Gerhard Hirsch Nachfolger, D-München

19-09-2016 – 01-01-1970

Auktion 321: Präkolumbische Kunst

Hirsch bietet präkolumbische Kunst aus alten Sammlungen

Die Auktionswoche der Firma Gerhard Hirsch Nachfolger beginnt mit den Objekten aus Alt-Amerika und umfasst über 200 Losnummern. Alle Objekte stammen aus Sammlungen, die sich seit über 30 Jahren in Deutschland befinden, darunter namhafte wie die Sammlung Ferdinand Anton, Westermann oder Seiss. 

Los 5: Hohlfigur eines sitzenden Hundes, Mexiko, Colima Westmexiko. Ca. 200 v. Chr.-300 n. Chr. Taxe: 3.000 EUR.

Das Titelstück der Auktion ist eine Hundefigur der Colima in Mexiko (ca. 200 v. Chr.-300 n. Chr.) mit einer Taxe von EUR 3.000,-. Eine sitzende Frauenfigur im Chinesco-Stil der Nayarit (ca. 200 v. Chr. – 300 n. Chr.) soll EUR 2.500,- erzielen. Besonders eindrucksvoll ist auch eine Zeremonialaxt in Form eines Menschenkopfes aus hellem Alabasterstein (Veracruz, ca. 300 – 900 n. Chr.), die mit EUR 20.000,- taxiert ist. Es folgen Objekte der Maya aus Guatemala, darunter eine weitere bedeutende Ritualaxt der Maya (ca. 550 – 950 n. Chr.) aus der Sammlung Ferdinand Anton in Form eines Raubvogelkopfes, die auf EUR 15.000,- taxiert ist. Die auch als „hacha“ bezeichneten Objekte waren vermutlich Siegestrophäen im kultischen Ballspiel.

Los 66: Anhänger in Form eines Vogels mit breiten Schwanzfedern. Costa Rica, Diquis. Ca. 700-1550 n. Chr. Taxe: 2.000 EUR.

Nachfolgend gelangen die Objekte aus Costa Rica zur Auktion, darunter viele eindrucksvolle Steinobjekte aus der Sammlung Westermann, so z. B. eine sitzende Frau aus der Zeit 300 – 800 n. Chr. mit einer Taxe von EUR 2.250,-. Es folgen über 10 Goldobjekte, darunter ein stehender Mann mit Kopfputz, der in Alligatorenköpfen endet aus Diquis (ca. 700 – 1550 n. Chr. Taxe EUR 2.000,-). Unter dem Goldschmuck aus Kolumbien ist ein Nasenring mit den Köpfen von zwei Alligatoren zu erwähnen, dieser stammt aus dem südlichen Hochland (Calima, ca. 300 v. Chr. – 1200 n. Chr.) und kommt mit einer Taxe von EUR 1.500,- unter den Hammer. 

Los 98: Hohlfigur eines stehenden Mannes mit verkürzten Armen und Beinen. Ecuador, Machalilla Zentrale Küste. Ca. 1500-1000 v. Chr. Taxe: 1.750 EUR.

Es folgen die Objekte aus Ecuador, unter diesen ist eine Hohlfigur in Form eines stehenden Mannes aus der Zeit 1500 – 1000 v. Chr. (Machalilla, zentrale Küste) zu erwähnen – diese soll EUR 1.750,- erzielen. Ein kugeliges Gefäß mit feinem Ritzdekor zeigt Mischwesen mit Zügen von Vögeln und Alligatoren und ist auf EUR 1.000,- geschätzt (Manteño, ca. 500 – 1500 n. Chr.).

Los 190: Zylindrischer Kopfbecher aus getriebenem Goldblech. Peru, Inka. Ca. 1470-1535 n. Chr. Taxe: 7.500 EUR.

Im Anschluss kommen nahezu 100 Objekte aus Peru unter den Hammer – zu Beginn steht eine Schale aus getriebenem Goldblech und der Darstellung von vier Menschenmasken und Vogelköpfen. Das kunstvoll gearbeitete Objekt der Vicus (nördliche Küste, ca. 100 v. Chr. -300 n. Chr.) gelangt mit einer Taxe von EUR 5.000,- zum Ausruf. Zwei goldene Zeremonialgefäße der Lambayeque (ca. 700 – 1400 n. Chr.) in Form einer Amphore bzw. mit stufenförmig abgesetztem Körper sind auf je EUR 4.000,- taxiert. 

Unter den Steigbügelgefäßen der Moche finden sich wieder viele interessante Darstellungen des alltäglichen Lebens, so z. B. Kranke, Portraits von Menschen, Tieren und auch erotische Szenen. Zu erwähnen ist u.a. ein Gefäß in Form eines Schamanen, der sich in Trance befindet (Moche IV-V, ca. 450-600 n. Chr.) mit einer Taxe von EUR 1.200,-. Äußerst interessant ist auch ein beinerner Spatel mit einer Vogelgottheit, der vermutlich zur Einnahme von halluzinogenen Drogen verwendet wurde. Das Objekt der Chavin-Kultur (ca. 800 – 400 v. Chr.) ist mit EUR 1.000,- geschätzt. Unter den Tongefäßen der Nazca ragt ein Doppelausgussgefäß mit der Darstellung von sechs Eidechsen heraus, dieses soll EUR 600,- bringen (Früh-Nazca, ca. 100 v. Chr. – 250 n. Chr.). Besonders eindrucksvoll sind zwei zylindrische Kopfbecher aus getriebenem Goldblech der Inka (ca. 1470 – 1535 n. Chr.), die auf je EUR 7.500,- taxiert sind. Die detailreiche Darstellung eines menschlichen Gesichtes mit plastischer Nase und stilisierten Raubtieren über den Augen wurde in den 1970er Jahren in Wiesbaden erworben. 

Es folgt eine kleine Partie von Objekten aus Bolivien und aus Chile sowie Textilien, darunter ein rechteckiger Poncho mit geometrischen Mustern (Taxe EUR 1.900,-). Den Anschluss der Auktion bildet Fachliteratur. 

Sie können die Daten sowie die Abbildungen auch digital via E-Mail empfangen.
Live-Bidding über das Internet möglich!

Alle Informationen dazu und den online Katalog finden Sie auf der Webseite von Gerhard Hirsch Nachfolger.