Auctiones GmbH

04-07-2015 – 01-01-1970

eAuktion 39

Numismatischer Bücherschatz aus der BCD Bibliothek bei Auctiones

Es war eine schöne, alte Tradition, dass Sammlungen von Weltrang hin und wieder ihre Doubletten in einer Auktion abstießen. Wir kennen Auktionen mit Doubletten des Königlichen Münzkabinetts zu Berlin, mit Doubletten der Münzsammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, vulgo Münzkabinett Wien, des British Museum. Es versteigerte das Boston Museum, Dumbarton Oaks oder die Hermitage. Auch wenn letzteres in erster Linie dazu diente, der kommunistischen Regierung Devisen zu erwirtschaften, war der Verkauf von Doubletten früher ein anerkanntes Mittel, um Platz in der Sammlung zu schaffen und gleichzeitig die Mittel für Neuankäufe bereit zu stellen. Die Sammler freuten sich und kauften gerne in solchen Auktionen, denn es war und ist ein besonderes Gefühl, ein Objekt zu besitzen, das einst einer anerkannten Sammlung angehörte.

196. [Berlin/Imhoof-Blumer] Hess, Adolph. Frankfurt, 12 March 1906. Doubletten des Königl. Münzcabinets zu Berlin aus dem Ankauf der Sammlung des Herrn Dr. Imhoof-Blumer. Griechische Münzen, Nord- und Mittel-Griechenland, Peloponnes, Griechische Inseln. 1169 Lose, 58 S., 3 Tf.; Innen sehr gut. Spring 314. Schätzung: 15.- CHF.

Insofern werden sich viele bibliophile Münzsammler freuen, dass der Sammler BCD seine gewaltige Bibliothek wieder einmal hinsichtlich der Doubletten durchforstet hat und die Ergebnisse in einer Auktion anbietet. Bekannt sind seine Initialen allen, die sich mit griechischen Münzen befassen, schließlich wurde die Sammlung BCD von Münzen des griechischen Mutterlandes in mehreren umfangreichen Auktionskatalogen aufgelöst. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass BCD die mit Abstand größte und umfassendste Bibliothek zur griechischen Numismatik in privater Hand zusammengetragen hat. Kein Wunder, dass sich unter den Doubletten einige kleine Schätze befinden. Das Angebot an äußerst seltenen, hoch spezialisierten Büchern ist unschlagbar.

121. Voetter, Otto. Erste christliche Zeichen auf römischen Münzen. Wien 1893. 8vo, 38 S., 3 Tf., ausklappbare Tabellen mit Münzinschriften. Innen sehr gut. Schätzung: 20.- CHF.

Verantwortlich ist die junge schweizerische Firma Auctiones, die in ihrer eAuktion 39 die rund 238 Lose versteigern wird. Sie sind im Internet einsehbar. Die elektronische Auktion selbst startet am 5. Juli um 19.00 abends.

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221. [Rhousopoulos] Hirsch, Jacob. München, XIII. 15 May 1905. Sammlung griechischer Münzen aus dem Nachlasse eines bekannten Archäologen. 4627 Lose, 292 S., 58 Tf. Sehr gut. CS 1941, 1979; Kroh S. 34; Spring 371. Schätzung: 150,- CHF.

Wie immer ist schon die Herkunft der Bücher und die vielen Sprachen, in denen sie geschrieben sind, ein Vergnügen. Deutsch, Englisch und Französisch sind ja fast noch normal. Dazu kommt Bulgarisch, Dänisch, Finnisch, Griechisch, Italienisch, Katalonisch, Niederländisch, Türkisch und Ungarisch. Das Spektrum reicht von allgemeinen Publikationen (Nr. 1-34), Griechen (35-56), Römer mit provinzialrömischen Prägungen (57-127), Byzanz, Frühmittelalter und Kreuzfahrer (128-135), Sonderdrucken (136-174) und Auktionskatalogen (175-238). Wie immer sind die Schätzungen sehr tief angesetzt. Ab 5 CHF kann man mitbieten, wobei der erfahrene Büchernarr natürlich weiß, dass er dafür seinen „Favoriten“ nicht erwerben kann.

131. Friedlaender, Julius. Numismata Inedita. Commentariis ac Tabulis. Berlin 1840. 4to. 50 S. Schön. Lipsius Suppl. S. 45. Schätzung: 50,- CHF.

Was das Manuskript zu den Doubletten aus der Bibliothek BCD so besonders macht, sind die vielen Kommentare des Sammlers, denen man anmerkt, mit wie viel Wissen und Liebe er sich seine Bücher angesehen hat. Fast jedes Los ist mit einer Anmerkung aus der Hand des Besitzers versehen, um dem potentiellen Bieter eine Hilfestellung an die Hand zu geben, ob er das Buch wirklich braucht. Sie sind mit viel Humor geschrieben und ausgesprochen lehrreich. So merkt BCD zum Beispiel zu einem Sotheby Katalog vom 10. November 1972 an: „The auction that signaled the beginning of the price rally that finally placed ancient coins in the category where they should always belong: small in size but great in value.“

11. Eckhel, Abbe [Joseph]. Kurzgefasste Anfangsgründe zur alten Numismatik. Wien ohne Jahr (1788). 8vo. 133 S., 6 Tf. Innen gut. Lipsius S. 110. Schätzung: 50,- CHF.

Es wäre unsinnig, einzelne Bücher an dieser Stelle herauszuheben. So zeigen wir nur ein paar kleine Besonderheiten im Bildteil. Denn es ist ja für jeden Sammler das Buch am interessantesten, das sich genau mit seinem eigenen Fachgebiet beschäftigt. Und in dieser seltenen Kategorie haben die Doubletten der Sammlung BCD unglaublich viel zu bieten.

Für alle, die neugierig geworden sind, sind die Lose im Internet zu finden. Weitere Auskünfte und eine Möglichkeit, die Bücher zu besichtigen, gibt es bei Auctiones GmbH, Postfach 673, 3000 Bern 8, Schweiz; Tel: +41313113948, E-Mail