Altdeutschlands Münzen bei H.D. Rauch
Die 109. Auktion des Wiener Auktionshauses H.D. Rauch umfasst zwei Kataloge: Münzen der antiken Welt (Losnr. 1-591) und Katalog 2 Medaillen, Mittelalter und Münzen des Römisch Deutschen Reiches.
Nach einer kurzen Einführung mit keltischen Tetradrachmen folgen die Münzen der griechischen Welt in Europa und Asien, Interessant die Drachme des skythischen Königs Ataias, Zeitgenosse von Philipp II von Makedonien; bemerkenswert auch die Athener Tetradrachme, die während der römischen Besetzung Athens unter Sulla geprägt wurde. In vorzüglicher Erhaltung sind die Statere der Persischen Satrapen Datames, Pharnabazos und Mazaios; zu beachten auch der anonyme axumitische 1/8 Stater 300 n.Chr.
Die römische Republik und die Zeit der Imperatoren sind mit 94 diversen Nominalen vertreten, meist in vorzüglicher Erhaltung und guten Portraits unter andrem von Caesar, Sextus Pompeius Rufus und Octavian. Von den Münzen der Kaiserzeit faszinieren die Aurei mit den Portraits von Aelius, Pertinax, Septimius Severus mit seiner Familie. Den Abschluss des Antiken Kataloges bildet Byzanz und die Völkerwanderung.
Der Schwerpunkt der 109. Auktion liegt auf den Münzen des Römisch Deutschen Reiches, die am 12.11. 2019 stattfinden wird. Zu erwähnen sind der Kärtner Reiterschautaler von Ferdinand I,; das 5 Dukatenstück von Ferdinand III. und sein Doppeltaler 1641 geprägt in Joachimstal. Von seinem Sohn Ferdinand IV. der zum römischen König gewählt wurde, aber nur ein Jahr sein Amt als römischer, böhmischer und ungarischer König ausübte, weil ihn dann die Pocken dahinrafften, gibt es einen Goldjeton seinem Portrait anlässlich seiner Wahl in Augsburg; vermutlich ein Unikat.
Interessant noch zwei Stück bei den Neufürsten: ein Dukat mit dem Portrait von Ferdinand August Leopold Lobkowitz (1677-1715) und eine Dukatenprägung von Franz Maximilian und Heinrich Franz (1644-1692) von Mansfeld-Bornstedt geprägt in Prag oder Wien. Am letzten Tag der 109. Auktion werden die Medaillen, das Mittelalter und Weltmünzen versteigert. Außergewöhnlich ein luxuriös gestaltetes Buch in Medaillenform über die Napoleonischen Medaillen und Orden, das 1977 in Italien publiziert wurde und in dem alle Medaillen in Bild und Schrift wiedergegeben werden.
Bei den Weltmünzen liegt der Schwerpunkt auf den Münzen Altdeutschlands: Dukat 1653 Nürnberg auf das 50. Regierungsjubiläum von Christan von Brandburg-Bayreuth und ein Doppeldukat 1646 von Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg-Preussen: selten der Halbdukat 1716 geprägt in Augsburg des Passauer Bischofs Raimund Ferdinand Graf von Rabatta, der aus dem Friaul stammt. Zu erwähnen wäre auch noch der seltene breiter Doppeltaler 1652, Dresden von Johann Georg I. Zu den ungewöhnlichen modernen Münzen zählt der Kuna 1941 von Kroatien ein Probeabschlag in Gold.
Die Auktionskataloge finden Sie auf der Seite des Auktionshauses oder bei Sixbid: Teil 1, Teil 2, Teil 3.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite von H.D. Rauch.