König Geld und Genuas Luxus

Die Ausstellung „König Geld. Münzen erzählen die Geschichte Genuas zwischen Kunst, Luxus und Sparsamkeit“ läuft noch bis 12. Dezember 2021.
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Genua hat eine lange Geschichte als bedeutender Handelsort in Italien. Eine Ausstellung im Genueser Palazzo della Meridiana e Musei di Strada Nuova widmet sich der Geld- und Wirtschaftsgeschichte der Stadt: „König Geld. Münzen erzählen die Geschichte Genuas zwischen Kunst, Luxus und Sparsamkeit“ (bis 12. Dezember 2021).

Die Ausstellung besteht aus fünf interaktiven Stationen, die jeweils einer oder mehreren historischen Figuren gewidmet sind und Münzen ihrer Zeit zeigen. Hier ein kurzer Überblick:

Die Reise beginnt mit den ersten Münzen Genuas, die 1138 geprägt wurden, und endet im 20. Jahrhundert. Ergänzt werden die numismatischen Objekte durch Gemälde, Skulpturen und andere historische Werke.

Legende und Wahrheit am Ursprung einer Stadt am Meer (4.-10. Jahrhundert)

Genuas Ursprünge liegen, wie so oft, im Dunkeln, zwischen Mythos und Wahrheit. Man begegnet dem Heiligen Georg und dem Drachen, dem Heiligen Syrus und dem Basilisken. In dieser frühen Zeit – vor Beginn der eigenen Währung – zirkulierten vor allem römische und byzantinische Münzen. Die Einführung von Silbergeld in karolingischer Zeit war eine regelrechte monetäre Revolution.

Genueser gleich Händler: Genua erobert das Mittelmeer (11.-14. Jahrhundert)

Wie viele Städte am Meer war auch Genua eine Stadt des Handels. Darin stand sie in harter Rivalität zu Pisa. Sogar mehrere der großen Stadtheroen, wie Benedetto Zaccaria, waren Händler. Figuren wie dem Kreuzfahrer Guglielmo Embriaco verdankt die Stadt ihren Reichtum an Kunstwerken. Die frühen Münzen zeigen auf der Vorderseite das Kreuz, auf der Rückseite eine stilisierte Architektur, die an die Stadt erinnern mochte. Bald gab Genua seine erste Goldmünze aus, den Genovino.

Zwischen Mittelmeer und Europa: die aristokratische Republik und Genuas Blüte (15.-17. Jahrhundert)

Am Ende des Mittelalters wurde Genua von anderen beherrscht. Auch die Münzen änderten ihren Namen: von Genovino zu Dukat. Und mit den Namen änderten sich die Bilder. Doch Genua eroberte sich seine finanzielle Macht zurück und wurde zur „Stadt der Paläste“, wie wir sie heute kennen.

Die Banker des Königs: Vom Zenit zum Niedergang (17.-18. Jahrhundert)

Das 17. Jahrhundert war Genuas goldene Zeit, doch war die Stadt bereits im Niedergang begriffen. Europas Monarchien überholten die Republik. Genua folgte seiner legendären Dickköpfigkeit und formte die Republik zu einer Monarchie – unter der Herrschaft der Jungfrau Maria, die auf den Münzen der Zeit abgebildet ist. Der Reichtum zeigt sich auch in den kostbaren Mehrfachprägungen und schweren Goldmünzen. Doch 1684 eroberten die Franzosen Genua, ein Trauma und Wendepunkt in der Geschichte der Stadt.

Genuas Volk in der Krise: Zwischen Revolutionen und Verschwörungen (18.-19. Jahrhundert)

In der Krise des späten 17. Jahrhunderts tauchte eine neue soziale Klasse auf, das Bürgertum. Nach der Niederlage durch die Franzosen kehrten die Genueser wieder zurück zu ihrer Jungfrau Maria. Auch tauchten nun die Fasces auf, die Phrygerkappe der Freiheit und der Wahlspruch „Einheit und Stärke“.

Financiers und Gönner: Von der Einheit Italiens zum Ersten Weltkrieg

Genua zeichnete sich weiter durch sein Geld aus: jedoch weniger im Handel als vielmehr durch die freigebigen Spenden an die Armen. Nach der Einheit Italiens wurde die Genueser Münzstätte stillgelegt. Der letzte Marengo aus dem Jahr 1860 zeigt noch einmal die Symbole Genuas. Noch bis 1927 war er eine Art von „Euro“ seiner Zeit. Die Einheits-Lira übernahm in der Folge die lokalen Münzstätten. Und an diesem Punkt endet auch die Ausstellung.

 

Sie finden mehr Informationen auf der Website des Palazzo della Meridiana.