Who is Who – Der Schilling im Porträt

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Das Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zeigt in einer neuen Sonderausstellung die Geschichte der Porträts auf den Schilling-Banknoten. Die Ausstellung läuft bis 24. Juli 2020.

Die neue Sonderausstellung „Who is Who. Der Schilling im Porträt“ läuft bis Juli 2020. Foto: OeNB.

Bildmotive auf Banknoten stellen ein wichtiges Symbol für das Selbstverständnis eines Staates und seiner Notenbank dar. Besonders gut eignen sich dafür Porträts berühmter Personen – etwa aus Kunst, Wissenschaft oder Architektur. Sie dienen gleichzeitig als Vorbild und zur Identifikation.

Keine Porträts für das multinationale Habsburgerreich

Im Vergleich mit anderen Ländern wählte Österreich diesen Ansatz erst relativ spät. Während etwa Deutschland, Spanien oder Ungarn bereits in den 1920er- und 1930er-Jahren berühmte Persönlichkeiten auf Banknoten abbildeten, gab es in Österreich die ersten derartigen Entwürfe erst Ende der 1940er-Jahre. Bis dahin hielt man an den traditionell neutralen Idealporträts fest. Diese gingen auf die Erfordernisse des habsburgischen Vielvölkerstaates zurück und finden heute in den Brücken und Toren der Euro-Banknoten ihr gedankliches Pendant.

Welche Leistungen muss man bringen, um auf einer Banknote abgebildet zu werden? Foto: OeNB.

Nobelpreisträger und Komponisten

Vor dem Hintergrund des politischen und wirtschaftlichen Wiederaufschwungs Anfang der 1950er-Jahre sollten die Banknoten einen Beitrag zu einem neuen Österreich-Bewusstsein liefern. Zwischen 1950 und 2001 wurde das WHO is WHO des österreichischen Kultur- und Geisteslebens auf Schilling-Banknoten gezeigt. Insgesamt 22 große Persönlichkeiten gaben sich auf den Banknoten die Klinke in die Hand: Darunter finden sich drei Nobelpreisträger, eine Nobelpreisträgerin, der Erfinder der Psychoanalyse, eine Frauenrechtlerin, der Erbauer der Semmeringbahn, der Komponist der Zauberflöte und viele mehr.

Für die Sonderausstellung wurden die schönsten 56 Entwürfe für die Porträtserien ausgewählt. Foto: OeNB.

Vom Design zur fertigen Banknote

Genau diesen Frauen und Männern ist die neue Sonderausstellung „WHO is WHO. Der Schilling im Porträt“ im Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank gewidmet. Die Sammlungen des Geldmuseums bewahren zahlreiche einmalige Zeichnungen, Entwürfe und Vorstudien zu österreichischen Banknoten. Für die Sonderausstellung wurden erstmals die schönsten 56 Entwürfe für die Porträtseiten ausgewählt und den Schilling-Banknoten gegenübergestellt. Im direkten Vergleich zeigt sich, dass es oft ein langer Weg vom Design bis zur fertigen Banknote ist. Bei manchen Persönlichkeiten bedurfte es mehrerer Anläufe, bis sie von der Bankleitung ausgewählt wurden, andere kamen nie zu Banknoten-Ehren. Neben den tatsächlich umgesetzten Entwürfen werden auch zahlreiche Alternativentwürfe gezeigt, die nie als Banknoten realisiert wurden.

 

Mehr Informationen zu der Ausstellung finden Sie auf der Webseite der Oesterreichischen Nationalbank.

Dort gibt es auch eine Bildergalerie mit Beispielen aus der Ausstellung.

Auch ein Besuch der Dauerausstellung „Das Geld“ lohnt sich!

Nicht nur das Design, sondern auch die Nachhaltigkeit von Banknoten ist besonders heutzutage bei der Produktion von großer Bedeutung. In der MünzenWoche erfahren Sie dazu mehr.