Pongo und Perdita gehören noch heute weltweit zu den beliebtesten Namen, mit denen Dalmatiner gerufen werden. Seit Walt Disneys Film „101 Dalmatiner“ erfreut sich diese Hunderasse internationaler Beliebtheit. Dalmatiner gelten als verspielt, familienfreundlich und pflegeleicht. Dabei vergessen die meisten, dass der Dalmatiner eigentlich ein Jagd- und Wachhund ist, der ursprünglich gezüchtet wurde, um als ausdauernder Reisebegleiter und Wächter eingesetzt zu werden.
Benannt ist der Dalmatiner nach seinem Ursprungsgebiet, dem kroatischen Dalmatien. Er ist also ein wunderbarer Vertreter der autochthonen Fauna und Flora, der die kroatische Nationalbank ihre neue Serie widmet. „Dalmatian Dog“ ist die erste Emission, von der es drei Ausgaben gibt: das 1.000 Kuna-Stück im Gold, die Kleingoldmünze zu 50 Kuna und die silberne 10 Kuna-Version.
Der Dalmatiner und Dalmatien
Wie sein Name verrät, stammt der Dalmatiner aus dem kroatischen Dalmatien. Davon zeugen frühe Abbildungen im kirchlichen Zusammenhang: Die Kirche Gospe od Anđela in Veli Lošinj darf sich eines Altargemäldes, das Franziskanerkloster von Zaostrog eines Freskos rühmen, auf denen erstmals ein Dalmatiner mit seinem so charakteristischen Aussehen erscheint. Die ersten schriftlichen Erwähnungen stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert. Verfasser waren Kleriker der kroatischen Diözese Đakovo.
Von Dalmatien brachten englische Reisende den eleganten, schwarzgefleckten Hund in ihre Heimat. Er diente reisenden Kaufleuten seit dem 18. Jahrhundert als „coach dog“: Dabei begleitete er die Kutsche seines Herren auf den damals noch unsicheren Landstraßen, um im Kampf gegen jede drohende Gefahr sein Leben einzusetzen. Die von dem Zoologen Thomas Pennant in seiner History of Quadrupeds von 1781 benutzte Bezeichnung „Dalmatian“ wurde in Großbritannien geradezu synonym für einen „coach dog“. Wegen seiner Beliebtheit in der englischen Oberschicht entstand dort im Jahr 1890 der erste Dalmatiner Club. Er legte erstmals einen Rassestandard für Dalamatiner fest. Im Jahr 1994 anerkannte die International Cynological Federation (FCI) den Dalmatiner als authochtone Hunderasse Kroatiens.
Die Münzen
Die motivgleichen Münzen „Dalmatian Dog“ aus der Serie „Autochtonous Croatia“ zeigen auf der Vorderseite mit Wappen, Nominal und Staatsbezeichnung den Kopf eines Dalmatiners mit seinen typischen Flecken, deren Form die der schönsten kroatischen Inseln übernimmt. Im Hintergrund sieht man einen Teil der Karte Kroatiens; die Adria ist durch feinste Wellenlinien gekennzeichnet.
Die Rückseite präsentiert zwei Dalmatiner mit der Rassebezeichnung in Kroatisch und Lateinisch, im Feld links Jahr der Prägung.
Bemerkenswert ist die technische Perfektion, mit der verschiedene Oberflächenbehandlungen eingesetzt werden: Die abwechselnd mattierten und spiegelglänzenden Flächen vor den delikaten Wellenlinien erforderten höchste Prägepräzision in der Umsetzung.
Sammler sollten daran denken, dass Kroatien demnächst dem Euro-Raum beitreten wird und sich so das Interesse an kroatischen Münzen sprunghaft erhöhen dürfte.
Der Künstler
Der kroatische Künstler Nikola Vudrag gehört zu den international bekannten Bildhauern des Landes. Ihn inspirierten fünf reinrassige Dalmatiner aus der Zucht von Pjegava Sanjaska. In einem aufwändigen Prozess wurde in Zusammenarbeit mit der Münzstätte und der Kroatischen Nationalbank ein dreidimensionales Modell entworfen, das den Dalmatiner als liebenswerten Botschafter der Republik Kroatien zeigt und in Vorder- und Rückseitenstempel umgesetzt wurde.
Für weitere Informationen, besuchen Sie die Website der kroatischen Münzstätte.
Im Sommer feierte ein neues Münzset der Kroatischen Nationalbank 30 Jahre Unabhängigkeit des Landes.
Hier sehen Sie noch einmal eine der berühmten Szenen aus „101 Dalmatiner“:
Und falls Sie sich jetzt gerne einen Dalmatiner zulegen möchten, informieren Sie sich zuerst gut, ob ein Dalmatiner der richtige Hund für Sie ist.
2020 beschäftigte sich eine Ausstellung in München übrigens mit „Hund, Katze, Maus – Tiere in Alltag und Mythos“.