Oft berichten wir über Einbrüche und Diebstähle. Viel zu selten ist es uns vergönnt anschließend zu berichten, dass das Diebesgut auch wieder aufgetaucht ist. Aber heute dürfen wir endlich mal wieder: Die Berliner Polizei konnte die Beute vom Einbruch in die Gedächtniskirche sicherstellen.
Was war passiert?
Wir erinnern uns: In der Nacht vom 9. zum 10. Februar kam es zu einem Einbruch in die berühmte Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche im Berliner Stadtteil Charlottenburg. Der oder die Täter brachen die Opferstöcke und Kassen auf, die jedoch am Tage zuvor erst geleert worden waren. Doch auch die Ausstellung in der Gedenkhalle wurde geplündert, denn hier gab es mehr zu holen: Aus einer Vitrine wurden diverse Orden, Medaillen und Silbermünzen des Deutschen Kaiserreichs gestohlen, die im Zusammenhang mit der Geschichte des Hauses Hohenzollern stehen und laut Medienberichten Leihgaben der Familie waren.
Die Schatzinsel lässt grüßen
Mitte Juni hat sich nun ein 48-Jähriger Mann der Polizei gestellt und sich im Beisein seines Anwalts zu der Tat bekannt. Wie dem Polizeibericht zu entnehmen ist, führte der Mann die Ermittler anschließend in eine bewaldete Grünanlage im Berliner Bezirk Lichtenberg, wo er seine Beute nach eigenen Angaben vergraben hatte. Nun wurden die Schaufeln ausgepackt, und nach einer kurzen Schatzsuche, wie sie passender nur an einem karibischen Strand gewesen wäre, stieß man tatsächlich auf den vergrabenen Schatz – auch wenn sich dieser statt in einer passenderen Holztruhe nur in einer Plastikbox befand. Ob in Plastik oder Holz: Die Beute aus der Gedächtniskirche wurde bei der Schatzsuche sichergestellt und dies, soweit bekannt, vollständig.
Der Täter war für die Berliner Polizei kein Unbekannter: Er war schon wegen weiterer Eigentumsdelikte polizeibekannt und wurde aufgrund eines bestehenden Haftbefehls in anderer Sache gleich einem Haftrichter vorgeführt. Hinweise auf organisierte Kriminalität scheint es nicht zu geben.
Hier finden Sie unsere ursprüngliche Meldung zum Einbruch.
Der Fall erinnerte uns an den spektakulären Fall der gestohlenen Kronen von Stängnäs 2018 und ihrem späteren Auffinden im Müll.
Apropos Hohenzollernbesitz: Um den gibt es seit einiger Zeit heftige Rechtsstreitigkeiten zwischen Bund, Ländern und der Familie, geführt mit Gutachten von Historikern und Klagen. Es geht um Recht oder Unrecht von Enteignungen, um Entschädigungen und das Wohnrecht in Schlössern. Neben vielen interessanten Zeitungs-Artikeln zu dem Thema empfehlen wir zur Übersicht den Artikel von Wikipedia zu den Entschädigungsforderungen der Hohenzollern.