Gerhard Hirsch Nachfolger, D-München

12-02-2014 – 01-01-1970

Auktion 296: Antike Münzen

Erste Münzauktion bei Hirsch im neuen Jahr

Die erste Münzauktion der Firma Gerhard Hirsch Nachfolger im Jahr 2014 beginnt mit keltischen Geprägen, darunter ein 1/2 Goldstater der Durocasses in Gallien aus dem 1. Jh. v. Chr. Das wohl am besten erhaltene Exemplar dieser extrem seltenen Prägungen ist auf EUR 8.000 geschätzt.
Es folgen die griechischen Münzen mit einer Tetradrachme aus Syrakus auf Sizilien aus der Zeit 474-ca. 450 v. Chr. mit einer Quadriga und dem Kopf der Quellnymphe Arethusa (Taxe EUR 3.500). Ebenfalls aus Syrakus stammen Au-20 Litren in fast stempelglänzender Erhaltung mit dem Kopf des Herakles und einer Taxe von EUR 6.250 (spätes 5.-4. Jh. v. Chr.).
Im Anschluss gelangt eine Reihe von seltenen Tetradrachmen aus Thrakien zur Versteigerung, darunter zwei außergewöhnliche Lose aus Ainos mit Hermeskopf und Ziegenbock (440-412 v. Chr., Taxen EUR 6.000 und EUR 4.000). Ein Stater des thrako-makedonischen Stammes der Orreskoi (500-480 v. Chr.) zeigt das äußerst beliebte Nymphenraub-Motiv und gelangt mit EUR 5.000 zum Ausruf.

1757: ATTIKA, ATHEN. Didrachme. 479-ca. 450. Taxe: 9.000 Euro.

In Athen wurde in der 1. Hälfte des 5. Jh. v. Chr. eine Didrachme mit dem Kopf des Namensgeberin Athena geprägt, Taxe EUR 9.000.

1829: PERGAMON EUMENES I. 263-241, Tetradrachme. Taxe: 2.500 Euro.

Wohl unediert ist eine Tetradrachme des Eumenes I. aus dem Königreich Pergamon. Das stempelglänzende Stück zeigt den Kopf des Eunuchen Philetairos, des Onkels des Eumenes, der die Dynastie der Attaliden begründet hatte (Taxe EUR 2.500).
Verschiedene Elektronstatere gelangen zum Aufruf, so ein sehr seltenes Exemplar aus Milet, Mitte 6. Jh. v. Chr., mit einer Taxe von EUR 5.000.

1857: RHODOS. Tetradrachme. 394-304. Taxe: 11.000 Euro.

Herausragend ist eine Tetradrachme aus Rhodos aus dem 4. Jh. v. Chr. in vorzüglicher Erhaltung (Taxe EUR 11.000). Diese zeigt den Hauptgott der Insel, Helios und eine Rose: das griechische Wort für die Blume lautete „Rhodon“. Aus Tarsos in Kilikien stammt ein Stater aus der Zeit des Satrapen Datames (378-372 v. Chr.) mit der Darstellung des Baaltars und einer Taxe von EUR 6.000.

1967: KUSHAN. KANISCHKA I. 232-260, Au-1/4 Stater. Taxe: 10.000 Euro.

Von äußerster Seltenheit ist ein 1/4-Goldstater des Kanischka I. (232-260 n. Chr.) aus Kushan. Diese zeigt auf der Rückseite einen frontal stehenden Buddha im Segensgestus und gilt als eine der ersten Darstellungen des Religionsstifters überhaupt (Taxe EUR 10.000).

Es folgen die Römischen Münzen, beginnend mit den Prägungen der Römischen Republik (ca. 60 Lose). Zu Anfang steht eine kleine Partie von Aes Grave, darunter ein As mit belorbeertem Januskopf und Prora aus dem späten 3. Jh. v. Chr., dieses wird auf EUR 2.250 geschätzt. Ein Aureus der Gens Claudia aus dem Jahr 42 v. Chr. mit der Darstellung von Sol, Mondsichel und Sternen diente als Hinweis auf die Kalenderreform Caesars und soll EUR 4.750 erzielen.
Im Anschluss kommt eine kleine Partie ausgewählter Münzen der Bürgerkriegszeit zum Ausruf, unter anderem ein Denar des Marcus Antonius, der 43 v. Chr. in Gallien geprägt wurde. Dieser zeigt den Kopf des verstorbenen Julius Caesar und des Marc Anton und veranschaulicht den Legitimationsdruck dieser Zeit (Taxe EUR 3.000). Eine weitere Prägung des Marc Anton zeigt diesen und den Kopf Kleopatras auf einer Tetradrachme aus dem Jahr 36 v. Chr. und wird auf EUR 2.500 geschätzt.

2080: TIBERIUS. 14-37, Lugdunum. Aureus. Taxe: 7.500 Euro.

Unter den Münzen des Römischen Kaiserreiches ragt ein Aureus des Tiberius heraus. Dieses vorzügliche Stück zeigt eine weibliche thronende Gestalt, möglicherweise Livia, die Mutter des Tiberius, als Friedensgöttin (Taxe EUR 7.500). Ein Sesterz des Nero stellt den Kaiser während der Adlocutio dar, bei der die Garde in Rom ihre Loyalität bezeugte. Die Münze wird in fast vorzüglicher Erhaltung mit EUR 6.000 taxiert. Ein Aureus des Hadrian mit dem Motiv der römischen Wölfin gelangt mit einer Taxe von EUR 2.750 zur Auktion. Ein weiterer Aureus des Hadrian mit der Büste des Vorgängers und Adoptivvaters Trajan ist von äußerster Seltenheit und wird auf EUR 4.500 geschätzt. Ein Aureus des Antoninus Pius, (138-161 n. Chr.) mit einer Darstellung des Gottes Jupiter soll EUR 6.500 erzielen.

2375: CONSTANS. 337-350, Thessalonica. Solidus. Taxe: 3.500 Euro.

Das Titelstück der Auktion ist ein Solidus des Constans (337-350 n. Chr.), des jüngsten Sohnes des Constantinus I. des Großen, der Victoria mit Tropaeum und Palmzweig zeigt. Das sehr seltene und vorzüglich erhaltene Exemplar wird auf EUR 3.500 taxiert. Ebenfalls sehr selten ist eine Siliqua des Procopius (365-366 n. Chr.) in vorzüglicher bis stempelglänzender Erhaltung mit einer Taxe von EUR 3.500.

Es folgen ca. 55 Lose byzantinischer Münzen, hier ist ein Solidus aus der 1. Regentschaft des Justinianus II. mit einer Taxe von EUR 2.000 zu erwähnen. Diese Münzen sind die ersten Prägungen, auf denen ein Abbild Christi zu sehen ist. Ein äußerst seltenes 1/3 Silbermiliaresion des Romanus IV. Diogenes (1068-1071) zeigt den Kaiser mit ungewöhnlich geformtem Kreuzzepter und wird auf EUR 3.250 geschätzt.
Desweiteren kommen noch Stücke aus dem Königreich Thessalonica, Nicaea, aus der Zeit der Völkerwanderung, Byzantinische Bleisiegel und 68 Mehrfachlots unter den Hammer.

Den gesamten Auktionskatalog finden Sie auf der Internetseite des Auktionshauses Hirsch.