Herbstauktionen bei Gerhard Hirsch mit Jubiläumsauktion
Gerhard Hirsch Nachfolger hält vom 24. bis 27. September 2019 seine Herbstauktionswoche ab. Die Jubiläumsauktion Nr. 350 eröffnet die Woche mit präkolumbischer Kunst. Es folgen die Kataloge 351 bis 353 mit antiker Kunst, antiken Münzen, mittelalterlichen und neuzeitlichen Münzen und Medaillen.
Auktion 350: Präkolumbische Kunst (24. September 2019)
Die Jubiläumsauktion 350 der Firma Gerhard Hirsch Nachfolger ist der Präkolumbischen Kunst gewidmet. Zum Auftakt der Herbstauktionswoche gelangen über 270 ausgewählte Objekte aus Altamerika unter den Hammer.
Die Auktion beginnt mit den Kulturen im Westen Mexikos, darunter eine Gesichtsmaske aus dunkelgrünem Stein der Colima-Kultur (ca. 200 v. Chr. – 400 n. Chr.) mit einer Taxe von EUR 28.000,-.
Das Titelstück der Auktion ist ein beeindruckendes Figurenpaar der Nayarit (ca. 500 v. Chr. – 750 n. Chr.) mit auffälligem Schmuck, das bereits 1986 in einem Buch von Ferdinand Anton publiziert wurde (Taxe EUR 17.500,-). Im zentralen Hochland Mexikos, in Teotihuacan, entstand ca. 150 v. Chr. – 750 n. Chr. eine Gesichtsmaske aus hellgrünem Stein mit Vertiefungen für Einlagen, diese gelangt mit einer Taxe von EUR 17.500,- unter den Hammer. Eindrucksvoll ist auch die Hohlfigur einer weiblichen Würdenträgerin aus Veracruz (Golfküste, ca. 300 – 900 n. Chr.), die rituell geköpft wurde. Das Objekt aus Ton mit Chapopote-Bemalung ist mit EUR 3.000,- taxiert. Ein hoher Becher der Maya stammt aus der klassischen Periode (ca. 450 – 650 n. Chr.) und ist mit EUR 3.000,- geschätzt. Auf der Außenwand sind zwei Würdenträger mit Federschmuck auf einem Jaguarthron sitzend dargestellt.
Im Anschluss gelangen weitere Objekte der Maya aus Guatemala sowie eine Sammlung von 40 Objekten aus Costa Rica unter den Hammer. Es folgt eine Partie von fast 25 Losen der Taino aus Haiti, darunter viele Amulette oder Zeremonialäxte in Form von stilisierten Götterfiguren (Zemi). Interessant ist auch ein kugeliges Votivobjekt aus dunkelgrauem Stein (ca. 1000 – 1500 n. Chr.), bei dem es sich vermutlich um eine Ehrengabe für erfolgreiche Teilnehmer des Mesoamerikanischen Ballspieles handelt (Taxe EUR 1.750,-).
Ein Anhänger in Form eines Fuchses entstand im zentralen Hochland von Kolumbien (ca. 100 – 1000 n. Chr.). Das Objekt der Tolima-Kultur aus Tumbaga – einer Legierung aus Kupfer und Gold – soll EUR 2.800,- erzielen. Ebenfalls aus Kolumbien, aus der Region des Rio Magdalena (ca. 500 – 1500 n. Chr.) stammt eine hohe Urne mit Menschenfigur auf dem Deckel. Diese ist 77 cm hoch und besteht aus rötlichem Ton (Taxe EUR 3.000,-). Äußerst selten ist ein Gefäß der Timoto Cuica (ca. 800 – 1200 n. Chr.) aus Venezuela in Form eines liegenden Menschen; dieses gelangt mit einer Taxe von EUR 1.000,- unter den Hammer.
Es folgen Objekte aus Ecuador, darunter eine Serie der über 4000 Jahre alten Valdivia-Kultur mit weiblichen Idolen mit Taxen zwischen EUR 150,- bis EUR 300,-.
Die Partie von Objekten aus Peru umfasst nahezu 100 Losnummern. Außergewöhnlich ist ein Steigbügelgefäß mit der Darstellung eines Heilers (Moche II – III. Ca. 200 – 400 n. Chr.) und einer Taxe von EUR 3.500,-. Der sitzende Medizinmann berührt mit den Händen eine vor ihm liegende Frau und scheint in Trance versunken. Auf einem weiteren Steigbügelgefäß (Moche IV. Ca. 400 – 500 n. Chr.) ist in figürlicher Bemalung, die Evolution einer Bohne zu menschlichen Würdenträgern dargestellt (Taxe EUR 2.500,-). Die ungewöhnliche und äußerst interessante Metamorphose beginnt am Boden des Gefäßes und steigt dann spiralförmig nach oben – der Stil erinnert an einen modernen Comic. Auf EUR 1.500,- ist ein dekoratives Armband mit floralem Motiv aus Tumaga geschätzt, dieses stammt aus der Chancay-Kultur und entstand ca. 900 – 1460 n. Chr.
Die Objekte aus Bolivien beginnen mit einem Paar von Kopfgefäßen aus rötlichem Ton mit frei beweglichen Ohrringen. Diese stammen aus der Tiahuanaco-Kultur des Hochlandes (ca. 600 – 900 n. Chr.) und sind mit EUR 2.750.- geschätzt.
Den Abschluss der Auktion bilden über 10 Lose von präkolumbischer Literatur mit inzwischen häufig schon vergriffenen Werken.
Auktion 351: Antike Kunstobjekte (24. September 2019)
Die Auktion 351 ist den Kunstobjekten der Antike gewidmet und umfasst über 850 Lose. Sie beginnt mit einer attraktiven Serie von Objekten aus Glas, darunter eine grünliche Schale mit Schliffrillen aus hellenistischer Zeit (Taxe EUR 2.700,-).
Die Objekte aus Stein beginnen mit dem Titelstück der Auktion – dem Torso einer Venusstatuette aus hellem Alabaster. Die römische Arbeit aus dem 1./2. Jh. n. Chr. entspricht dem Typus der sog. Venus Medici, die ihrerseits auf die berühmte knidische Aphrodite des Praxiteles zurückgeht (Taxe EUR 12.500,-). Bei einem Frauenkopf mit Diadem aus hellem Marmor (römisch, 1.-3. Jh. n. Chr.) handelt es sich um die Darstellung einer Göttin – wohl Juno. Dieser kommt mit einer Taxe von EUR 7.500,- unter den Hammer. Es folgt eine Serie von über 20 Objekten der Gandharakultur, darunter ein Relieffragment aus Schiefer, das bärtige Oranten mit Turban zeigt (Taxe EUR 3.000,-). Ein weiteres Relief zeigt Buddha als Lehrer zwischen zwei Oranten und zwei Boddhisattvas, dieses ist ebenfalls mit EUR 3.000,- geschätzt. Aus China (Ming- oder Qing-Dynastie) stammt ein prachtvoller Buddhakopf aus dunkelgrauem Stein mit Resten von Bemalung und Vergoldung. Das eindrucksvolle Werk ist über 40 cm groß und soll EUR 12.250,- erzielen. Ebenfalls zur Auktion gelangen zwei Objekte aus Holz: Die Darstellung des Hl. König Balthasar entstand im frühen 16. Jh. in Oberbayern und kommt mit einer Taxe von EUR 7.500,- unter den Hammer. Eine Statuengruppe zeigt den Hl. Georg zu Ross im Kampf mit dem Drachen. (Süddeutschland, 1. Hälfte 18. Jh.) und ist mit EUR 6.500,- geschätzt.
Unter den Objekte aus Ton ragt eine Pyxis mit Gorgoneion heraus. Die sog. Canosaware aus Apulien wurde Ende des 4. Jh. v. Chr. gefertigt und ist auf EUR 6.000,- taxiert.
Die Objekte aus Metall beginnen mit einem Togatus capite velato mit aufwendig gearbeitetem Gewand. Die römische Arbeit aus der späten Republik oder frühen Kaiserzeit gelangt mit einer Taxe von EUR 35.000,- zur Auktion. Im Anschluss folgt eine Serie von über 50 äußerst dekorativen Buddhas aus vergoldeter Bronze, darunter z.B. ein Buddha Sakyamuni auf einem Lotusthron, der im 19. Jh. in Tibet entstand (Taxe EUR 1.500,-). Ebenfalls aus Tibet (19./frühes 20. Jh.) stammt der sog. Medizinbuddha Bhaishajya Thathagata, dieser Art von Statuen werden heilende Kräfte zugesprochen (Taxe EUR 1.500,-). Der gelockte Kopf eines Buddhas mit entrückten Gesichtszügen und Türkiseinlage auf der Stirn (Nepal oder Tibet,-12.-15. Jh.) ist mit EUR 3.500,- geschätzt. Ein Raupenhelm aus Bronze (Urartu oder Assyrien, 9./8. Jh. v. Chr.) kommt mit einer Taxe von EUR 7.200,- unter den Hammer. Unter den Waffen ist ein aufwendig verzierter Kris von der Insel Bali (19./20. Jh.) zu erwähnen, auf dessen Griff thronende Dämonen dargestellt sind (Taxe EUR 2.800,-).
Nach den Waagen und Gewichten und den Schlössern und Schlüsseln gelangen Kreuze zur Auktion, darunter ein Arbeit der Kreuzfahrerzeit mit in Gold gefassten Smaragden (Taxe EUR 2.800,-). Am Anfang der Plaketten steht eine goldene Zierscheibe mit Tierdarstellungen und Schmucksteinen, die in islamischer Zeit entstand (Taxe EUR 3.500,-). Es folgen Spiegel und Kosmetikutensilien sowie Gürtelschließen, unter denen eine byzantinische Arbeit aus Gold mit drei Kreuzmedaillons zu erwähnen ist, diese soll EUR 4.700,- erzielen. Anschließend gelangen Nadeln und eine Partie von über 35 Fibeln mit vielen figürlichen Darstellungen unter den Hammer.
Aus der ausgewählten Serie von Antikem Schmuck ragt eine frühhellenistische Goldkette mit einer Provenienz, die bis ins 19. Jh. zurückgeht, heraus. Die Goldanhänger sind als Amphoren, Halbmonde oder Rosetten geformt (Taxe EUR 6.000,-). Ein Goldarmreif mit Kreuzdekor und Glaseinlagen aus byzantinischer Zeit ist mit EUR 5.750,- taxiert. Ein Paar goldener Prachtohrringe erinnert an Ohrringe, die von Darstellungen der Quellnymphe Arethusa u.a. von Münzen aus Syrakus bekannt sind. Die griechische Arbeit aus dem 4. Jh. v. Chr. kommt mit einer Taxe von EUR 11.500,- zum Ausruf.
Nach den Kameen und Intaglien sowie den Stempeln und Siegeln gelangen die Idole unter den Hammer. Ein Violinenidol aus Marmor vom sog. Kusura-Beycesultan-Typus (Vorderasien, 3. Jt. v. Chr.) ist mit EUR 4.800,- taxiert.
Den spektakulären Abschluss der Auktion bilden über 60 Lose von Aegyptiaca, zu Beginn ein publizierter Miniatursarg aus Holz mit zwei Uschebtis aus dem Grab des Teti-nefer. Durch Inschriften kann dieser in das 16. Jh. v. Chr. datiert werden (Taxe EUR 10.000,-). Es folgt ein hölzerner Uschebti der Taisen-neferet mit Hieroglypheninschrift aus dem späten 14. Jh. v. Chr. Die Genannte war die Frau des Amun-em-heb, des Bürgermeisters von Theben (Taxe EUR 3.500,-). Aus der Spätzeit stammt die bronzene Darstellung des thronenden Gottes Amun mit vergoldetem Armband, dieser ist mit EUR 5.000,- taxiert. Der Ibis war das heilige Tier des Gottes Thot und genoss hohe Verehrung. Eine Darstellung des Vogels aus Kalkstein und Bronze der Spätzeit soll EUR 4.400,- erzielen.
Auktion 352: Antike Münzen (25.-26. September 2019)
Die Auktion 352 Antiker Münzen der Firma Gerhard Hirsch Nachfolger umfasst über 1550 Lose. Nach einer kleinen Partie von Geprägen der Kelten folgen die Griechischen Münzen, beginnend mit den Münzen aus Süditalien und Sizilien mit vielen Raritäten. Darunter z.B. ein Gold-1/3 Stater aus Lukanien, Metapont, um 280 v. Chr. in stempelglänzender Erhaltung mit einer Taxe von € 5.000. Aus Sizilien, Aetna stammt eine Litra (461-450 v. Chr.) mit schöner Tönung und einem Schätzpreis von € 3.000. Ein goldenes 100 Litren mit Arethusakopf aus Sizilien, Syrakus (405-400 v. Chr.), soll in vorzüglicher Erhaltung € 17.500 bringen. Aus Makedonien, Dikaia, 450-420 v. Chr. stammt eine seltener Tetrobol mit einer Taxe von € 4.500. Das Titelstück dieser Auktion ist eine Tetradrachme von äußerster Seltenheit aus Mende (450-405 v. Chr.). Dargestellt ist Dionysos liegend auf dem Rücken eines Esels. Dieses vorzüglich erhaltene Stück kommt mit € 6.000 unter den Hammer. Ein Gold-1/4 Stater Alexanders III. des Großen von Makedonien (336-323 v. Chr.) ist in Stempelglanz mit € 3.750 geschätzt und eine Tetradrachme des Antigonos Doson (229-221 v. Chr.) soll € 2.000 bringen. Die gleiche Taxe hat eine Tetradrachme aus Illyrien, Damastion, mit dem belorbeerten Apollokopf (380-360 v. Chr.). Aus Elis, vom Peloponnes, stammt ein Stater 368 v. Chr. mit dem Herakopf (Taxe € 5.000) und aus Lampsakos in Mysien kommt ein seltener Elektronstater mit Pegasosprotome und einer Taxe von € 4.250 zum Ausruf, sowie ein Gold-Stater von 394-350 v. Chr. mit einem außergewöhnlichen Portrait des Zeus (Taxe € 7.500). Ein Stater des Kroisos aus Lydien, geprägt ca. 550-520 v. Chr., wird in vorzüglicher Erhaltung mit € 2.500 angeboten und aus Phoinikien, Sidon, kommt ein seltener Doppelschekel aus der Zeit des Satrapen Mazaios (353-333 v. Chr., Schätzpreis € 3.500) unter den Hammer.
Im Anschluss gelangen die Römischen Münzen zur Auktion, an deren Anfang eine Serie von knapp 150 Prägungen der Römischen Republik steht. Besonders zu erwähnen ist ein As mit Januskopf (Taxe € 2.000). Ein seltener Denar der Familie der Cornelia von 56 v. Chr. mit Dianabüste ist in vorzüglicher Erhaltung auf € 750 geschätzt und ein weiterer Denar der Gens Hostilia (48 v. Chr.) mit dem bärtigen Kopf eines Galliers ist in derselben Erhaltung mit € 900 angesetzt. Von großer Seltenheit ist ein Denar der Gens Junia (91 v. Chr.) mit dem Silenskopf auf der Vorderseite und Victoria mit Peitsche und Biga auf der Rückseite (Taxe € 1.400). Ein vorzüglicher Denar der Familie der Vettia, geprägt 70 v. Chr., ist ebenfalls sehr selten und soll € 1.300 bringen. Aus der Zeit des Bundesgenossenkrieges, in dem sich die Italiker südlich des Padus das römische Bürgerrecht erkämpften, stammt ein Denar von ca. 89 v. Chr. (Schätzpreis € 1.750).
Unter den Münzen der Bürgerkriegszeit ragt ein vorzüglicher Aureus des Julius Caesar von 46 v. Chr. heraus (Taxe € 5.000,-), ebenso wie ein Denar, postum geprägt im Jahr 42 v. Chr., mit einer Taxe von € 1.250.
Es folgen die Münzen der Römischen Kaiserzeit, darunter ein sehr seltener Aureus des Augustus (27 v. Chr.-14 n. Chr.) mit dem Stier auf der Rückseite und einer Taxe von € 7.500. Mit € 2.250 angesetzt ist ein vorzüglicher Denar des Augustus mit der Darstellung des Honoskopfes. Ein seltener Aureus des Vespasianus (69-79 n. Chr.) mit dem Vestatempel auf der Rückseite kommt mit € 7.000 unter den Hammer. Den späteren Kaiser Domitian (81-96 n. Chr.) als Princeps iuventutis zeigt ein vorzüglicher Aureus mit einem Schätzpreis von € 6.000. Mit € 12.000 kommt ein Aureus des Antoninus Pius (138-161 n. Chr.) unter den Hammer, der mit der Göttin Pax die Friedenszeit im Reich feiert. Ein weiterer Aureus seiner Gemahlin Faustina Maior ist mit € 5.000 geschätzt, ein Sesterz mit ihrer Büste mit € 2.400. Die Erfolge gegen die Parther und Armenier thematisiert ein Aureus des Lucius Verus (161-169 n. Chr.) mit der Siegesgöttin Victoria und den neu angenommen Beinamen (Taxe € 5.000). Ein attraktiver Sesterz seiner Gemahlin Lucilla mit stehender Venus kommt mit einer Taxe von € 4000 zum Ausruf. Äußerst selten ist der Denar des Pertinax aus dem Jahr 193, der während seiner kurzen Amtszeit geprägt wurde (Taxe € 3.250). Eine Seeschlacht im Circus und wilde Tiere sind auf der Rückseite eines Denars des Caracalla (198-217 n. Chr.) dargestellt, dieser soll € 2.250 erzielen. Mit nur 13 Jahren wurde Gordianus II. (234-244 n. Chr.) zum Augustus ausgerufen; ein stempelglänzender Aureus soll € 4.500 bringen. Mit € 6.000 kommt ein Aureus des Diocletianus (284-305 n. Chr.) unter den Hammer, der seinen Schutzgott Jupiter zeigt. Ein Aureus des Maximinus II. Daia (309-313 n. Chr.) zeigt den Neffen des Galerius als Caesar und designierten Nachfolger, dieser ist mit € 13.000 geschätzt. Konstantin der Große (307-337 n. Chr.) führte als neue Goldmünze den Solidus ein, ein in Trier geprägtes Exemplar zum Ausruf mit € 4.000 zum Ausruf. Mit € 11.000 taxiert ist ein Solidus des Honorius (393-423 n. Chr.), der ihn auf der Rückseite mit einem Fuß auf einem Gefangenen zeigt.
Im Anschluss kommen die Byzantinischen Münzen zur Auktion (ca. 50 Lose). Nach einer Münze aus dem Kaiserreich Trapezunt gelangen Prägungen der Völkerwanderung zur Auktion, darunter ein Gold-Quinar, eine unbestimmte Stammesprägung des 3./4. Jh. von größter Seltenheit (Taxe € 2.500). Nach den Byzantinischen Bleisiegeln bilden ca. 270 äußerst interessante Mehrfachlots den Abschluss der Auktion.
Auktion 353: Münzen und Medaillen (27. September 2019)
Die September-Auktion mit Münzen und Medaillen der Neuzeit umfasst nahezu 1150 Losnummern und beginnt mit einer interessanten Serie von über 70 Münzen des Mittelalters, darunter z. B. eine ein äußerst seltener Denar Ludwig des Deutschen aus Mainz mit einer Taxe von EUR 3.000,-. Ein Pfennig Friedrich II. aus der Münzstätte Offenburg ist mit EUR 700,- geschätzt.
Es folgen die Gepräge der Deutschen und Habsburgischen Lande mit vielen Raritäten, darunter z.B. aus Augsburg ein Dukat 1737 mit den Flussgöttern Lech und Wertach, der auf EUR 2.500,- taxiert ist. Das Titelstück der Auktion ist eine Medaille 1709 auf den Regierungsantritt des Markgrafen Karl Wilhelm von Baden-Durlach mit einer attraktiven Löwendarstellung auf der Rückseite (Taxe EUR 1.100,-). Ein Dukat 1786 auf die Geburt seines Enkels Karl Ludwig Friedrich in stempelglänzender Erhaltung gelangt mit einer Taxe von EUR 3.250,- zum Ausruf. Aus dem Kurfürstentum Bayern stammt ein Dukat 1646 des Maximilian I., dieser soll EUR 4.000,- erzielen. Es folgt eine kleine Serie von Prägungen des Deutschen Ordens, darunter ist ein Dukat des Maximilian I. von Österreich als Hoch- und Deutschmeister in Mergentheim zu erwähnen (Taxe EUR 750,-). Sehr selten ist eine Probe in Gold des 1 Kreuzers 1774 in Gold im Gewicht eines 1/4 Dukaten der Reichsstadt Frankfurt mit einer Taxe von EUR 2.000,-. Im Anschluss gelangen die Gepräge der Habsburgischen Kron- und Erblanden unter den Hammer, darunter ein Reichstaler 1632 des Ferdinand II. aus der Münzstätte St. Veit mit einer Taxe von EUR 1.400,-. In Joachimsthal, in der Werkstatt von Nickel Milicz, wurde eine Medaille 1562 mit Daniel in der Löwengrube geprägt, die Rarität ist mit EUR 1.500,- geschätzt. Ein Dukat des Gabriel Bethlen aus Siebenbürgen zeigt dessen geharnischte Büste und soll EUR 2.000,- erzielen. Unter den Orden ist ein Hausorden vom Goldenen Löwen aus der Landgrafschaft Hessen-Kassel zu erwähnen, dieser ist mit EUR 2.500,- geschätzt. Ein Reichstaler 1694 der Abtei Kempten wurde vermutlich anlässlich des 50. Geburtstages des Abtes Rupert II. von Bodman geprägt und zeigt die Büste der Heiligen Hildegard (Taxe EUR 2.000,-). Ein sehr seltener Dukat 1742 der Stadt Köln mit Brustbild des Kaisers Karl VII. kommt mit einer Taxe von EUR 7.500,- unter den Hammer. Es folgt eine Partie von fast 50 Prägungen der Reichsstadt Nürnberg, so z.B. ein doppelter Lammdukat 1700 auf das neue Jahrhundert (Taxe EUR 1.250,-). Fast stempelglänzend ist ein Reichstaler 1745 mit Ansicht der Stadt von Westen erhalten, dieser ist mit EUR 800,- geschätzt. Außergewöhnlich ist ein Satz von 32 Brettsteinen aus der Mitte des 16. Jh. mit Büsten von römischen Kaisern und Kaiserinnen und einer Taxe von EUR 12.500,-. Diese stammen von Lienhart Danner, der die Prägung von Brettsteinen erfand. Es folgen weitere seiner Arbeiten, so z.B. ein dunkler Brettstein, auf dem die Eltern des Kaiser Galba dargestellt sind (Taxe EUR 500,-). Um ein Unikum handelt es sich bei einem Schützenkleinod, für das ein Taler 1630 des Johann Georg I. von Sachsen mit einem Silberreif gefasst und graviert wurde (Taxe EUR 1.000,-).
Auf EUR 15.000,- sind 8 Dukaten 1630 des Johann Georg I. von Sachsen auf die Säkularfeier der Augsburger Konfession geschätzt. Diese zeigen den Kurfürsten und das Hüftbild Johann des Beständigen mit geschultertem Schwert.
Es folgen die Neueren Deutschen Prägungen, darunter aus dem Königreich Bayern ein Konventionstaler 1806 des Maximilian I. Joseph mit einer Taxe von EUR 3.250,-. Äußerst selten ist ein 2 1/2 Taler Gold 1833 des Friedrich Franz I. aus dem Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin mit einer Auflage von nur 124 Exemplaren (Taxe EUR 700,-). Im Anschluss gelangen die Deutschen Reichsmünzen ab 1871 mit über 100 Reichsgoldmünzen zur Auktion. Fast stempelglänzend sind 20 Mark 1906 J der Reichsstadt Bremen erhalten (Taxe EUR 2.500,-). Sehr seltene 10 Mark 1873 B der Hansestadt Hamburg sind mit EUR 2.000,- geschätzt. 20 Mark 1892 A des Ludwig IV. von Hessen-Darmstadt soll EUR 2.250,- erzielen. Nachfolgend kommen die Münzen der Weimarer Republik, des Dritten Reiches, der BRD und der DDR unter den Hammer. Eine Sammlung von 120 Gedenkmünzen der DDR in stempelglänzender Erhaltung ist auf EUR 1.750,- taxiert.
Die Gepräge des Auslandes beginnen mit einem Set aus Äthiopien auf den 75. Geburtstag des Kaisers Haile Selassie (Taxe EUR 6.000,-). Eine Chaise d’or aus Flandern zeigt den Grafen Louis de Male auf einem gotischen Thron und soll EUR 1.700,- erzielen. Im Gewicht von 5 Unzen wurden 2000 Yuan 2000 auf die Olympischen Sommerspiele in China geprägt, diese sind mit EUR 7.500,- geschätzt. Aus Frankreich stammt eine Serie von äußerst seltenen Europrägungen in Gold, darunter 200 Euro 2008 auf den Gerichtshof für Menschenrechte (Taxe EUR 1.500,-). Auf die Einnahme von Tournay wurde eine Medaille 1709 geprägt, welche die unter Beschuss stehende Stadt zeigt (Taxe EUR 2.250,-). Unter den Prägungen aus Italien sind 100 Lire 1923 des Vittorio Emanuele III. auf den Marsch der Camicie Nere auf Rom zu erwähnen, diese sind mit EUR 2.000,- taxiert. Aus Florenz stammt ein stempelglänzender Fiorino d’oro mit einer Taxe von EUR 2.200,-. Sehr selten sind 2 Dukaten 1773 der Provinz Utrecht, die von den Stempeln der 10 Stuivers geschlagen wurden (Taxe EUR 2.000,-).
Aus Platin aus dem Ural wurden unter Nikolaj I. von Russland 6 Rubel 1829 geschlagen. Das äußerst seltene Prachtexemplar gelangt mit einer Taxe von EUR 28.000,- zum Ausruf. Eine Messingprobe der 3 Rubel 1877 sollen EUR 1.400,- erzielen. Aus Spanien stammt ein sehr seltener Dukat des Fernando V. mit einer Taxe von EUR 2.000,-. Ein sehr seltener 1/2 Piaster 1706 des Papstes Clemens XI. Albani mit der Ansicht des Hafens von Ripeta ist mit EUR 2.000,- taxiert.
Nach den Medaillen des Münchner Medailleurs Karl Goetz gelangt eine Serie von Banknoten und Wertpapieren unter den Hammer. Unter den Raritäten ist eine 50 Deutsche Mark Banknote aus dem August 1948 für Westberlin zu erwähnen (Taxe EUR 2.500,-). Den Abschluss der Auktion bilden Varia.
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