17-12-2013 – 01-01-1970
Auktion 218: Kunst der Antike
Kostbarkeiten der Antike bei Gorny & Mosch
Es ist zu einer Tradition geworden, dass sich bei Gorny & Mosch im Dezember die Sammler antiker Kunst treffen. Auch dieses Jahr legt das internationale Auktionshaus einen Katalog vor, der sicher viel Beachtung finden wird. Vor allem das, was im ersten Teil der Auktion aufgelistet ist, dürfte auf großes Interesse stoßen. Doch auch der „kleine“ Sammler kommt nicht zu kurz. Für ihn gibt es Einzellose ab 250 Euro dazu eine große Auswahl an sinnvoll zusammengestellten Lots.
1: Torso des Hermes. Weißer, feinkristalliner Marmor. H 45 cm. Römische Kaiserzeit, 1.-2. Jh. n. Chr. Schätzung: 40.000 Euro.
Höhepunkt der Auktion könnte ein Marmortorso des Hermes werden. Das wunderschöne Stück aus weißem, feinkristallinem Marmor ist leicht unterlebensgroß und dürfte auf ein griechisches Original der Spätklassik zurückgehen, das als Typus den Namen „Hermes Richelieu“ trägt. Die Schätzung beträgt 40.000 Euro – und dabei ist wegen der Schönheit des Objekts noch reichlich Luft nach oben.
Wer lieber einen Torso aus Bronze haben möchte, findet bei Gorny & Mosch ebenfalls das Richtige. Unter Nummer 15 wird ein überlebensgroßer Bronzetorso aus dem 1. bis 2. Jahrhundert n. Chr. angeboten, der mit 75.000 Euro geschätzt ist.
3: Silen. Weißer, feinkristalliner Marmor. H. 115 cm. Römische Kaiserzeit, 1. Jh. n. Chr. Sammlung Maria Ortmeier, Linz. Schätzung: 250.000 Euro.
250.000 Euro beträgt die Schätzung für einen Silen, der einen Weinschlauch hält. Die leicht unterlebensgroße Statue diente in der Antike als Brunnenfigur. Damals floss aus dem Ausguss des Behältnisses sprudelndes Wasser.
5: Porträtbüste eines greisen Römers. Trajanisch, 1. Viertel 1. Jh. n. Chr. Weißer, feinkristalliner Marmor. H. 59 cm. Schätzung: 90.000 Euro.
Gleichfalls beachtenswert ist die Porträtbüste eines greisen Römers, die in der Tradition spätrepublikanischer Bildnisse steht, auch wenn sie aus trajanischer Zeit stammt. Der charaktervolle Kopf porträtiert einen traditionsbewussten Römer, der stolz war auf seine Lebenserfahrung und seine Ernsthaftigkeit, und der eben diese Tugenden als Zeichen seiner „gravitas“ auf seiner Büste wiederfinden wollte. Das eindrucksvolle Porträt ist mit 90.000 Euro geschätzt. Nur einen Bruchteil davon beträgt mit 20.000 Euro die Schätzung eines Kopfs des Kaisers Nero aus seinen letzten Regierungsjahren. Sie stammt aus der Pacha Bank, Coventry, und befand sich davor in einer britischen Privatsammlung.
36: Bronzene Hydria. Griechisch, 4. Jh. v. Chr. H 47,5 cm. Schätzung: 175.000 Euro.
Vom Lager der 1990 aufgelösten Firma Furneux „Ancient and Medieval Art“ kommt eine bronzene Hydria aus dem 4. Jh. v. Chr. Dieses großartige Stück, das reichlich mit Silbereinlagen und figürlichem Dekor verziert ist, wird auf 175.000 Euro geschätzt.
33: Römisches Militärdiplom eines Prätorianers. Hadrianisch, 119 n. Chr. Schätzung: 15.000 Euro.
Von großem historischen Interesse ist das römische Militärdiplom eines Prätorianers aus dem Jahr 119 n. Chr. Während normale Militärdiplome meist eine Bestätigung des römischen Bürgerrechts und / oder des Rechts auf Eheschließung beinhalteten, bezieht sich dieses Diplom ausschließlich auf das conubium, da ein Prätorianer das Bürgerrecht besitzen musste, um überhaupt in diese Elitetruppe aufgenommen zu werden. Die Schätzung dieses interessanten Stücks, dessen Innenseiten gut lesbar sind, beträgt 15.000 Euro.
72: Paar von Goldarmreifen mit Lapislazuli, Perlen und Glas. Östlicher Mittelmeerraum, frühbyzantinisch, 5.-7. Jh. n. Chr. 69,79 g und 67,05 g; Dm 6,3 und 6,5 cm. Schätzung: 100.000 Euro.
Sollte jemand noch ein einmaliges Schmuckstück als Weihnachtsgeschenk suchen, so findet er unter Auktionsnummer 72 ein Paar frühbyzantinische Goldarmreifen mit Lapislazuli, Perlen und Glaseinlagen aus dem 5. bis 7. Jh. n. Chr. Ihre Machart weist darauf hin, dass sie von einer Werkstatt angefertigt wurde, die im kaiserlichen Auftrag arbeitete. So zeigen die Mosaiken der Kirche San Vitale in Ravenna eine Hofdame, deren Armschmuck dem hier angebotenen sehr ähnlich ist. 100.000 Euro lautet die Schätzung dieser wunderbaren Kunstwerke.
Aber natürlich kann man auch für wesentlich weniger Geld antiken Schmuck vielleicht als Weihnachtsgeschenk erwerben. Nur auf 300 Euro ist eine ägyptische Perl-Halskette der 3. Zwischenzeit (1085-713 v. Chr.) geschätzt, die mit sieben Udjat-Augen verziert ist. Aus einer deutschen Privatsammlung stammt eine Plakette mit dem Makedonenstern, um den es zwischen Griechenland und Mazedonien so viel Streit gegeben hat. Bei Gorny & Mosch kann man die damit verzierte Silberscheibe aus dem 4. Jh. v. Chr. bei einer Schätzung von 250 Euro erwerben. Mit 300 Euro taxiert ist ein wahres Kleinod, ein intakter Skyphos aus der Magna Graecia, hergestellt im späten 4. Jh. v. Chr. Er stammt aus der Sammlung Dr. K.-L., Berlin.
Fast 70 Lose mit ägyptischer Kunst sind für den Spezialsammler interessant.
Nicht vergessen wollen wir in dieser kurzen Auktionsvorschau die mehr als 110 interessanten Lots, die bei Gorny & Mosch angeboten werden. Sinnvoll zusammengestellte Objekte zu äußerst attraktiven Preisen locken den Sammler, zur Besichtigung zu kommen und selbst bei der Auktion mitzubieten.
Der Katalog kann im Internet eingesehen werden.
Gerne schickt Gorny & Mosch auch einen Katalog zu. Bestellungen unter Gorny & Mosch, Giessener Münzhandlung, Maximiliansplatz 20, D-80333 München, Tel. +49 / (0)89 / 24 22 643-0, Fax +49 / (0)89 / 22 85 513. Die nächste Auktion „Kunst der Antike“ ist für den Juni 2014 geplant. Einlieferungen werden bis März 2014 entgegengenommen.