Von keltischem Bier bis zu hallstattzeitlicher Keramik

Steinzeitbinkerl mit Brennesselbrot, Speck, Nüssen und Früchten. Foto: Universalmuseum Joanneum/S. Kiszter.
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Wie ernährten sich die Bewohner/innen der Steiermark und Sloweniens in der Urgeschichte, der Antike und dem Mittelalter? Wie kleideten sie sich? Welche Pflanzen wurden angebaut und verarbeitet? Fragen wie diese stehen im Zentrum des vom Universalmuseum Joanneum geleiteten EU-Projekts PalaeoDiversiStyria. Die im Rahmen des Projekts gegründete Marke HERITERRA holt den längst vergangenen Alltag nun in die Gegenwart: Lebensmittel und Handwerkserzeugnisse – entwickelt von Archäologinnen und Archäologen in Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben – können demnächst erworben werden.

Pflügen wie in der Steinzeit mit einem Holzpflug, Archäologisches Experiment. Foto: Universalmuseum Joanneum/S. Kiszter.
Getreideernte mit Steinsicheln. Foto: Universalmuseum Joanneum/S. Kiszter.

Zwei Jahre Forschungsarbeit

Über zwei Jahre lang erforschten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Archäologie, Botanik und Zoologie die Entwicklung der Landwirtschaft vom Beginn der Jungsteinzeit bis zum Ende des Mittelalters in der Steiermark und in Slowenien. Die „Früchte“ dieser Forschung sind mittlerweile erfahr- und essbar: Unter der Marke HERITERRA (Zusammensetzung aus engl. heritage – Kulturerbe und lat. terra – Erde) kommt es zur Revitalisierung alter Kulturpflanzen und der Produktion von Lebensmitteln sowie handwerklichen Erzeugnissen mittels alter Herstellungsmethoden, Rohstoffe und Zutaten. In Zusammenarbeit mit mehreren regionalen Herstellern sollen den Menschen hochwertige Produkte der Vergangenheit aus den Bereichen Essen & Trinken, Handwerk oder Landwirtschaft nähergebracht werden.

Käse, Bier und Keramik

Bereits kosten kann man etwa keltisches Bier der Brauerei Dietrich (Leutschach), Holzkohlekäse der Käserei Fischer (Kitzeck im Sausal), Brennnesselweckerln der Bäckerei Hubmann (Großklein) oder Ascheschinken des Steirerkellers in Großklein. Die Fachschule Weberei des Odilien-Instituts produzierte eisenzeitliche Stoffe, das Steirische Heimatwerk verarbeitete diese zu einem Hallstatt-Kleid und Christian Keramik bildete hallstattzeitliche Gefäße nach. Mit dem Ziel, das historische Erbe der Region besser im Bewusstsein und im Alltag der Steirerinnen und Steirer zu verankern, wird auch weiterhin nach Kooperationspartnern gesucht. Zentrale Anlaufstellen für die Marke sind neben dem Archäologiemuseum des Universalmuseums Joanneum auch das Museum Großklein und der Botanische Garten in Hoče.

Hier kommen Sie zur Website des Universalmuseums Joanneum.

Mehr über Heriterra erfahren Sie auf der Projekt-Website Heriterra und auf der Seite des Archäologiemuseums Schloss Eggenberg.

Dort wird auch noch genauer das Projekt PalaeoDiversiStyria vorgestellt.

In Schloss Eggenberg gibt es übrigens auch ein Münzkabinett, das wir vorgestellt haben.

2010 haben wir das Joanneum besucht und dabei auch die Frage geklärt, wo dieses Museum mit den vielen Standorten eigentlich genau liegt.

2011 feierte das Joanneum sein 200-jähriges Bestehen und darauf gab die Münze Österreich eine 50-Euro-Goldmünze heraus.