Geldgeschichte in 4.700 Losen beim Münzzentrum Rheinland
Wie gut, dass wir – Sammler wie Händler – in diesen Zeiten unsere Münzen, Medaillen und Geldscheine haben. Langeweile kommt jedenfalls nicht auf. Besonders dann, wenn man den Katalog zur 193. Auktion des Münzzentrums nach dem tollen Ergebnis im Herbst, wieder als reine e-live Auktion angesagt, in den Händen hält.
Mehr als 4.700 Einzellose, davon hunderte Sammlungen, Lots oder Sammellots, wollen besichtigt, beboten und vom Käufer sortiert und detailliert beschrieben und erneut bewertet werden.
Alleine eine „Antike Forschungssammlung“ – dahinter verbirgt sich eine „berlinerische“ Anhäufung eines früheren eifrigen Lot-Käufers – beinhaltet in den Losen 588 – 607 ca. 4.700 griechische und vor allem römische Münzen, die vorsortiert, aber von denen nichts entnommen wurde. Im Einzelnen sind die allermeisten Stücke nur schön oder gut erhalten und damit nicht mehr auktionsfähig, zum Bestimmen und Forschen aber durchaus geeignet. Man nennt das auch Pastorensammlungen. Bei einem ausgerufenen und freudebringenden Stückpreis unter 2 Euro haben sie sicher noch „etwas Luft nach oben“.
Die Antikenabteilung wartet ansonsten mit 632 Losen mit einer größeren Anzahl spannender, herausragender Einzelstücke auf. Sizilien alleine ist mit 88 Losen vertreten, darunter frühe Bronze-Güsse, Tetradrachmen von Messana, Gela, Selinus, Syrakus, aus Makedonien der seltene frühe Stater aus Akanthos, u.a. Frühe römische Bronzen aus dem 1. Jahrhundert: Sesterze, Dupondien, Asse, Solidi von Gratianus und Theodosius. Die Serie spätrömischer Bronzeprägungen ist wieder in feiner Erhaltung.
Der Auslandteil zeigt eine schöne Reihe spanischer 8 Reales-Prägungen der amerikanischen und spanischen Prägestätten, begleitet mit Goldmünzen wie Philipp II. Real d’Or o.J. Antwerpen mit Titel v. England ss 1.800 EUR, leitet zu 54 Sammlungen und Lots des Auslandes über, bei welchen sich auch Sammler moderner Münzen bedienen können.
Altdeutschland wird von Sammlungen der Kurfürsten Pfalz – Bayern, Mainz und Köln getragen, darunter neben Talern auch feine Medaillen (Mainz!). Größere Reihen sehen wir bei Henneberg, Bremen, Sachsen, den Abschluss bilden auch hier 65 Lots.
Münzen der neueren deutschen Länder warten mit 500 Losen aus einer umfangreichen Sammlung mit zahlreichen Jahrgangsreihen auf, Bayerische Geschichtstaler und -doppeltaler sind mit 32 Exemplaren beteiligt. Der Nassau Konventionstaler von 1811 steht mit 4 Exemplaren in unterschiedlichen Erhaltungen (und Preisen von 300-2.000 EUR) zur Auswahl. 25 Schraubtaler vom 17. – 20. Jahrhundert schließen zusammen mit 50 Münzwaagen den altdeutschen Teil ab.
Bergisch-märkische Münzwaagen lösten Mitte 18. Jahrhundert durch ihre preiswertere arbeitsteilige Fertigung (Fabrikantensystem) die handwerkliche Herstellung wie in Köln ab. Das Fabrikantensystem war im heutigen bergischen Städtedreieck Remscheid – Solingen – Wuppertal angesiedelt und beherrschte 100 Jahre den Markt. Die Waagen sind heute trotzdem begehrte Sammelstücke. Für das 2011 verlegte Standardwerk „Die Bergischen und Märkischen Goldwaagen 1749 – 1850 erhielt der Verfasser Günter Unshelm 2012 den Eligiuspreis.
Neben besseren Reichsmünzen, etwa Oldenburg 5 Mark 1900 vz- 1.200 EUR, Sachsen-Coburg-Gotha 2 Mark 1895 vz-St 1.200 EUR, Gold Braunschweig 20 Mark 1875 ss/vz 1.300 EUR, Sachsen-Coburg-Gotha 20 Mark 1895 Alfred, min. Rf. vz 6.500 EUR, 10 Mark 1905 Carl St trotz min. Rf. 5.000 EUR Sammlung DDR überkomplett (125 Stück) bereits 2.500 EUR. Vertreten ist auch eine weitere Partie Fehlprägungen (65 Lose) der BRD, welche bereits bei der letzten Auktion September 2020 fantastische Preise brachten. Medaillen sind wieder reichlich im Angebot.
Sammler von Deutschen Staaten ab 1806 (Bayern, Preussen) Kirchenstaat, vor allem den großen deutschen Städten, Universitäten, Dichter, Mediziner, danach Krieg und Frieden (I. Weltkrieg), Ausbeute, Medicina in Numis, Kalender-Medaillen, Kunstmedaillen v. Klassischen Modernen, zeitgenössische und Ausland (Frankreich, Österreich).
An Themen wie solche von Wuppertal (Philatelie, Schwebebahn, Berühmte Wuppertaler (Rau, Ebert), Stadtteile, Sport) bieten sich auch hier ganze Lots an, weitere bei Medizin, Wallfahrt, auch hier durchschnittlich wenige Euro pro Medaille.
Den Abschluss bildet Papiergeld nach je 50 Ausland, Reichsbanknoten 800 Lose Notgeldscheine Rheinland und Westfalen.
Die Vorbesichtigung wird auf Einzelpersonen nach Terminabsprache beschränkt, aber auf 14 Tage ausgeweitet, soweit die Rahmenbedingungen dies zulassen. Die Vorteile des Online-Bietens über die verschiedenen Plattformen und Live-Bidding können voll ausgeschöpft werden.
Weitere Informationen zum Münzzentrum Rheinland finden Sie online.