Gerhard Hirsch Nachfolger, D-München

18-09-2017 – 01-01-1970

Auktion 330 und 331: Präkolumbische Kunst & Antike Kunstobjekte

Antike und Präkolumbische Kunst bei Hirsch

Den Auftakt zur Septemberauktion der Firma Gerhard Hirsch Nachfolger bilden 225 Lose mit Objekten aus Altamerika. Eine Gesichtsmaske aus dunkelgrünem Stein aus Westmexiko aus Colima (ca. 200 v. – 400 n. Chr.) soll EUR 40.000 bringen. 

Los 11: Mexiko. Zentrales Hochland. Teotihuacan. Ca. 150 v. Chr.-750 n. Chr. Gesichtsmaske. Hellgrüner Stein. B. 13,9 cm. Taxe: 25.000 EUR.

Das Titelstück der Auktion ist ebenfalls eine Gesichtsmaske, die vermutlich einem hohen Würdenträger als Pektoral diente. Das Objekt aus Teotihuacan, datiert in die Zeit 150 v.-750 n. Chr., kommt mit einer Taxe von EUR 25.000 zum Ausruf. 

Los 15: Mexiko. Mittlere Golfküsten. Veracruz. Klassische bis spätklassische Periode. Ca. 300-900 n. Chr. Sonriente-Figur. Rötlicher Ton. H. 45,5 cm. Taxe: 4.000 EUR.

Eine Hohlfigur aus Ton (H. 45,5 cm) des sog. Sonriente-Typus aus Veracruz (ca. 300-900 n. Chr.) mit befeilten Zähnen und herausgestreckter Zunge ist mit EUR 4.000 angesetzt. Es folgen Objekte aus Guatemala, der Dominikanischen Republik, Costa Rica, Panama und Kolumbien, hier mit einer 77 cm hohen Urne aus Ton mit einer menschlichen Darstellung auf dem Deckel. Das Objekt aus der Zeit 500-1500 n. Chr. aus der Gegend um den Rio Magdalena ist mit EUR 4.500 geschätzt. 

Anschließend kommen über 50 Lose aus Ecuador unter den Hammer, gefolgt von den Objekten aus Peru, so z.B. von der nördlichen Küste, Vicus, eine Schale aus getriebenem Goldblech mit Menschenmasken und Vogelköpfen (100v – 300 n. Chr., Taxe EUR 3.500). Aus der Periode Moche III-IV (300-450 n. Chr.) kommt ein Steigbügelgefäß mit eindrucksvoller Darstellung des Kampfes zweier Gottheiten (Taxe EUR 1.500) und ein weiteres Steigbügelgefäß (Moche IV-V) in Form einer Schildkrötengottheit soll EUR 2.000 bringen. Die über 60 cm hohe Hohlfigur einer stehenden Frau mit erhobenen Armen aus rötlichem Ton mit brauner Bemalung (Chancay, 900-1460 n. Chr.) hat einen Schätzpreis von EUR 2.500 und aus Bolivien, aus Tiahuanaco, ca. 600-900 n. Chr., kommen ein paar plastische Kopfgefäße aus Ton mit frei beweglichen Ohrringen und einer Taxe von EUR 4.000 zum Ausruf (H. je 19 cm). Den Abschluss der Auktion bilden Ketten und eine interessante Auswahl an Textilien.

Los 550: Sprenkler aus grünlichem Glas. Region Judaea, 4./5. Jh. H. 7,8 cm. Taxe: 1.250 EUR.

Die Auktion 331 der Firma Gerhard Hirsch Nachfolger ist den Kunstobjekten der Antike gewidmet und umfasst über 800 Lose. Sie beginnt mit einer äußerst qualitätvollen Serie von Objekten aus Glas, unter ihnen ein zoomorphes Rhyton, römisch, 1. Jh. n. Chr. mit einer Taxe von EUR 8.000. Eine doppelhenkelige Flasche aus auberginefarbenem Glas aus der Region Judaea, 3./4. Jh. n. Chr. soll EUR 3.500 bringen. Das Titelstück der Auktion ist ein Sprenkler aus leicht grünlichem Glas mit einer schönen Iris. Er ist 7,8 cm hoch und hat zwei vierfach gefaltete Henkel. Das außergewöhnliche Objekt stammt aus dem 4./5. Jh. n. Chr. und ist mit EUR 1.250 geschätzt. Eine lentoide Doppelhenkelflasche aus derselben Zeit hat mit einer Höhe von 14,2 cm eine Taxe von EUR 1.700. Aus gelb-grünlichem Glas ist ein großer Becher mit Schliffverzierung und Buchstaben, der auf das 3.-5. Jh. n. Chr. zu datieren ist (H. 16,9 cm, Taxe EUR 6.000).

Los 587: Venusstatuette. Heller Marmor. Römisch, ca. 1. Jh. n. Chr. H. 42,6 cm. Taxe: 22.000 EUR.

Es folgen die Objekte aus Stein, darunter eine 28,5 cm hohe Venusstatuette aus hellem Marmor, die im 1. Jh. n. Chr. im Römischen Reich entstand (Taxe EUR 22.000,-). Aus der Sammlung Mildenberg stammen 13 meist publizierte Lose kleiner stilisierter Tierdarstellungen aus Dickit mit eingetieften Darstellungen anderer Tiere aus dem späten 4. Jt. v. Chr. (Taxen zwischen EUR 200-2.000).

Bei den nachfolgenden Objekten aus Ton ist unter anderem ein zoomorphes Gefäß in Form eines lagernden Kamels aus der Region Judaea, 1. Hälfte 1. Jt. v. Chr. zu erwähnen, das mit EUR 3.500 angeboten wird (H. 24,9 cm). Eine große rotfigurige Pelike (H. 34,7 cm) aus dem 4. Jh. v. Chr. soll EUR 4.500 bringen.

Los 715: Glasierte sternförmige Schale aus grauem Ton mit türkisgrüner Grundierung und schwarzer Bemalung. Islamisch, 12./13. Jh. Dm. 23,5 cm. Taxe: 1.000 EUR.

Unter der islamischen Keramik kommt eine sternförmige Schale mit türkisfarbiger Glasur und schwarzer Bemalung unter den Hammer (12./13. Jh.), diese ist auf EUR 1.000,- geschätzt. Es folgt eine interessante Partie Öllampen, so eine Hanglampe in Form eines Seesterns, byzantinisch, die eine Taxe von EUR 3.500 hat oder eine römische Diskuslampe mit einer Szene in perspektivischer Darstellung (Taxe EUR 3.400).
Die Objekte aus Metall beginnen mit einem Togatus capite velato aus Bronze in aufwendig gearbeiteten Details. Das Objekt aus der Zeit der Römischen Republik bzw. frühen Kaiserzeit hat eine Höhe von 19,6 cm und soll EUR 40.000 bringen. Eine Bronzestatuette der Jagdgöttin Diana, römisch, aus dem 1./2. Jh. n. Chr., wird mit EUR 4.000 taxiert und eine Serapisbüste mit Kalathos aus demselben Material, deren Details in Kaltarbeit ausgeführt wurden, stammt aus dem 2. Jh. n. Chr. und ist mit einer Höhe von 11 cm auf EUR 6.000 angesetzt. Eine Capridenprotome ziert den Bronzegriff eines Wetzsteins aus dem 10.-7. Jh. v. Chr., der einen Schätzpreis von EUR 4.800 hat. Mit einem Durchmesser von 22 cm und einer Taxe von EUR 4.900 kommt ein großer Löwenkopfbeschlag unter den Hammer (römisch, 1./2. Jh. n. Chr.). Ein Löwe aus dem 16./17. Jh. aus Bronze hat eine Länge von 21,2 cm. Dieses äußerst hochwertige Objekt soll EUR 5.000 bringen. Mit EUR 12.000 ist eine bronzene Öllampe aus römischer Zeit auf einem Standfuß angesetzt. Der Bandgriff endet in einer Theatermaske (L. 23,9 cm).
Es folgen Waagen und Gewichte, u.a. mit einem sog. Laufgewicht in Form einer männlichen Büste (H. 13,6 cm, römisch, 4. Jh. n. Chr.) mit einer Taxe von EUR 4.000. Danach kommen Schlösser und Schlüssel unter den Hammer, gefolgt von einer Partie Kreuze, hier insbesondere erwähnenswert die qualitätvollen Goldkreuze mit Taxen zwischen EUR 400-3.100. 

1124: Ein Paar halbmondförmiger Schläfenanhänger. Mittelbyzantinisch, ca. 11./12. Jh. L. 4,6 cm. Taxe: 12.000 EUR.

Nach den Plaketten folgen Spiegel und Kosmetikutensilien, so z.B. eine hellenistische Kohelröhre in Form eines Phallus aus Glas. Einfassung, Deckel und anhängender Schminkstab sind aus Gold (Taxe EUR 10.000). Gürtelschließen, Nadeln und Fibeln werden anschließend ausgerufen, gefolgt von einer Partie hochwertigem Antikem Schmuck. Eine eindrucksvolle goldene Zweifachkette bestehend aus mehreren Fuchsschwanzketten und reich mit Granulationsdekor verzierten Perlen stammt aus dem 4. Jh. v. Chr. und soll EUR 17.500 bringen. Mit EUR 4.500 ist eine Kette aus Amethysten im Wechsel mit fein verzierten Goldperlen aus dem 5.-3. Jh. v. Chr. taxiert. Ein paar goldener Nike-Ohrringe mit vollplastischen Nikestatuetten aus hellenistischer Zeit sollen EUR 4.000 bringen und ein paar ebenfalls goldene mittelbyzantinische sog. Schläfenanhänger mit polychromer Emailverzierung in Form von Tauben hat eine Taxe von EUR 12.000. Es folgen gut 40 Lose Gold-, Silber- und Bronzeringe.
Nach einer Partie von über 20 Losnummern mit antiken Gemmen, modern gefasst und nachantikem Schmuck folgen antiken Kameen und Intaglien, sowie Stempel und Siegel. Anschließend kommen Idole und Amulette unter den Hammer, u. a. mit der 27,8 cm hohen teilweise vergoldeten Bronzestatuette einer Göttin aus der 2 Hälfte des 2. Jt. v. Chr
Den Abschluss der Antiken Kunstobjekte bilden ca. 25 Lose von Aegyptiaca, darunter ein interessanter Reliefausschnitt aus frühptolemäischer Zeit aus Sandstein mit den zwei Uraeen von Ober- und Unterägypten (H. 29 cm, Taxe EUR 2.000).

Das gesamte Angebot finden Sie für Auktion 330 online hier und für Auktion 331 hier.