Woher kommt unser Wissen über China und die Seidenstraße?

Die digitale Ausstellung „Antike und moderne Seidenstraßen“ wurde von Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Deutschen Schülerakademie erstellt.
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Was hat der Duisburger Hafen mit China am Hut? Wieso heißen die Verbindungswege zwischen China und dem Westen eigentlich Seidenstraße(n)? Und was hat das alles mit Narrativen und Framing zu tun? Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Deutschen Schülerakademie hatten vom 12.-20. Juli 2021 im Rahmen der erstmals ausgerichteten und online durchgeführten Schülerakademie China (ausgerichtet von Bildung und Begabung e.V. in Zusammenarbeit mit dem Bildungsnetzwerk China) im Kurs C.2 Gelegenheit, antike wie moderne Narrative über die Seidenstraße(n) zu untersuchen. Mit dem Begriff „Seidenstraße(n)“, maßgeblich geprägt vom deutschen Geographen, Kartographen und Forschungsreisenden Ferdinand von Richthofen (1833-1905), verbinden nämlich viele heutzutage ganz bestimmte Bilder und Ideen, gerade im Zeichen der aktuellen Debatten um das chinesische Seidenstraßen-Engagement mittels der „Belt and Road Initiative“. Vielen ist allerdings nicht bewusst, welche Narrative hinter diesen Bildern und Vorstellungen stecken und wie diese uns „framen“, um einen Begriff aus der kommunikationswissenschaftlichen Forschung zu verwenden, also intentionell zu beeinflussen suchen.

Der Kurs mit 16 begabten Schülerinnen und Schülern von Oberstufenklassen aus ganz Deutschland versuchte daher, die hinter bestimmten Blicken auf die Seidenstraße(n) stehenden „Erzählungen“ und Intentionen wie deren Framing-Charakter zu erkennen, zu analysieren und historisch zu interpretieren – und zwar von der Antike bis in die Moderne.

Dazu untersuchten die Schülerinnen und Schüler exemplarisch Quellen von antiken griechisch-römischen wie chinesischen Quellen bis hin zu modernen Webnachrichten und Internetvideos. Die daraus gewonnen Erkenntnisse setzten sie sodann in Eigenarbeit während der acht Kurstage in eine digitale Ausstellung mittels OMEKA um, die jetzt der Öffentlichkeit zugänglich ist. Diese umfasst die Themenbereiche:

  • Geographie
  • Technologien, Sprachen, Religionen
  • Ökonomie
  • Geld und Währungen
  • Diplomatie und Konflikte
  • Narrative und Propaganda

Die einzelnen Themenbereiche bieten nicht nur einführende Texte zu verschiedenen Aspekten der Gesamtthematik sowie weiterführende Literatur und Links, sondern bereiten die Inhalte in verschiedener Form (selbst erstellte Karten, Zeitstrahle, Videos etc.) auf, um die Inhalte „wissenshappensgerecht“ zu veranschaulichen.

Die Ausstellung zielt insgesamt auf die Vermittlung von China-Kompetenz in Zeiten, die verantwortungsvollen Umgang mit Medien/Quellen und deren Frames und Framingprozessen erfordern, und ist daher als didaktischer Beitrag und Denkanstoß aus Sicht der jüngeren Generation zu verstehen.

 

Hier erreichen Sie die digitale Ausstellung „Antike und moderne Seidenstraßen“.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Bildung und Begabung e.V.

Römischen Münzen wurden sogar in Japan gefunden. Sind sie über die Seidenstraße dorthin gelangt?

Lesen Sie eine Einführung von Ursula Kampmann in die chinesische Geldgeschichte.