Wenn eine bedeutende Münzsammlung verkauft wird, ist es seit langem Gang und Gäbe, das Leben des Sammlers im entsprechenden Auktionskatalog mit einer Kurzbiografie zu würdigen. Das ist viel mehr als nur eine nette Geste, sondern fundamental für die Numismatik. Denn so wird Wissen über die vergangenen Besitzverhältnisse von Münzen für künftige Generationen von Forscher und Sammlern bewahrt. Ist es nicht eine Freude, eine Münze zu erwerben und genau nachlesen zu können, durch welche illustren Hände das Stück über die Jahre gegangen ist? Eben!
Nun ist es aber so, dass immer weniger Menschen gedruckte Auktionskataloge aufbewahren. Auktionen finden vermehrt rein elektronisch statt. Zudem informiert man sich über Münzen heutzutage auf Plattformen wie Sixbid und CoinArchives, wo der Fokus auf den einzelnen Münzen liegt, nicht auf Sammlungen. In den Angaben zur Münze steht nach wie vor dabei, aus wessen Besitz die Münze stammt, aber die Viten, die einem erst verraten, was für ein Mensch sich hinter diesem Namen verbirgt, laufen Gefahr, vergessen zu werden. Das möchten wir verhindern.
Eine Würdigung der Sammlerleistung
Daher starten wir mit dieser Ausgabe eine neue Rubrik auf unserer Website. Unter dem Sammler Who’s who finden Sie künftig Kurzbiografien von wichtigen Sammlern, deren Schatz in Auktionen verkauft wurden oder nach ihrem Tod an Museen gingen.
Mit dieser Rubrik möchten wir dazu beitragen, dass die Leistungen der Sammler nicht in Vergessenheit geraten. Oft genug wurde privater Münzbesitz in den letzten Jahren politisch verteufelt oder unter Generalverdacht gestellt. Aber wie viel ärmer wäre die Welt ohne die Sammler! Diese Rubrik verstehen wir außerdem als Beitrag zu dem heute extrem wichtigen Thema der Provenienz-Forschung, also der Erforschung der Herkunft und früheren Besitzverhältnisse historischer Objekte. Wird die Herkunft beim Verkauf nicht gut dokumentiert, kann Wissen für immer verloren gehen. Wer die Provenienz seiner Münze dagegen nachweisen kann, hat mit dieser auch sicher nicht den Islamischen Staat finanziert!
Die Zusammenstellung dieser Biografien soll sich zu einem Nachschlagewerk entwickeln, einer Art Wikipedia, das möglichst viele bedeutende Sammler umfassen soll. Einen ersten Grundstock bilden Kurzbiografien, die in Katalogen von Numismatica Ars Classica erschienen sind. Verfasst wurden sie von Hadrien Rambach, der sich hervorragend mit der Geschichte der Münzsammler auskennt. Zusammen mit Stefan Krmnicek plante Rambach im April 2020 eine Tagung zu diesem Thema in Tübingen, die leider pandemiebedingt ausfallen musste.
Alleine können wir das nicht stemmen!
Um diese Rubrik mit Leben zu füllen, benötigen wir allerdings Hilfe. Gerne veröffentlichen wir die in Auktionskatalogen publizierten Biographien bei uns im Sammler Who’s who. Auch Museen können Sammler vorstellen, denen sie ihre Schätze verdanken.
Wir brauchen dazu lediglich einen kurzen Text – deutsch und / oder englisch – über das Leben des Sammlers, sowie im Idealfall:
- ein Bild des Sammlers
- ein Foto vom Titelblatt des Auktionskataloges der Sammlung
- Bilder und numismatische Beschreibung von bis zu 5 Münzen aus der Sammlung
Jetzt wünschen wir Ihnen viel Freude beim Durchstöbern der ersten eingestellten Sammlerbiografien. Zur neuen Rubrik gelangen Sie hier.
Der Autor der Sammlerbiografien Hadrien Rambach ist natürlich in unserem Who is Who zu finden.
Wissen Sie eigentlich, was für ein Typ Münzsammler sie sind? Finden Sie es hier heraus!