SINCONA AG, CH-Zürich

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Erfolgreiche Herbstauktionen bei SINCONA

Kommen die Leute nach Zürich oder kommen sie nicht? Das fragte sich das Team von SINCONA AG in den Tagen vor der Auktion. Und viele Sammler und Händler kamen trotz aller negativen Meldungen zur zweiten Welle der Corona-Pandemie. SINCONA hatte alles gut organisiert; es bestand Maskenpflicht und die Abstände im Auktionssaal wurden eingehalten. Diejenigen, welche zu Hause bleiben wollten oder mussten, entschieden sich wohl, die Möglichkeit des „Live Biddings“ zu nutzen und boten per Internet oftmals leidenschaftlich mit. In drei Tagen vier Kataloge zu versteigern ist für die Auktionatoren als auch für die Kunden eine Herausforderung. Am Schluss waren 3215 Losnummern mit einer Gesamtsumme von 7,6 Millionen Schweizer Franken zugeschlagen. Ein grosszügiger Überblick soll bei den Lesern Lust auf die kommenden Frühjahrsauktionen 2021 machen. Es ist beinahe Tradition, dass SINCONA im Oktober einen Spezialkatalog mit russischen Münzen und Medaillen verschickt.

Auktion 65

Hier herausragende Beispiel aus dem Katalog 65:

Gerade die Sammler russischer Münzen achten intensiv auf Erhaltung und Patina, so dass diese speziellen Stücke sehr schnell einmal Höchstpreise erzielen. Dies beweisen etwa der Rubel 1834 auf die Enthüllung der Alexander I.-Gedenksäule und der Rubel 1901 von Nikolaus II.

Auktion 66

Der Katalog 66 leitete mit der kleinen aber feinen Spezialsammlung Claude Stritt und einem Dukaten von Russlands Zar Peter I. zu den Münzen, Medaillen und Banknoten aus aller Welt über. Würde dieser stolze Preis noch überboten? Dem 40 Francs 1856 des belgischen Königs Leopold I. auf dessen 25-jähriges Regierungsjubläum gelang das nicht, obwohl es erst das zweite bekannte Exemplar im Handel darstellte. Aber auch spannende Silberstücke wie etwa der sächsische Konventionstaler 1765, als Prämie der Bergakademie Freiberg, konnten sich sehen lassen. Die Gepräge der Stadt Danzig sind bei vielen Sammlern beliebt, sicher auch, da Danzig doch lange Zeit Spielball im Weltgeschehen war.

Los 1441: Frankreich. Louis Philippe. 20 Francs, (1830/31). Inkuse Prägung. Schätzpreis: 3.500 CHF. Zuschlag: 16.000 CHF.

Gleich mehrere französische Goldmünzen, welche durch Fehlprägung eine inkuse Rückseite aufweisen, fanden Käufer, die offenbar solche „Missgeschicke“ sehr schätzen. Eine besonders schöne Patina weist der einzige bekannte Probe-Silberabschlag zum Sovereign 1880 aus der britischen Royal Mint auf. Der Künstler dieser Münze war Edgar Boehm, der königliche Bildhauer und Sohn des Direktors der kaiserlichen Münzstätte in Wien.

Wir überspringen diverse spannende Stücke und gehen über zum Römisch Deutschen Reich, wo eine grosse Serie von beinahe 50 Teilstücken von Dukatenprägungen besondere Aufmerksamkeit der Teilnehmer fand. Diese kleinen Goldmünzen sind gleichzeitig rar und von speziellem Charme. Ebenfalls dem Kapitel Römisch Deutsches Reich entnommen: die Goldmedaille zu 10 Dukaten 1770 auf die Vermählung der beliebten Tochter Maria Theresias, Marie Antoinette, mit dem späteren französischen König Ludwig XVI. Diese Medaille ist wohl dasjenige Stück der Auktionen in Zürich, welches die höchste Preissteigerung erlebte, nämlich von 2’000 auf 135’000 Schweizer Franken! Die äusserst seltene Silbergussmedaille auf Kaspar, Graf Schlick mit dem eindrücklichen Brustbild ist vermutlich eine Arbeit vom Übergang des 16. zum 17. Jahrhundert, trotzdem attraktiv genug, stark beboten zu werden.

Los 2090: Ungarn. Siebenbürgen. Stephan Bocskai. 4 Dukaten, 1606, Hermannstadt. Schätzpreis: 25.000 CHF. Zuschlag: 280.000 CHF.

Jetzt jedoch kommen wir zum Spitzenreiter dieses SINCONA Katalogs 66, zu finden als Titelbild, den 4 Dukaten 1606 des siebenbürgisch-ungarischen Königs Stephan Bocskai.

Der letzte Teil des betreffenden Katalogs befasste sich mit Banknoten aus aller Welt mit einigen Spezialkapiteln, wie Albanien, Frankreich, Litauen und Russland sowie diversen gut bebotenen ungeschnittenen Druckbögen verschiedener US-Banken des 19. Jahrhunderts. Es müssen nicht immer grosse Objekte sein, um Aufmerksamkeit zu erlangen, wie ein bis heute in der Literatur noch nicht aufgeführter albanischer, regionaler Geldschein aus Vlorë zeigt. Der Spitzenreiter bei den Banknoten kam aus Kanada, eine 50’000 Dollarnote 1924 (Specimen). Wie in den USA wurden solche hohen Nominale nur zum Zahlungsverkehr der Banken untereinander verwendet. Sie sind dementsprechend äusserst selten.

Auktion 67

Katalog 67 hatte zum Thema Persische/Iranische Münzen und Medaillen sowie Orden verschiedener Länder, wobei auch hier ein beträchtlicher Teil der Objekte aus Persien kam. Die ganze persische Geldgeschichte, beginnend bei der Zeit der Umayyaden und Abbasiden, über die Zand-, die Qajar-, bis zur Pahlavi-Dynastie; alles war vertreten.

Auktion 68

Katalog 68 befasste sich gänzlich mit Münzen, Medaillen und Banknoten der Schweiz, und hier findet sich denn auch der Spitzenreiter aller vier SINCONA Kataloge. Nur gerade die Städte Basel, Bern und Genf konnten es sich bereits im 17. Jahrhundert leisten, bedeutende Serien von Goldmünzen auszugeben; das heutige, reiche Zürich etwas später. Und so kommt das höchstbebotene Stück denn aus Bern, ein 20 Dukaten von 1681. Sicher nicht für den Geldumlauf geprägt, sondern vielleicht als Geschenk für eine bedeutende königliche Hoheit aus einem anderen Land, stellt diese Münze auch gleichzeitig das höchste geprägte Nominal aller schweizerischen Münzherren dar. Sehr rar auch eine Quadrupla 1638 aus Genf. Die Geldstücke dieser Stadt weisen in den meisten Fällen Münzzeichen der verantwortlichen Münzmeister auf, in diesem Fall B und G für Augustin Baccuet und David Guainier.

Nur ein halbes Jahr, nachdem bereits SINCONA eine Probensammlung anbieten konnte, fanden die Sammler ein weiteres grosses Kapitel zu diesem Thema im aktuellen Katalog zu den Schweizer Münzen. Während den Jahren des 2. Weltkriegs befürchtete das Schweizer Finanzministerium, dass das Land einen Engpass bei gewissen Metallen erleben könnte, zum Beispiel bei Nickel. Deshalb kam es zu einigen wenigen Probeprägungen von Scheidemünzen in leichter zugänglichen Metallen. Das silberne Fünffrankenstück 1948, in Gedenken an das 100-jährige Jubiläum der Verfassung der modernen Eidgenossenschaft, ist nicht selten. Um so rarer dafür sind die 15 Exemplare in Gold, welche in der Münzstätte in Bern geprägt wurden und an exakt 15 Personen verschenkt wurden, die in dem betreffenden Jahr 1948 100 Jahre alt geworden waren.

Den Schlusspunkt der vier Auktionskataloge bildeten dann noch die Banknoten der Schweiz mit vielen, teilweise stark umkämpften Raritäten. Eines der spannendsten Stücke war sicher die 100 Franken Banknote aus dem kleinen Kanton Appenzell-Ausserrhoden. Eine der bedeutendsten Banknoten der Schweiz ist die Tausendernote der Jahre 1977 bis 1993 (6. Emission), im Volksmund liebevoll „Ameise“ genannt. Sie ist heutzutage sehr gesucht. SINCONA hat dazu einen weit fortgeschrittenen Entwurf versteigern lassen.

In Erinnerung bleiben drei intensive, aber auch spannende Auktionstage, mit Sammlern und Händlern, die viel Verständnis für die spezielle Zeit aufbrachten und sich vermutlich auf die SINCONA-Versteigerungen nächsten Mai 2021 freuen. In der Zwischenzeit wünscht das Team von SINCONA in Zürich allen Liebhabern der Numismatik gute Gesundheit und schöne geldgeschichtliche Erlebnisse.

 

Auf der SINCONA-Seite finden Sie den aktuellen Katalog mit allen Ergebnissen und dem Nachverkauf.