03-02-2016 – 01-01-1970
Auktion 271
Raritäten aus aller Welt in der Künker Berlin-Auktion
Es sind diesmal 912 Lose, die in der 271. Auktion von Künker zum Ausruf kommen. Jedes einzelne Stück ist ausgesucht und zeichnet sich entweder durch seine Seltenheit, seine Provenienz, seine historische Bedeutung oder seine Qualität aus. Und in einigen Fällen vereint eine Münze all diese Kriterien auf sich.
Nr. 499: FRANKREICH. Consulat, 1799-1804. 5 Francs AN 10 (1801/1802) A, Paris. Probe von A. Dupré in Gold. Gadoury 563a. Exemplar der fürstlichen Privatsammlung von Louis II., Fürst von Monaco. Einziges bekanntes Exemplar in Privatbesitz. Fast Stempelglanz. Taxe: 125.000,- Euro.
Ein gutes Beispiel dafür ist das teuerste Stück der Auktion, eine Probe zum 5 Francs-Stück des Jahres 10 nach der Stürmung der Bastille. Es ist selten, und zwar das einzige bekannte Exemplar in Privatbesitz. Es stammt aus einer exklusiven Quelle, nämlich aus der Sammlung von Louis II., Fürst von Monaco. Es ist historisch bedeutend, weil es das numismatische Zeugnis dafür ist, dass die Kaiserherrschaft Napoleons auf den verwaltungstechnischen Strukturen basiert, die aus der Französischen Revolution erwachsen sind. Ach ja, und dann ist es natürlich noch perfekt erhalten. Die Schätzung für diese numismatische Ikone der frühen Herrschaft Napoleons beträgt 125.000 Euro. Viel Geld, doch lassen Sie sich davon nicht abschrecken. Andere Raritäten lassen sich in der Berlin Auktion auch mit Schätzungen im dreistelligen Bereich finden.
Nr. 398: DEUTSCHLAND / KAISERREICH. Silbermedaille 1900 auf den Krieg („Boxeraufstand“) in China. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 600,- Euro.
Ein Beispiel dafür ist eine unsignierte Silbermedaille von 1900, die an den deutschen Feldzug nach China gegen die so genannten „Boxer“ erinnert. Auch dieses Stück ist selten und historisch bedeutend: Es erinnert an eines der bekanntesten Ereignisse der unrühmlichen deutschen Kolonialgeschichte. Und natürlich ist es perfekt erhalten. Geschätzt ist diese Rarität mit 600 Euro, auch wenn zu erwarten steht, dass der Zuschlag dafür etwas höher ausfallen wird. Es ist also wieder für jeden etwas dabei in der kommenden Künker-Auktion.
Nr. 17: DEUTSCHLAND / BAYERN. Maximilian I. (IV.) Joseph, 1799-1806-1825. Konventions-Taler 1802. AKS 7 (dieses Exemplar). Kahnt 54 (dieses Exemplar). Aus Auktion MMAG 74 (1988), 976 und Heidelberger Münzhandlung 58 (2011), 21. Äußerst selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 50.000,- Euro.
Vor allem Sammler von Altdeutschland können sich auf prachtvoll erhaltene Taler und außergewöhnlich seltene Mehrfachdukaten freuen. Schwerpunkte sind dieses Mal Preußen und Sachsen, aber auch aus anderen Gebieten kommen Stücke zum Ausruf, wie man sie schon lange nicht mehr auf dem Markt gesehen hat. Hier ein paar Beispiele:
Aus dem Jahr 1802 stammt ein äußerst seltener bayerischer Konventionstaler mit der Aufschrift Pro Deo et Populo, also für Gott und Volk (17, fast Stgl., Taxe: 50.000 Euro). Aus der Abtei Fulda stammt ein siebenfacher Dukat des Jahres 1688, dessen Stempel vom Taler stammen und von dem bekannten Stempelschneider P. H. Müller in Augsburg angefertigt wurden (180, vz-Stgl., Taxe: 60.000 Euro). Nur ein einziges Mal ist so ein Stück bis heute auf dem Markt gewesen, und zwar 1927 in der Auktion von Adolph E. Cahn. Damals wies der Versteigerer in seiner Beschreibung hin, dass das Stück noch „nie vorgekommen“ sei.
Nr. 301: DEUTSCHLAND / SACHSEN. Friedrich August I., 1694-1733. Reichstaler o. J. (1705), Dresden, auf die Restauration des polnischen Ordens des Weißen Adlers. Schnee 1001. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 50.000,- Euro.
Nennen wir zum Schluss stellvertretend noch ein drittes Stück, einen sächsischen Reichstaler ohne Jahr, der 1705 in Dresden anlässlich der Restauration des polnischen Ordens des Weißen Adlers durch Friedrich August I. geprägt wurde (301, vz-Stgl., Taxe: 50.000 Euro). Er trägt die Aufschrift Pro Fide Rege et Lege, übersetzt: Für Glauben, König und Gesetz.
Nr. 432: RDR / SALZBURG. Wolf Dietrich von Raitenau, 1587-1612. 12 Dukaten 1594. Turmprägung. Fb. 670. Aus Slg. Popken, Auktion Künker 202 (2012), 1047 und Slg. Dolenz, Auktion SBV 40 (1996), 123. Sehr selten. Gutes vorzüglich. Taxe: 75.000,- Euro.
Knapp 400 Lose Altdeutschland werden versteigert. Es folgen gut 60 Lose aus dem Römischen Reich. Und auch hier gibt es zahlreiche Seltenheiten, von denen viele Sammler träumen. Wir nennen an dieser Stelle ein 10 Dukaten-Stück aus dem Jahr 1659 von Leopold I. (415, vz, Taxe: 60.000 Euro) und eine Salzburger Turmprägung zu 12 Dukaten von 1594 (432, gutes vz, Taxe: 75.000 Euro), und dürfen an dieser Stelle nicht vergessen zu erwähnen, dass auch das Angebot an österreichischen Standesherren traumhaft ist. Von den Fürsten zu Auersberg bis zu den Grafen von Schlick, die Auswahl ist reichhaltig, die angebotenen Stücke selten und deren Erhaltung durchwegs vorzüglich.
Nr. 624: UNGARN. Wladislaus II., 1490-1516. Vierfache Reichstalerklippe 1626 CC, Kaschau. Dav. 4716. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 100.000,- Euro.
Muss man es noch erwähnen, dass auch für den Sammler ausländischer Münzen viel geboten wird? Wieder einmal gibt es aus den nordischen Königreichen Dänemark, Norwegen und Schweden zahlreiche interessante Stücke. Aber vor allem Frankreich hat viel zu bieten, und das von Philippe VI. (1328-1350) bis zu Napoléon „IV.“, für den eine Probe zu einem nie ausgegebenen 2 Francs-Stück mit der Jahreszahl 1874 produziert wurde (505, fast Stgl., Taxe: 1.500 Euro). Ob ein spanischer Cincuentín von 1631 (607, vz, Taxe: 40.000 Euro), ob eine vierfache Reichstalerklippe des Gabriel Bethlen, Fürst von Siebenbürgen von 1613-1629 (624, vz, Taxe: 100.000 Euro) oder gar der legendäre Holey Dollar aus der Kolonie New South Wales (625, vz, Taxe: 25.000 Euro), die Raritäten kommen aus der ganzen Welt.
Nr. 641: USA. Early American Tokens. 1/2 Penny o. J. Messing-Token, ausgegeben von Francis Lovelace, Gouverneur der Provinz New York von 1668-1673. S. 47. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 10.000,- Euro.
Vor allem die Sammler von US-Münzen sollten den Katalog aufmerksam durchblättern. Gut 30 Lose werden angeboten, darunter Raritäten wie ein amerikanisches Token im Wert von einem halben Penny, das Francis Lovelace, der Gouverneur der Provinz New York zwischen 1668 und 1673, ausgeben ließ (641, ss, Taxe: 10.000 Euro) oder zahlreiche Prägungen aus den Goldfeldern von Kalifornien.
Nr. 691: RUSSLAND. Peter I., 1682-1725. 10 Kopeken (Grivennik) 1706, Moskau, Münzhof Kadashevsky. Diakov 228. Mit Expertise von Igor Schiryakov, Staatliches Museum Moskau. Sehr selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 60.000,- Euro.
Und erst damit kommen wir zu den russischen Münzen, unter denen sich natürlich ebenfalls zahlreiche Raritäten finden. Wir beschränken uns darauf, nur drei Stücke zu nennen, ein äußerst seltener Grivennik Peters des Großen von 1706, der im Moskauer Münzhof Kadashevsky geprägt wurde (691, fast Stgl., Taxe: 60.000 Euro), ein äußerst seltener Rubel der Zarin Elisabeth von 1757 aus St. Petersburg (733, fast Stgl., Taxe: 75.000 Euro) und eine äußerst seltene Goldmedaille auf die Krönung des Zaren Paul I. in Moskau (784, vz, Taxe: 60.000 Euro).
Die Kataloge können bestellt werden bei Künker, Nobbenburgerstr. 4a, 49 076 Osnabrück; Tel: 0541 / 96 20 20; Fax: 0541 / 96 20 222; oder über E-Mail.
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