30-10-2013 – 31-10-2013
Auktion 410
Peus eröffnet Herbst mit römischer Kaiserzeit
Im Mittelpunkt des antiken Teils der diesjährigen Herbstauktion, die die traditionsreiche Frankfurter Firma Dr. Busso Peus Nachfolger wie üblich Ende Oktober veranstaltet, steht eine ersichtlich sehr alte, sehr gepflegte Sammlung von Geprägen der Römischen Kaiserzeit mit einer besonders großen Zahl von Bronzen in zum Teil überdurchschnittlicher Qualität.
Vom Medaillon bis zum Quadrans sind alle Wertstufen vertreten, darunter auch zahlreiche Stücke von großer Seltenheit und mit eindrucksvollen Pedigrees. Ganz besonders fallen dabei die Provinzialgepräge auf, die in einem gesonderten Kapitel zusammengefasst sind: Hier sind Stücke enthalten, die man in den vergangenen hundert Jahren kaum zu Gesicht bekommen hat, schon gar nicht in einer solchen Erhaltung:
5: Augustus, 27 v.-14 n. Chr. Bronze. Silenskopf von vorn, im Bart kleine Amphora / Priester hinter Pflug mit Joch Ochsen. Guadan 988; RPC 11. 8,66 g. Sehr selten.
Als Beispiele seien etwa die augusteische Prägung aus dem spanischen Emerita mit dem frontalen Silenskopf, die überaus seltene Bronze des Claudius mit seinen drei Kindern aus dem achaiischen Patrai, …
7: Septimius Severus und Julia Domna. Bronzemedaillon Homonoiaprägung mit der Insel Kos. Büsten / Zeus Askraios zwischen Bäumen und Hera von Kos in Pfauenbiga. BMC 90; Franke / Nollé 626/627. 25,43 g. 3. bek. Exemplar ? Das mit Abstand am besten erhaltene der bislang bekannten Exemplare.
… das herrliche Medaillon des Septimius Severus und der Julia Domna von Halikarnassos in Homonoia mit der Insel Kos sowie eine Reihe von weiteren seltenen Homonoia-Prägungen genannt.
Eingerahmt wird diese Sammlung einerseits von einer Auswahl griechischer Münzen, unter denen etwa eine traumhaft erhaltene Tetradrachme von Athen aus den Sammlungen Pozzi und Spencer-Churchill, die das letzte Mal 1965 in einer Auktion bei Christies aufgetaucht ist, aus dem Rahmen des Üblichen fällt, und andererseits von einer eher kleinen Gruppe byzantinischer Münzen, die gleichwohl zwei der sehr seltenen Leichtsolidi zu 22 Siliquae des Justinus II. und des Tiberius Constantinus aufzuweisen hat.
15: Brandenburg-Bayreuth, Markgrafschaft. Christian, 1603-1655 Ovale Medaille 1628, auf seinen strengen Gerechtigkeitssinn. Stempel von Hans von der Pute. Büste r. / Hirsch zieht Schlangen aus ihrem Versteck. Brockmann 94; Fischer/Maué 2. 115; Menadier 1901; Slg. Wilmersdörffer 552. 44 x 34 mm, 21,70 g. Äußerst selten.
Den Auftakt der Prägungen des Mittelalters und der Neuzeit bildet die umfangreiche Medaillensammlung aus dem Besitz von Dr. Günther Brockmann. Mit viel Engagement und Liebe wurde die 750 Stücke umfassende Kollektion zusammengetragen. Überwiegend handelt es sich um Plaketten und Medaillen der Renaissance und des Barock, ergänzt durch einige historische Medaillen des 18. und 19. Jahrhunderts. Dr. Brockmann ist es in seiner jahrzehntelangen Sammeltätigkeit gelungen, einen in den Kleinstkunstwerken dokumentierten hervorragenden Überblick über Kunst- und Ereignisgeschichte zusammenzutragen. Es schließt sich eine Serie von 100 Medaillen zur jüdischen Geschichte aus anderem Besitz an.
Bei den nachantiken Prägungen fallen beachtenswerte Serien von mittelalterlichen Denaren und Brakteaten auf.
18: 50 Reichspfennig 1924 E. J. 318. Sehr selten. Polierte Platte.
Weiterhin werden schöne Serien Frankfurter Münzen und seltenster Kleinmünzen aus der Weimarer Republik angeboten. Eine interessante Reihe von Münzen und Medaillen aus dem Westerwald und Umgebung, z. B. von Sayn-Altenkirchen, Wied, Trier und Nassau, rundet das Angebot ab.
Ferner finden sich in dieser Auktion, wie immer bei Peus, zahlreiche Seltenheiten aus allen Gebieten, teilweise in außergewöhnlich guter Erhaltung. Den Abschluss der Auktion bilden preiswert geschätzte Münzen-Lots und eine kleine Serie Papiergeld.
Den Auktionskatalog finden Sie auf der Seite des Auktionshauses Peus.