22-10-2017 – 25-10-2017
Auktionen 41-45
Erfolgreiche Auktionswoche bei Sincona
Bedeutende Münzauktionen in Kombination mit einer Münzenmesse werden von Sammlern und Händlern sehr geschätzt. Und so gibt es neben den numismatischen Wochen im Januar und August in den USA und im Frühjahr und Frühherbst in München schon seit Jahrzehnten die Auktionswoche vor der Zürcher Münzenmesse Ende Oktober.
Los 1023 Peter I. (1682-1725), Dukat 1716, Roter Münzhof. Zuschlag: 95‘000 CHF.
Vom 23. bis 26. Oktober 2017 wurden bei der Sincona AG in Zürich mehr als 5000 Stücke versteigert, aufgeteilt und hervorgehoben in fünf attraktiven Katalogen – wie immer im gebundenen Hardcover. Als am Donnerstagmittag das letzte Los zugeschlagen wurde, belief sich die Gesamtzuschlagssumme auf über 9 Millionen Schweizer Franken:
Auktion 41: Antike Numismatik – Gesamtzuschlag 680‘000 CHF
Auktion 42: Münzen und Medaillen aus Russland – Gesamtzuschlag 3‘100‘000 CHF
Auktion 43: Teil: Münzen der Welt in Gold und Silber – Gesamtzuschlag 2‘550‘000 CHF
davon Sincona Gold-Auktion – Gesamtzuschlag 870‘000 CHF
und Teil Schweizer Münzen und Medaillen – Gesamtzuschlag 703‘000 CHF
Auktion 44: Sammlung R. Kunzmann, Schweizer Münzen 1. Teil – Gesamtzuschlag 900‘000 CHF
Auktion 45: Banknoten, Dokumente und Historische Wertpapiere – Gesamtzuschlag 233‘000 CHF
Los 5912: Lausanne, Bistum, Benoît de Montferrand (1476-1491) Parpaiolle 1477, Lausanne. Zuschlag: 18‘000 CHF.
Der Dank für dieses besondere Ergebnis gebührt natürlich den Einlieferern und allen Bietern – schriftliche, anwesende oder virtuelle. Das Angebot, bei allen Auktionen per Internet „live“ von überall auf der Welt mitbieten zu können, wird von Sammlern und Händlern mehr und mehr angenommen. Waren bei den grossen Spezialkatalogen zur Antike, zu den Russischen Münzen und Medaillen oder zur Sammlung Ruedi Kunzmann der Auktionssaal in den Räumen der Sincona AG sehr gut besucht, so überwiegten bei den Allgemeinkatalogen die virtuellen Bieter. So kann man auch aus der Ferne dabei sein, unterstützt durch eine gute und ehrliche Beratung der Sincona Experten „vor Ort“.
Los 158: Kaiserreich Rom. Julia Domna, Frau des Septimius Severus, 193-211. Aureus 196/211, Rom. Zuschlag: 30’000 CHF.
Auktion 41
Den Anfang machte der Auktionskatalog 41 mit vielen wunderschönen Gold- und Silbergeprägen der Antike. Nach der erfolgreichen Versteigerung einer bedeutenden Sammlung byzantinischer Münzen im Frühjahr war es bereits der zweite Katalog mit Griechen, Römern und Byzantinern der Sincona in diesem Jahr.
Los 187: Romulus Augustus. Tremissis 475/476. Zuschlag: 60‘000 CHF.
Bereits die Nummer 9 zeigte ein Meisterstück der griechischen Stempelschneidekunst – eine sizilianische Tetradrachme nach 480 v. Chr. des Meisters Demareteion. Dass sich dann gerade der kleine Tremissis des Romulus Augustus (475/476) mit 60‘000 CHF an die Preisspitze stellen würde, konnte man nicht voraussehen. Als Titelbild wohl nicht geeignet, ist diese kleine Goldmünze jedoch historisch hochinteressant. Auch Sammler von modernen Geprägen sind jedoch immer wieder fasziniert, mit welchem Talent die Stempelschneider der Antike schönste Portraits und eleganteste Tierdarstellungen perfekt entstehen liessen.
Los 1044: Peter II. (1727-1730). Dukat 1729, Roter Münzhof. Zuschlag: 100‘000 CHF.
Auktion 42
Auktion 42 zeigte, dass auch nach den vier versteigerten Teilen der „Sincona Collection“ die Herbstauktion mit Russischen Münzen und Medaillen der Sincona der wichtigste Termin im Jahreskalender der Freunde der russischen Numismatik bleibt.
Los 1074: Peter III. (1728.1762), Proberubel 1762, St. Petersburg. Zuschlag: 650‘000 CHF.
Spitzenreiter dieser Auktion war der Proberubel 1762 von Zar Peter III. (Erhaltung NGC MS 62) mit einem Zuschlag von 780‘000 CHF (inkl. aller Gebühren). Weitere beachtenswerte Ergebnisse gab es bei den Dukaten von Peter I. und von Peter II. sowie bei den Stücken des 19. Jahrhunderts in aussergewöhnlicher Qualität. Der Trend, besonders gut erhaltene oder seltene Münzen in den sogenannten Slabs anzubieten, setzte sich in dieser Auktion fort. Schützt man auf der einen Seite die Münze vor äusseren Einflüssen und erhält gewissermassen eine Echtheitsgarantie, so geht das Erlebnis, die Münze und Rand zu begutachten, verloren. Ob dieser Trend sich bei den klassischen Sammlermünzen durchsetzt, wird die Zukunft zeigen.
Los 2820: Gedenk-Doppelgulden 1887, Bronzeabschlag, geprägt in Wien. Zuschlag: 26‘000 CHF.
Auktion 43
Die Auktion 43 unterteilte sich in verschiedene Abteilungen, in Münzen aus aller Welt aus Silber und Gold, in die spezielle Sincona Gold-Auktion und in Schweizer Münzen und Medaillen. Mehrere Spezialkapitel fanden überdurchschnittliche Beachtung, so Deutschland, Italien mit Vatikan, Malta und Österreich/RDR mit dem besonderen Augenmerk auf Stücke zu Kaiser Franz-Joseph I. Fantastische Preise gab es bei den Bronzeabschlägen der Gedenk-Gulden und Doppelgulden, die ein Vielfaches der Taxen erzielten, so etwa das herrliche Stück auf die Wiederaufnahme des Bergbaus in Kuttenberg von 1887 (geschätzt 5000 CHF, erzielt 26‘000 CHF).
Los 3142: Belgien. Brabant. Charles II (1665-1700), Ducaton d’or 1687, Brüssel. Zuschlag: 130‘000 CHF.
Das zeigt, dass ein grosses Wissen über die Besonderheiten eines Fachgebietes, verbunden mit der Spezialliteratur, die Voraussetzung ist, um genau die Spezialitäten zu erkennen und zu bieten. Gleiches galt auch für die Medaillenserie dieses Kaisers oder für die seltenen Stücke von Belgien, Malta oder Spanien.
Los 4457: Abtei Rheinau, Gerold v. Zurlauben. Doppeldukat 1723. Zuschlag: 22‘000 CHF.
Erwähnen wir noch eine besondere Münze aus der Schweiz. Der äusserst seltene Doppeldukaten 1723 auf das goldene Priesterjubiläum von Gerold von Zurlauben, Abt in Rheinau entzückte einen angehenden glücklichen Besitzer trotz des Zuschlags von 22‘000 CHF. So etwas kommt wohl nicht so schnell wieder.
Los 5003: Aargau, Laufenburg, Städtische Gepräge. Groschen (Grossus) 1505, Laufenburg. Zuschlag: 26‘000 CHF.
Auktion 44
Dass eine Spezialsammlung eine besondere Würdigung erfahren kann, bewies Auktion 44, der 1. Teil der Sammlung Ruedi Kunzmann, in eindrücklicher Weise. Zuerst einmal dadurch, dass es im Auktionssaal keinen Sitzplatz mehr gab. Nach einleitenden Worten des Auktionators Jürg Richter zu seinem Freund und zur Sammlung, begann das Bietergefecht um die Raritäten. Ein hoher Zuschlagspreis beim Laufenburger Groschen (Zuschlag 26.000 CHF) war noch zu erwarten gewesen, doch die Zuschlagspreise mancher Kleinmünzen und Varianten liessen viele der Angereisten staunen.
Los 5033: Appenzell/Innerrhoden, Kreuzer 1742. Appenzell. Zuschlag: 10‘000 CHF.
Viele Scheidemünzen, welche jahrelang nicht vorgekommen waren, Silbernominale und einige Goldgepräge, sorgten für aufregende Momente. In dieser Auktion gab es übrigens nicht einen Slab – alle Stücke, welche Jahrzehnte den Sammler immer wieder begeisterten und erfreuten, konnte man in die Hand nehmen und begutachten. Dieser Nachmittag war für alle ein Erlebnis.
Los 7663: Int. Laboratorien Arlesheim AG (heute WELEDA). Aktie über 112.50 Franken, 1924. Zuschlag: 3‘400 CHF.
Auktion 45
Den Abschluss der Oktoberauktionen von Sincona machten traditionell die Banknoten und Historischen Wertpapiere, in Zusammenarbeit mit der auf Stocks und Bonds spezialisierten Firma HIWEPA (Auktion 45). Die grössten Steigerungen erfuhren die Belgischen und Schweizer Noten sowie die Chinesische Aktien und Obligationen.
Die Ergebnisse können Sie einsehen auf der Webseite der Sincona AG.