloges folgend zeigen wir einige besondere Ergebnisse:

Los 56.

Am Beginn der 154. Auktion standen auch dieses Jahr die Münzen der Antiken, dabei viele Aurei. Die 100 Lose konnten fast ausnahmslos zugeschlagen werden.

  • Los 56: Römisches Kaiserreich. Marcus Aurelius. Aureus, 166, Rom. Taxe: 3.000 EUR. Zuschlag: 4.200 EUR.

Nach ca. 45 Minuten kam dann die erste Nummer der bedeutenden Sammlung Klaus Giesen Teil 1: „Die Deutschen Münzen der sächsischen und fränkischen Kaiserzeit“. Der aufwendig gestaltete Katalog mit vielen historischen Anmerkungen gefiel den Sammlern und Händlern, und die erzielten Ergebnisse zeigten, dass sich diese Arbeit gelohnt hat.

  • Los 141: Oberlothringen, Trier. Erzbischof Eberhard (1047-1066). Denar. Taxe: 1.500 EUR. Zuschlag: 2.300 EUR.
  • Los 191: Niederlothringen, Utrechter Raum. Deventer. Heinrich II. Denar. Mit vollständigem Kaisertitel HEINRICVS IMPERATOR. Taxe: 400 EUR. Zuschlag 1.000 EUR.
Los 248.
  • Los 248: Köln. Erzbischof Hildolf (1076-1079). Denar. Taxe: 600 EUR. Zuschlag: 1.300 EUR.
  • Los 271: Niederlothringen, Kölner Raum. Duisburg. Heinrich IV. (1056-1106). Denar. Taxe: 1.500 EUR. Zuschlag: 2.400 EUR.

Die erste große Serie in der Abteilung der Deutschen Münzen und Medaillen waren Preußische Goldmünzen mit einer Variantensammlung des Soldatenkönigs Friedrich-Wilhelm I.:

  • Los 398: Deutschland. Brandenburg-Preußen. Friedrich-Wilhelm I. Dukat, 1713 CG, Königsberg. Taxe: 6.500 EUR. Zuschlag: 13.000 EUR.
  • Los 413: Deutschland. Brandenburg-Preußen. Friedrich-Wilhelm I. Dukat, 1717 IFS, Berlin. Taxe: 7.500 EUR. Zuschlag: 20.000 EUR.
Los 455.
  • Los 455: Deutschland. Brandenburg-Preußen. Friedrich-Wilhelm I. Probe-½ Wilhelms d’or, 1739 EGN, Berlin. Taxe: 8.000 EUR. Zuschlag 20.000 EUR.
  • Los 465: Deutschland. Brandenburg-Preußen. Friedrich-Wilhelm I. Wilhelms d’or, 1740 EGN, Berlin. Taxe: 12.500 EUR. Zuschlag: 13.000 EUR.

Ein schöne, alte Sammlung Braunschweig-Lüneburg war mit über 200 Positionen vertreten. Stellvertretend für die Ergebnisse der vielen Taler und Teilstücke sind die beiden Lose:

  • Los 522: Deutschland. Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel, Herzogtum. Heinrich Julius (1589-1613). Taler, 1608, Andreasberg. Ausbeute. Taxe: 800 EUR. Zuschlag 2.200 EUR.
  • Los 699: Deutschland. Königreich Hannover. Ernst August (1837-1851). 5 Taler, 1846 B, Hannover. Taxe: 3.000 EUR. Zuschlag 3.500 EUR.

Fünf Belagerungen musste Landau über sich ergehen lassen, und zu jeder dieser Blockaden gab es im Katalog numismatische Zeitzeugen:

  • Los 806: Deutschland. Stadt Landau. Belagerung durch kaiserliche Truppen 1702. Klippe zu 4 Livres und 4 Sous, 1702. Taxe: 3.000 EUR. Zuschlag: 4.200 EUR.
  • Los 815: Deutschland. Stadt Landau. Belagerung 1704. Silbermedaille, 1704. Auf die zweite Eroberung durch die kaiserlichen Truppen. Taxe: 2.500 EUR. Zuschlag: 3.200 EUR.

Bei der Serie Nürnberg fällt es schwer, besondere Stücke hervorzuheben. Die feinen Goldgulden des 16. Jahrhunderts erzielten ebenso außergewöhnliche Preise wie die später geprägten Stücke:

  • Los 887: Deutschland. Nürnberg Stadt. Taler, o. J. mit Titel Rudolfs II. Erster Taler der Reichsstadt um 1581/82. Taxe: 2.000 EUR. Zuschlag: 7.000 EUR.
  • Los 929: Deutschland. Stadt Nürnberg. ⅓ Taler, 1658. Taxe: 10.000 EUR. Zuschlag 16.000 EUR.
  • Los 933: Deutschland. Stadt Nürnberg. 3 Dukatenklippe, 1700. Taxe: 4.000 EUR. Zuschlag: 15.000 EUR.
Los 949.
  • Los 949: Deutschland. Stadt Nürnberg. 2 Taler, o. J. (1711). Taxe: 7.500 EUR. Zuschlag: 13.000 EUR.

Eine Serie von 23 Losen der Stadt Rothenburg ob der Tauber ist so noch nie angeboten worden und fand dementsprechend Beachtung:

  • Los 984: Deutschland. Rothenburg ob der Tauber. Goldgulden, 1617. Auf das Reformationsjubiläum. Taxe: 5.000 EUR. Zuschlag: 8.500 EUR.
  • Los 992: Deutschland. Rothenburg ob der Tauber. 1 ¼ Dukat, 1744. Auf die 200-Jahrfeier der Einführung der Reformation. Taxe: 3.000 EUR. Zuschlag: 5.000 EUR.

Als weitere Highlights der Auktion 154 der Frankfurter Münzhandlung sind erwähnenswert:

  • Los 776: Deutschland. Stadt Hamburg. Bankportugalöser zu 10 Dukaten, 1730. Auf das 200-jährige Konfessionsjubiläum. Taxe: 12.500 EUR. Zuschlag 19.000 EUR.
  • Los 840: Deutschland. Bistum Münster. Ferdinand v. Bayern (1612-1650). Dukat, 1641. Taxe: 3.500 EUR. Zuschlag 4.000 EUR.
  • Los 1019: Deutschland. Sachsen, Albertiner. Friedrich August II. 10 Taler, 1848 F, Dresden. Taxe: 12.000 EUR. Zuschlag: 15.500 EUR.
  • Los 1028: Deutschland. Herzogtum Schlesien-Liegnitz-Brieg. Georg, Ludwig und Christian (1639-1663). Dukat, 1657 EW, Brieg. Taxe: 3.000 EUR. Zuschlag: 6.000 EUR.

Den Abschluss Deutschlands bildeten die Reichsmünzen mit Ihren Proben und Abschlägen:

  • Los 1094: Deutschland. Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz. Friedrich Wilhelm (1860-1904). 10 Mark, 1880 A, Berlin. Taxe: 10.000 EUR. Zuschlag: 14.000 EUR.
  • Los 1096: Deutschland. Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz. Adolf Friedrich (1904-1914). 3 Mark, 1913 A, Berlin. Taxe: 1.200 EUR. Zuschlag: 2.200 EUR.
  • Los 1166: Deutschland. Proben und Fehlprägungen. 1 Mark, 1919 G, Karlsruhe. Materialprobe in Kupfer. Taxe: 5.000 EUR. Zuschlag: 8.000 EUR.

In diesem Jahr gab es dann noch eine kleine Auswahl an ausländischen Münzen und Medaillen. Selbst die letzte Nummer war noch umkämpft, bevor sich der Auktionator bei allen Teilnehmern bedankte und mit den besten Wünschen zur Gesundheit und ein Wiedersehen im Jahr 2021 verabschieden konnte.

  • Los 1241: Ungarn. Siebenbürgen. Georg Rakoczi II. Dukat, 1657 AI, Weißenburg. Taxe: 2.500 EUR. Zuschlag: 5.000 EUR.

 

Die Auktionsergebnisse der 154. Auktion vom 6.11.2020 finden Sie auf der Website der Frankfurter Münzhandlung Nachf. GmbH.