11-02-2015 – 01-01-1970
Auktion 306
Antike Münzen bei Hirsch mit vielen Raritäten
Am 12. Februar 2015 veranstaltet Gerhard Hirsch Nachf. seine Auktion mit antiken Münzen. Sie umfasst rund 1000 Lose und deckt das gesamte Spektrum der antiken Münzprägung ab.
Am Anfang gelangen die Keltischen Münzen zum Ausruf, unter anderem ein fast stempelglänzendes Regenbogenschüsselchen aus Süddeutschland, dieses wird auf EUR 5.000.- geschätzt.
1713: Attika. Athen. Tetradrachme. 510-480 v. Chr.
Es folgen die Griechischen Münzen, darunter z. B. eine in Syrakus geprägte Tetradrachme (474- ca. 450 v. Chr.) mit dem Kopf der Quellnymphe Arethusa mit einer Taxe von EUR 6.250.-. Aus dem Griechischen Mutterland stammt eine Tetradrachme aus Olynthos, das im 5./4. Jh. v. Chr. die Hauptstadt des Chalkidischen Bundes war. Die stempelglänzende Tetradrachme mit dem Kopf des Apollon wird auf EUR 5.000.- geschätzt. Unter den Prägungen aus Athen ragt eine frühe Tetradrachme (510-480 v. Chr.) mit dem Kopf der Stadtgöttin Athena und der Eule heraus. Dieser Münztypus wurde um 510 v. Chr. von den Söhnen des Peisistratos eingeführt (Taxe EUR 9.500.-). Besonders interessant ist ein wohl unedierter 1/6 Elektronstater aus Asien, der aus der 1. Hälfte des 6. Jh. v. Chr. stammt. Die Münze mit Hirschprotomen wird auf EUR 3.000.- taxiert.
1958: Sassaniden. Khusru II. 590-627 n. Chr. Gold-1 1/2 Dinar. Jahr 21.
Unter den Prägungen der lykischen Dynasten ist ein Stater des Mithrapata (390-370 v. Chr.), des Dynasten von Antiphellos mit Löwenprotomen zu erwähnen (Taxe EUR 4.750.-). Den Großkönig im Knielauf zeigt das Titelstück der Auktion – eine goldene Doppeldareike aus Persien, die in der Zeit Alexanders des Großen geprägt wurde (333-323 v. Chr. Taxe EUR 6.500.-). Fast stempelglänzend erhalten ist ein Gold 1 1/2 Dinar des Khusru II. (590-627 n. Chr.) aus dem Sassaniden-Reich, dieser soll EUR 7.500.- erzielen.
1984: Ägypten. Ptolemaios IV. Philopatoros. 221-204 v. Chr. Gold-Oktodrachme.
Unter den Prägungen aus Ägypten ragt eine Gold-Oktodrachme des Ptolemaios IV. Philopatoros (221-204 v. Chr.) heraus. Diese zeigt den vergöttlichten Vater – Ptolemaios III. mit Strahlendiadem und wird mit EUR 15.000.- taxiert. Ein Schekel aus Karthago aus der Zeit des Libyschen Aufstandes (241-238 v. Chr.) mit dem Ethnikon der Libyer auf der Rückseite ist vorzüglich erhalten und kommt mit einer Taxe von EUR 7.000.- unter den Hammer.
2120: Römisches Kaiserreich. Hadrianus. 117-138 n. Chr. Aureus.
Es folgen die Römischen Münzen, beginnend mit den Prägungen der Römischen Republik (35 Lose), unter diesen ist ein äußerst seltener Denar des Lucius Aemilius Buca aus dem Jahr 44 v. Chr. zu erwähnen. Dieser zeigt Sulla und die Mondgöttin Luna und soll in vorzüglicher Erhaltung EUR 5.000.- erzielen. Im Anschluss kommt eine kleine Partie ausgewählter Münzen der Bürgerkriegszeit zum Ausruf, unter anderem ein Denar mit dem verschleierten Kopf des Marcus Antonius ebenfalls aus dem Jahr 44 v. Chr. (Taxe EUR 3.100.-).
Nachfolgend kommen die Münzen der Römischen Kaiserzeit zum Ausruf, diese beginnen mit einem in Lugdunum (heute Lyon) geprägten Aureus des Augustus (27 v. Chr. bis 14 n. Chr.) mit der Darstellung des Apollo, des persönlichen Schutzgottes des Kaisers (Taxe EUR 5.250). Ein unter Claudius geprägter Aureus des Nero (54-68 n. Chr.) in vorzüglicher Erhaltung, nimmt Bezug auf die Aufnahme des Nero in die wichtigsten Priesterkollegien der Stadt Rom und wird mit EUR 7.000.- taxiert. Auf einem Aureus des Hadrian (117-138 n. Chr.) ist die römische Wölfin mit den Zwillingen Romulus und Remus dargestellt, dieser gelangt mit einer Taxe von 8.800.- unter den Hammer. Unter den Prägungen aus Bronze ist besonders ein Sesterz des Antoninus Pius (138-161 n. Chr.) zu erwähnen. Dieser zeigt den lagernden Flussgott Tiber und kommt mit einer Taxe von EUR 11.000.- zum Ausruf. Von größter Seltenheit ist ein Denar des Pescennius Niger, der im Jahr 193 v. Chr. zum Kaiser ausgerufen wurde und allerdings schon im Folgejahr die Entscheidungsschlacht verlor und hingerichtet wurde (Taxe EUR 2.250.-). Ebenfalls äußerst selten ist ein Aureus der Julia Domna, der Gemahlin des Septimius Severus (193-211 n. Chr.). Dieser zeigt die lagernde Erdgöttin Tellus und wird mit EUR 7.000.- geschätzt. Ein Aureus des Gordianus III. (238-244 n. Chr.) mit dem stehenden Jupiter soll EUR 8.000.- erzielen. Wohl unediert ist ein Hackstück eines Gold-Medaillons zu 6 Aurei des Gallienus (253-268 n. Chr.), dieses wird mit einer Taxe von EUR 8.000.- angeboten.
2319: Römisches Kaiserreich. Julianus von Pannonien. 284-285 n. Chr. Aureus.
Von äußerster Seltenheit ist auch ein Aureus des Julianus von Pannonien (284-285 n. Chr.). Dieser wurde von seinen Legionen zum Augustus ausgerufen und zog nach Rom, wo er in der Nähe von Verona von Carinus geschlagen wurde. Die vorzüglich bis stempelglänzende Münze wird mit EUR 45.000.- taxiert. In Trier wurde ein Miliarense des Valens (364-378 n. Chr.) geprägt, dieser ist vorzüglich erhalten und kommt mit einer Taxe von EUR 6.000.- unter den Hammer. Besonders interessant sind die beiden einzigen bekannten Goldblechstreifen mit dem Abdruck der Rückseite eines Centenionalis der Münzstätte Cyzicus aus der Zeit des Procopius (365-366 n. Chr.) mit Taxen von EUR 3.000.- bzw. EUR 1.500.-. Ein fast stempelglänzender Solidus des Anthemius (467-472 n. Chr.) zeigt diesen mit Leo I. und soll EUR 10.000.- erzielen.
Aus einer interessanten Partie Byzantinischer Münzen ist unter anderem ein sehr seltener Solidus des Michael III. und seiner Mutter Theodora (842-856 n. Chr.) mit einer Taxe von EUR 3.500.- zu erwähnen. Von äußerster Seltenheit ist auch ein Solidus aus der Völkerwanderungszeit. Dieser wurde von den Osthrogoten im Namen des Justinianus I. wohl in Ticinium geprägt (Taxe EUR 2.000.-). Den Abschluss der Antiken Münzen bilden über 80 Mehrfachlots.
Alle angebotenen Münzen finden Sie auf der Website von Gerhard Hirsch Nachfolger.