Kölner Münzfreunde feiern mit den Niederlanden

Prof. Jos Benders stellt mittelalterliche Kölner Pfennige aus niederländischen Schatzfunden vor. Foto: Heinz Reutersberg.
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Die Numismatische Gesellschaft Kölner Münzfreunde von 1957 e.V. hatte zu einem Festvortrag zum Thema „Münzbeziehungen zwischen Köln und den Niederlanden im Mittelalter“ geladen. Das Thema behandelte Professor Jos Benders aus Venlo. Prof. Benders ist Vorstandsmitglied der Niederländischen Numismatischen Vereinigung und Chefredakteur des von der Organisation herausgegebenen Jahrbuchs.

Er stellte zunächst wichtige, im Internet auffindbare Quellen für die niederländische Numismatik vor. Hierzu gehören: NUMIS (Numismatisch Informatie Systeem van de Nederlandse Bank), PAN, archieven.nl und das Portal Jaarboek voor Munt- en Penningkunde.

Danach gab er einen Abriss der Münzentwicklung im niederrheinisch-brabantischen Raum. Vom Jahr 1100 bis 1300 orientierten sich die dort umlaufenden Münzen stark am Kölner Pfennig. In den Münzfunden von De Mortel (2015) und Arnheim (1950) fanden sich jeweils zahlreiche in Köln geprägte Exemplare. Dies galt umgekehrt für den spätmittelalterlichen Münzfund von Köln-Dünnwald mit vielen Münzen aus niederländischen Prägestätten.

Damals waren die heutigen Grenzen noch keine Hindernisse für den Wirtschafts- und Geldverkehr. Dies beweisen auch die Münzfunde von Heerlen (2017), Venlo (1945) und Arnheim (1957) mit zutage geförderten Denaren, Großpfennigen und Turnosen aus Köln und Kleve-Berg.

Ab 1396 wurde in den Niederlanden der „overlensche Gulden“ aus Gold geprägt, der nur noch wenig Ähnlichkeiten mit dem damaligen Kölner Gulden aufwies. Mehrere dieser Stücke wurden bei einem Fund am Kölner Dominikanerkloster 1893 gefunden.

Schließlich stellte Prof. Benders einen absolut seltenen Gelderner Goldgulden von 1379/80 vor. Danach berichtete er über den Austausch von Münzprägemeistern im 15. Jahrhundert. Dazu gehörte auch der Münzprüfer Johannes Helman, der von 1479 bis 1495 in Köln tätig war.

 

Der Jubilar Andreas Henseler (links) dankt Prof. Jos Benders. Foto: Armin Müller.

Prof. Benders schloss seinen Vortrag mit dem Wunsch, diesen historischen Austausch auch in der zeitgenössischen Numismatik fortsetzen zu können. Zum Schluss der Veranstaltung überreichten ihm die Vorsitzenden der Kölner Münzfreunde, Bernd Offermann und Dr. Patrick Breternitz, sowie der Ex-Vorsitzende Andreas Henseler – dessen 75. Geburtstag der Anlass für den Festvortrag war – eine von der Schweizer Künstlerin Maya Graber geschaffene Medaille als Dankeschön.

 

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