Corona-Alltag im Landesmuseum Württemberg

Das Gesicht eines Mädchens hinter der Fensterscheibe, darunter ein Transparent mit der Aufschrift: „Ich will wieder in die Schule“. © Landesmuseum Württemberg
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Das Gesicht eines Mädchens hinter der Fensterscheibe, darunter ein Transparent mit der Aufschrift: „Ich will wieder in die Schule“. Dieses Foto war am 8. Mai „Objekt des Tages“ im Online-Projekt „Corona-Alltag. Dein Objekt für Übermorgen“. In den letzten Tagen standen die Einsendungen auf der seit 7. April bestehenden Projekt-Website des Landesmuseums Württemberg zunehmend unter dem Vorzeichen einer beginnenden Rückkehr zur Normalität: Der Friseurbesuch ist wieder möglich, an der Freilichtbühne wird weitergearbeitet, der Gemeinderat tagt, wenn auch mit Abstand und Mundschutz in der Stadionhalle. Auch die Museen dürfen wieder öffnen.

Nach 38 Tagen und mehr als 600 Einsendungen endete am 15. Mai das interaktive Online-Projekt, bei dem das Landesmuseum erfolgreich mit der Stuttgarter Kommunikationsagentur Bruce B. zusammengearbeitet hat. Die viel beachtete und durch die sozialen Medien flankierte Präsentation (#lmwcorona) stellt eine facettenreiche Dokumentation des Lebens unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie dar. Senioren, Eltern und Schüler, Berufstätige und Studierende, Wissenschaftler und Kreative – Menschen aus unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen hatten Beobachtungen, Erfahrungen oder ideenreiche Schöpfungen aus ihrem neuartigen Alltag in Fotos festgehalten und diese auf der Projekt-Website hochgeladen. Täglich wählten Mitarbeiter*innen des Landesmuseums Württemberg daraus ein „Objekt des Tages“. Dieses erfuhr dann im Video-, Text- oder Audio-Beitrag durch die Kuratierenden eine besondere Würdigung und wissenschaftliche Interpretation, indem es in einen kulturgeschichtlichen Kontext gestellt wurde. Hier wurde eine Linie vom aktuellen Vorräte-Hamstern zu den Anfängen der Vorratshaltung in der Steinzeit gezogen, da wurde zum Stichwort Haarpflege einem Struwwelkopf das prunkvolle Toiletteservice der Königin Olga gegenübergestellt und dort geriet der Kurator der Sonderausstellung „Adieu Plastiktüte!“ ins Schwärmen über eine perfekt gestaltete Bäckertüte, die zur Solidarität aufruft.

Vom Online-Projekt zur Ausstellung vor Ort

Ursprünglich zur Überbrückung der Schließungsphase des Museums lanciert, erfährt das digitale-Projekt „Corona-Alltag. Dein Objekt für übermorgen” jetzt eine analoge Fortsetzung – an einem Ort, der in besonderer Weise dafür prädestiniert ist: Das ab dem 22. Mai wieder geöffnete Museum der Alltagskultur-Schloss Waldenbuch wird sich weiterhin dem Thema Corona widmen, denn das Virus wird noch längere Zeit unseren Alltag beeinflussen. Das Waldenbucher Museum präsentiert ausgewählte Objekte und Geschichten aus dem Online-Projekt und weitere Dinge, die den Corona-Alltag in dieser Zeit erleichtert oder geprägt haben.

Die Sammlungstätigkeit des Museums der Alltagskultur zum Thema Corona geht weiter: Jeden Freitag von 14 bis 18 Uhr können Besucher*innen in einem eigens im Schloss Waldenbuch eingerichteten „Amt für Corona-Angelegenheiten“ ihre eigenen Geschichten aus dem Corona-Alltag erzählen und ein passendes Objekt mitbringen. Um zu dokumentieren, wie die Pandemie und die Neuorganisation des Alltags sich auf unsere Sprache auswirken, lädt das Museum die Besucher*innen zudem ein, entsprechende Begriffe zu sammeln.

 

Mehr Informationen erhalten Sie auf der Website des Museums für Alltagskultur.

Hier gelangen Sie direkt zur Homepage des Projekts „Corona-Alltag. Dein Objekt für Übermorgen“.

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