29-11-2013 – 01-01-1970
Vente aux Enchères de Monnaies de Prestige
Gadoury versteigert einzigartige Sammlung von Münzen aus Genua in Monaco
Monaco ist immer eine Reise wert. Vor allem Ende November, wenn bei uns der Himmel grau ist, und das Wetter deprimierend. In Monaco strahlt dann immer noch die Sonne – und im direkt am Hafen gelegenen Fünf-Sterne-Hotel Fairmont findet am 30. November 2013 die neueste Auktion von Éditions Victor Gadoury statt. Angeboten werden – einen Tag vor der internationalen Münzbörse in Monaco, der „Grande Bourse“ – 875 Lose mit Raritäten aus aller Welt, von der Antike bis zur Gegenwart. Das ist doch ein fast noch besserer Grund, nach Monaco zu fahren, als die strahlende Sonne!
Und für all diejenigen, die sich trotzdem nicht zu der weiten Reise entschließen können, hat Gadoury dieses Jahr live bidding eingeführt. Bitte melden Sie sich rechtzeitig an, wenn Sie daran teilnehmen möchten.
31: Römische Republik. Iulius Caesar, + 44. Sear 1395. Gutes sehr schön. Schätzung: 4.500 Euro.
Die Auktion beginnt mit den antiken Münzen – Griechen, Römer, Byzantiner. Vor allem die Liebhaber von günstigen Aurei (Schätzungen ab 1.500 Euro) und römischen Bronzemünzen mit unberührter Patina sollten unbedingt einen Blick in den Katalog tun. Was da angeboten wird, lässt das Herz jedes Kenners höher schlagen.
Wer für die seltenen Prägungen des frühen Mittelalters schwärmt, findet unter den „Monnaies barbares“ genug Stoff zum Träumen. Angeboten werden unter anderem Münzen der Merowinger, sowie ein Triens des Gundobad, der als Patricius des römischen Reichs und als Burgunderkönig zu einer Schlüsselgestalt im Untergang Westroms wurde, …
271: Völkerwanderung. Lombarden. Desiderius, 757-773. Tremissis Castelseprio, 757-773. MIR 128. Sehr selten. Vorzüglich. Schätzung: 7.500 Euro.
… und ein Tremissis des Desiderius, des letzten Königs der Langobarden, der von Karl dem Großen ins Kloster gesteckt wurde.
283: Monaco. Antoine I., 1701-1731. Écu 1707. G. 95. Sehr selten. Sehr schön. Schätzung: 30.000 Euro.
Nach der Antike folgen die monegassischen Münzen. Dass Gadoury hier ganz besondere Raritäten bieten kann, versteht sich von selbst. Highlight der Partie ist ein ausgesprochen seltener Écu Antoines I. aus dem Jahr 1707. Dieser Fürst war ein persönlicher Günstling des Sonnenkönigs gewesen, ehe ihn der Geldmangel in sein Fürstentum verbannte. Der sehr schön erhaltene Écu wird mit 30.000 Euro geschätzt.
294: Südafrika. George V., 1910-1936. Pound 1924A. 3184 Stück geprägt. Sehr selten. PCGS: MS66. Schätzung: 10.000 Euro.
Von Afrique du Sud bis Yemen führt die numismatische Reise im Kapitel Münzen aus aller Welt. Schon die erste Münze ist ein Kabinettstück: Es handelt sich um ein Pound Georges V. von 1924 aus Südafrika. Nur 3.184 Stück wurden davon geprägt, und das bei Gadoury angebotene Exemplar ist das einige, das von PCGS mit MS66 bewertet wurde.
Nach einer reichen Auswahl von französischen Goldmünzen des Spätmittelalters und den so genannten Féodales beginnt Italien, darin die einzigartige Sammlung Genua.
Genua steht bei Historikern und vielleicht auch bei den Numismatikern ein wenig im Schatten seiner alten Konkurrentin Venedig. Dabei war die Republik für die europäische Wirtschaftsgeschichte wahrscheinlich noch wichtiger. Der Aufstieg der Stadt hatte mit ihrer Teilnahme am ersten Kreuzzug begonnen, und im Jahr 1139 verlieh ihr König Konrad III. kurz nach seiner Amtsübernahme das Privileg, Münzen zu prägen. Wahrscheinlich waren daran die tüchtiger Bankiers der Handelsstadt nicht unschuldig, die später mit ihren Krediten den Fortbestand des spanischen Weltreichs der Habsburger in solchem Maße sichern sollten, das der Historiker Braudel die Periode zwischen 1557 und 1627 das „Zeitalter der Genuesen“ nennen konnte.
Gadoury bietet mit den 300 Losen genuesischer Münzen einen wunderbaren Querschnitt des Geldwesens dieser Stadt, von der Verleihung des Münzrechts 1139 bis zum Aufgehen der Stadt in Napoleons Ligurischer Republik. Zählen wir hier ein paar besonders spektakuläre Stücke auf: einen äußerst seltenen Genovino o. J., geprägt während der Herrschaft der Guelfen zwischen 1318 und 1333 (vz; Schätzung: 5.000 Euro); einen ebenfalls äußerst seltenen Genovino o. J., aber diesmal ausgegeben während der Herrschaft der Ghibellinen, 1334-1336 (vz; Schätzung: 6.000 Euro); einen Genovino des Dogen Barnaba di Goano, der nur wenige Monate regierte (vz; Schätzung: 10.000 Euro); …
464: Italien. Genua. Herrschaft der acht capitani di libertà. Ducato. CNI 1. Sehr selten. Sehr schön / Vorzüglich. Schätzung: 10.000 Euro.
… einen Dukat aus der kurzen Herrschaft der acht Capitani di libertà von 1442 bis 1443 (ss/vz; Schätzung: 10.000 Euro); einen Dukat von Ludwig XII., König von Frankreich und Herr von Genua (ss/vz; Schätzung: 7.000 Euro) und einen Écu au Soleil seines Nachfolgers Franz I. (vz/FDC; Schätzung: 7.000 Euro).
Natürlich finden sich in dieser Sammlung nicht nur Münzen im vier- und fünfstelligen Bereich. Angeboten werden auch zahlreiche Silbermünzen, ab 50 Euro. Vor allem die sinnvoll zusammengestellt Lots dürften für begeisterte Sammler der Münzen von Genua hoch spannend sein.
Das ist aber noch nicht alles, was es an italienischen Highlights zu sehen gibt. Vor allem Neapel und Sizilien ist mit knapp 60 Losen gut vertreten.
705: Italien. Königreich Sizilien. Ferdinand I. und Isabella, 1476-1504. Dukat, Neapel, 1503-1504. MIR 114. Sehr selten. Sehr schön. Schätzung: 8.000 Euro.
Hier ist das herausragende Stück ein Dukat, geprägt 1503-1504 in Neapel unter der Herrschaft der katholischen Majestäten Ferdinand und Isabella (ss; Schätzung: 8.000 Euro). Ein anderes sehr seltenes Stück des Fürstentums Savoyen ist ein Dukatone des 2. Typs von Carlo Emanuele I., geprägt 1588 in Turin (ss; Schätzung: 8.000 Euro).
792: Russland. Katherina II., 1762-1796. 10 Rubel, St. Petersburg, 1766. Diakov 123. Sehr schön / Vorzüglich. Schätzung: 3.000 Euro.
23 günstig geschätzte Lose russischer Münzen und Medaillen von Peter dem Großen bis zur Sowjetunion dürften großes Interesse erwecken, genauso wie eine große Partie von US-amerikanischen Kleinmünzen und Goldmünzen in ausgezeichneten Erhaltungen. Bemerkenswert ist ferner eine kleine Partie von Münzen, die während der amerikanischen Verwaltung der Philippinen zwischen 1935 und 1946 ausgegeben wurden. Alle Stücke sind mit einem Grading von PCGS versehen.
Gleichgültig, wofür man sich interessiert, es lohnt sich auf jeden Fall, entweder den Katalog zu bestellen oder im Internet nachzusehen. Sie können den Katalog bestellen bei Éditions Victor Gadoury, 57, rue Grimaldi, 98000 Monaco; Tel: +377 93 25 12 96; Fax: +377 93 50 13 39; oder per E-Mail.