In Barmstedt bei Hamburg residierten im 16. und 17. Jahrhundert die Grafen von Rantzau. Ihr Recht, Münzen zu prägen, nutzten die Reichsgrafen fleißig – wenn auch nicht immer redlich. In ihrer Residenz, einem Wasserschloss im Rantzauer See, prägten sie auch „Kippermünzen“, also Münzen mit geringerem Silbergehalt als vorgeschrieben. Über diese Prägetätigkeit informiert nun die Sonderausstellung „Das Geld der Grafen“, die bis Ende April 2020 im ehemaligen Amtsgericht der Anlage zu sehen ist, das heute als Museum dient.
Bei den Exponaten handelt es sich allerdings nicht um Originale, sondern um Repliken von Stücken aus der Barmstedter Sammlung Eberhard Wünsche. Angefertigt hat sie der Sohn des Sammlers, Frank Wünsche, wie ein Film detailliert zeigt.
Die Reichsgrafen prägten über Generationen Taler, Dukaten und Portugalöser sowie Medaillen, wie die Ausstellung belegt. Weitere Objekte, Infotafeln und ein neu angefertigtes Modell der Schlossanlage zur Zeit der Reichsgrafen im Maßstab 1:200 ergänzen die Ausstellung, zu der auch eine Broschüre gedruckt wurde.
Und wer schon mal die Sonderausstellung besucht, kann in der Dauerausstellung auch gleich in das Alltagsleben in Barmstedts Vergangenheit eintauchen. Aus den zahlreichen Ausstellungsexponaten sticht eine komplett eingerichtete Schusterwerkstatt hervor. Immerhin war das Schuhmacherhandwerk das dominierende Gewerbe vom Beginn des 19. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts in dem schleswig-holsteinischen Ort.
Ausführlich informiert auch die Website des Museums über die Ausstellung „Das Geld der Grafen“.
Mehr zum Museum erfahren Sie auf der Museumsseite des Museums der Grafschaft Rantzau.