Frankfurter Münzhandlung Nachf., D-Frankfurt

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Deutsche und ausländische Gepräge umkämpft bei Frankfurter Münzhandlung

„Wenn es mal etwas länger dauert…“ – Dieser so bekannte Satzanfang einer Werbung zog sich „wie ein roter Faden“ durch die 155. Auktion der Frankfurter Münzhandlung Nachf., die am Freitag, den 5. November 2021, als Saalauktion in Frankfurt am Main im Hotel Fleming’s stattfand.

Los 463: Merseburg. Anonyme Prägung um 1010. Denar. Dbg. 1190. Sehr selten. Gutes sehr schön. Taxe: 400 EUR. Zuschlag 2.400 EUR.

Dem Auktionsteam wurde bereits bei der Versteigerung des zweiten Teils der Sammlung Giesen, mit den Münzen der Salier und Ottonen, schnell klar, dass der Zeitplan wohl nicht einzuhalten sei, bei dem großen Interesse. Von den 299 Nummer der Gebiete Niedersachsen, Ostfalen, Thüringen, Franken, Schwaben und Bayern wurden lediglich 9 Stücke nicht verkauft. Die Denare des 11. Jahrhunderts mögen zwar nicht so prachtvoll erhalten sein, wie die dann später angebotenen Stücke, doch umso spannender und so geschichtsträchtiger ist die Numismatik dieser Zeit. Das schätzten auch die vielen Sammler, so dass sich am Ende die Zuschläge auf das Doppelte der Taxe addierten:

  • Los 403: Goslar. Gegenkönig Hermann von Salm (1081-1088). Denar. Dbg. 676b. Herrliche Portraits. Vorzüglich. Taxe: 200 EUR. Zuschlag: 1.200 EUR.
  • Los 463: Merseburg. Anonyme Prägung um 1010. Denar. Dbg. 1190. Sehr selten. Gutes sehr schön. Taxe: 400 EUR. Zuschlag 2.400 EUR.
  • Los 620: Regensburg. Heinrich IV. (1056-1084). Denar. Hahn 53,1. Typ. Sehr selten. Prachtexemplar. Gutes vorzüglich. Taxe: 1.000 EUR. Zuschlag: 3.600 EUR.
  • Los 636: Salzburg. Erzbischof Hartwig (1009-1024), und Herzog Adalbero von Kärnten (1012-1035). Denar. Hahn 102a1. Gutes sehr schön. Taxe: 250 EUR. Zuschlag: 2.400 EUR.
Los 673: Preußen. Friedrich Wilhelm IV. (1840.1861). Goldmedaille zu 50 Dukaten 1851. Auf die Vollendung des Reiterdenkmals. Fast Stempelglanz. Taxe: 30.000 EUR. Zuschlag: 60.000 EUR.

So ging es mit Verspätung und ohne große Pause noch am Vormittag mit den Deutschen Münzen und Medaillen weiter. Hier gab es besonders bei den seltenen Silbermünzen und den herrlichen großen Goldstücken überdurchschnittliche Ergebnisse.

  • Los 673: Preußen. Friedrich Wilhelm IV. (1840.1861). Goldmedaille zu 50 Dukaten 1851. Auf die Vollendung des Reiterdenkmals. Fast Stempelglanz. Taxe: 30.000 EUR. Zuschlag: 60.000 EUR.
  • Los 692: Braunschweig-Lüneburg. Karl I. (1735-1780). Taler 1748, Zellerfeld. Prachtexemplar, fast Stempelglanz. Taxe: 4.000 EUR. Zuschlag: 7.500 EUR.
  • Los 706: Braunschweig-Lüneburg. Georg Wilhelm (1665-1705). Goldmedaille zu 50 Dukaten 1690. Von allergrößter Seltenheit. Fast vorzüglich. Taxe: 25.000 EUR. Zuschlag: 34.000 EUR.
  • Los 720: Hamburg. Bankportugalöser zu 10 Dukaten 1694. Auf den Frieden und die Freiheit. Prachtexemplar. Stempelglanz. Taxe: 20.000 EUR. Zuschlag: 65.000 EUR.

Gestärkt – nach einer kurzen Mittagspause – wurde die Auktion mit einer Serie Nürnberg, inklusive 45 Prägungen des Medailleurs Josef Wild, fortgesetzt.

  • Los 804: Nürnberg. Stadt. Silbermedaille 1649. 131.85 g. Auf den Vorvertrag über die Ausführungen der Friedensbestimmungen für den Westfälischen Frieden. Stempel von S. Dadler. Sehr selten. Vorzügliches Exemplar. Taxe: 7.500 EUR. Zuschlag: 22.000 EUR.
  • Los 876: Nürnberg. Goldprägungen des Nürnberger Goldschmiedes Josef Wild. 50 Goldmark 1927, Nürnberg. Von großer Seltenheit. Vorzüglich-Stempelglanz. Taxe: 3.000 EUR. Zuschlag: 8.500 EUR.
Los 912: Sachsen-Saalfeld. Johann Ernst VIII. (1680-1729). 2 Dukaten 1698, Saalfeld. Von größter Seltenheit, vermutlich das einzige bekannte Exemplar. Sehr schön-vorzüglich. Taxe: 15.000 EUR. Zuschlag: 26.000 EUR.

Die letzten großen Highlights der Deutschen Serie vor den Reichsmünzen wurden in Sachsen und Trier geprägt.

  • Los 898: Sachsen. Johann Georg II. (1656-1680). Breiter Doppeltaler 1663, Dresden. Sehr selten. Prachtvolle Erhaltung mit herrlicher Patina. Gutes vorzüglich. Taxe: 5.000 EUR. Zuschlag: 20.000 EUR.
  • Los 912: Sachsen-Saalfeld. Johann Ernst VIII. (1680-1729). 2 Dukaten 1698, Saalfeld. Von größter Seltenheit, vermutlich das einzige bekannte Exemplar. Sehr schön-vorzüglich. Taxe: 15.000 EUR. Zuschlag: 26.000 EUR.
  • Los 921: Trier. Philipp Christoph von Sötern (1623-1652). Reichstaler-Klippe 1624, Koblenz. Von großer Seltenheit. Prachtvolle Erhaltung. Taxe: 25.000 EUR. Zuschlag: 28.000 EUR.

Sämtliche Positionen der Sammlung von 65 seltenen Goetz-Medaillen fanden in Frankfurt einen neuen Besitzer. Die Schätzungen wurden oft um ein Vielfaches überboten.

  • Los 1123: Medaillen von Karl Goetz. Goldmedaille 1932. 79.80 g. Auf den 85. Geburtstag Paul von Hindenburgs. Sehr selten. Prägefrisch. Taxe: 3.500 EUR. Zuschlag: 8.000 EUR.
Los 1339: Polen. August II. (1697-1733). Silbermedaille 1709. Auf die Wiedereinnahme des polnischen Throns nach der Schlacht von Poltawa. Stempel von C. Wermuth. Sehr selten. Prachtvolle Erhaltung mit herrlicher Patina. Kabinettstück. FDC. Taxe: 5.000 EUR. Zuschlag: 30.000 EUR.

Als der Auktionator dann die große ägyptische Medaille, das erste Los der Ausländischen Münzen und Medaillen aufrief, war es genau 17 Uhr am späten Nachmittag, und die Sammler und Händler im Saal und an den Bildschirmen hatten zu dem Zeitpunkt noch mehr als drei Stunden spannende Bietergefechte vor sich. Besonders erwartet wurde die Serie der polnischen Silbermedaillen, aus der auch das herrliche Titelstück des Katalogs stammt.

  • Los 1145: Australien. Victoria, 1837-1901. Adelaide-Pound 1852. NGC MS61. Taxe: 8.000 EUR. Zuschlag: 17.000 EUR.
  • Los 1172: China. Republik. Tang Chi-Yao. Fantasy Dollar o. J. (1919). 26.33 g. Kann B61. NGC MS63. Taxe: 250 EUR. Zuschlag: 22.000 EUR.
  • Los 1229: Großbritannien. George V (1910-1936). Proof-Set 1911, London. Originalset aus 12 Münzen vom Maundy Silber-Penny bis zum 5 Pounds Gold. Originaletui. Herrliche Patina. Polierte Platte. Taxe: 10.000 EUR. Zuschlag: 28.000 EUR.
  • Los 1301: Niederlande. Holland. 2 Dukaten 1731. NGC MS63+. Taxe: 1.500 EUR. Zuschlag: 14.500 EUR.
  • Los 1339: Polen. August II. (1697-1733). Silbermedaille 1709. Auf die Wiedereinnahme des polnischen Throns nach der Schlacht von Poltawa. Stempel von C. Wermuth. Sehr selten. Prachtvolle Erhaltung mit herrlicher Patina. Kabinettstück. FDC. Taxe: 5.000 EUR. Zuschlag: 30.000 EUR.
  • Los 1345: Polen. August III. (1733-1763). Silbermedaille o. J. (1733). Auf seine Krönung zum König von Polen. Stempel von H. F. Wermuth. Äußerst selten, besonders in Silber. Feine Patina. Sehr schön-vorzüglich. Taxe: 1.000 EUR. Zuschlag: 13.000 EUR.
  • Los 1385: Römisch-Deutsches Reich. Karl VI. (1711-1740). Dukat 1740, Prag. Sehr selten, besonders in dieser Erhaltung. Gutes vorzüglich. Taxe: 3.000 EUR. Zuschlag: 12.000 EUR.
  • Los 1398: Salzburg. Guidobald von Thun und Hohenstein (1654-1668). 8 Dukaten 1654, Salzburg. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 12.500 EUR. Zuschlag: 24.000 EUR.
  • Los 1410: Spanien. Fernando V. und Isabel I. (1474-1504). 4 Excelentes o. J., Segovia. Sehr selten. Gut ausgeprägtes Exemplar. Gutes sehr schön. Taxe: 10.000 EUR. Zuschlag: 25.000 EUR.
  • Los 1426: Zentralamerikanische Republik. 8 Reales 1835 NG, Guatemala. Sehr selten in dieser Erhaltung. NGC MS64. Taxe: 1.000 EUR. Zuschlag: 4.600 EUR.

So war es dann doch kurz vor neun Uhr am Abend, als die letzte Katalognummer zugeschlagen und das Mikrofon abgeschaltet wurde. Der Dank des Auktionators ging vorher noch an alle Bieterinnen und Bieter, die so lange auf die Stücke für Ihre Sammlungen gewartet hatten. Die Statistik vermeldete am Ende einen Gesamtzuschlag von 1.66 Millionen. Die Schätzung wurde somit mehr als verdoppelt. Lediglich 25 Positionen blieben unverkauft. Man darf schon jetzt auf die Auktion 156 der Frankfurter Münzhandlung gespannt sein und sicherlich dafür ein wenig mehr Zeit einplanen.

 

Alle Zuschläge sowie die Ergebnisliste zum Download finden Sie im Online-Katalog.

Weitere Informationen zur Frankfurter Münzhandlung Nachf. finden Sie auf deren Webseite.