Gerhard Hirsch Nachfolger, D-München

20-09-2017 – 01-01-1970

Auktion 333

Sammlung eines Münzen- und Medaillen-„Jägers“ bei Hirsch

Die 333 ausgewählten Lose der Auktion 333 stammen aus der Sammlung eines passionierten Sammlers und Jägers. 

Los 3015: Kurfürstentum Baden. Karl Friedrich. 1803-1806. Rheingold-Medaille 1803. Taxe: 17.500 EUR.

Die Auktion beginnt mit einer Serie von 78 deutschen Flussgoldgeprägen, die in ihrer Ausführlichkeit ihresgleichen sucht – unter den Raritäten ragt eine Rheingold-Medaille 1803 des Karl Friedrich von Baden heraus, von der nur 6 Exemplare geprägt wurden (Taxe EUR 17.500,-). Besonders selten sind auch 5 Gulden 1835 aus Rheingold des Ludwig II. von Hessen-Darmstadt mit einer Auflage von nur 60 Exemplaren (Taxe EUR 25.000,-). Bei den 2 Goldgulden 1677 des Karl von Hessen-Kassel aus Edergold handelt es sich um ein Unikum aus der Sammlung Julius, diese kommen mit einer Taxe von EUR 75.000,- unter den Hammer. Aus Donaugold wurde ein Dukat 1779 des Karl Theodor von Bayern geschlagen (Taxe EUR 7.500,-), ein Isargold-Dukat 1821 des Maximilian I. Joseph soll in fast stempelglänzender Erhaltung EUR 8.000 erzielen.

Schwerpunkt der Sammlung waren Münzen und Medaillen mit Bezug zur Jagd, so wundert es nicht, dass größere Partien der Auktion von Herrschern stammen, die selbst leidenschaftliche Jäger waren. Aber auch Prägungen der Städte auf verschiedene Schießen waren Teil der Sammlung, so etwa ein Reichstaler 1582 aus Frankfurt auf das Stahl- und Büchsenschießen (Taxe EUR 6.000,-). 

Los 3134: RDR. Maximilian I. 1493-1519. Breiter Real d’or 1487. Taxe: 20.000 EUR.

Als vorbildlicher Jäger galt dem Sammler Kaiser Maximilian I., genannt „der Letzte Ritter“, von dem eine beispielhafte Serie von Münzen und Medaillen zeugt. Unter den Raritäten findet sich u.a. ein Hochzeitsschauguldiner 1479 mit der Darstellung Maximilians I. und seiner ersten Gemahlin Maria von Burgund (Taxe EUR 15.000,-). Äußerst selten ist auch ein in Dortrecht geprägter Breiter Real d’or 1487, den Maximilian als Vormund für seinen Sohn Philipp den Schönen prägen ließ (Taxe EUR 20.000,-). Ein 3facher Schauguldiner 1509 feiert die Annahme des Kaisertitels 1508, die prächtige Geschenkprägung aus der Sammlung Morosini ist auf EUR 20.000,- taxiert. Besonders zu erwähnen ist ein 3facher Jagdtaler 1626 des Ferdinand II. aus Breslau mit der Darstellung des Kaisers auf der Jagd (Taxe EUR 20.000,-), diese äußerst seltene Prägung gelangt auch im 2fachen und einfachen Gewicht unter den Hammer. 

Los 3192: Lüneburg. 10 Dukaten (um 1620). Goldabschlag des Jagdtalers. Taxe: 50.000 EUR.

Es folgt eine Partie von Prägungen des Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt, der auch als „Jagdlandgraf“ bekannt wurde, so z.B. ein Doppelter Jagddukat mit Hirsch (Taxe EUR 10.000,-) oder ein Jagdtaler 1751 auf die Einführung der Parforcejagd (Taxe EUR 7.500,-). Das Titelstück der Auktion ist ein Goldabschlag des Jagdtalers im Gewicht von 10 Dukaten der Stadt Lüneburg. Das Unikat mit der besonders attraktiven Darstellung einer Mondsichel mit menschlichem Gesicht wurde vom Sammler aus den USA zurückerworben (Taxe EUR 50.000,-). Aus der Sammlung Erlanger stammt ein Goldgulden 1579 auf das Kranzschießen in Nürnberg mit einer Taxe von EUR 15.000,-). Anlässlich von Schützenfesten wurden auch sogenannte Glückshäfen abgehalten, eine frühe Form der Lotterie, die äußerst beliebt waren. Als Preise wurden u.a. in Regensburg Medaillen im Gulden oder Halbguldengewicht geprägt, die von größter Seltenheit sind.

Los 3226: Kurfürstentum Sachsen. Friedrich III. der Weise. 1486-1525. Breiter Guldengroschen. Taxe: 12.500 EUR.

Aus dem Kurfürstentum Sachsen stammt ein Breiter Guldengroschen des Friedrich III. des Weisen auf die Generalstatthalterwürde, die prächtige Renaissanceprägung wird auf EUR 12.500,- geschätzt. Natürlich finden sich in der Sammlung auch viele Klippen aus dem Kurfürstentum Sachsen oder dem Herzogtum Sachsen-Weißenfels auf die Schießen, die zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten oder Taufen abgehalten wurden. Besonders zu erwähnen ist auch eine äußerst seltene Medaille 1782 des Friedrich August III. von Sachsen auf die neu angelegte Fasanerie in Moritzburg (Taxe EUR 7.500,-). Die Sammlung umfasst aber nicht nur Gepräge mit einem direkten Bezug zur Jagd, sondern auch solche, die sich auf die Objekte des Jagens konzentrieren, nämlich die Tiere, d. h. vor allem den Hirsch, der durch v.a. durch eine Partie Stolberg vertreten ist. 

Unter den Geprägen des Auslandes ist aus der Schweiz besonders der Doppeldukat 1726 des Abtes Franz Troger aus der Abtei Fischingen zu erwähnen. Auf der Münze, von der nur 6 Exemplare geprägt wurden, ist die Heilige Idda von Toggenburg mit einem Hirsch dargestellt (Taxe EUR 15.000,-).

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