Kölner Münzkabinett Tyll Kroha Nachfolger, D-Köln

15-09-2016 – 01-01-1970

Auktion 105: Münzen und Medaillen, Waagen und Gewichte, antike Gemmen, Schmuck

Kölner Münzkabinett Tyll Kroha Nachfolger

In der diesjährigen Herbstauktion des Kölner Traditionshauses am 16. September 2016 werden über 1400 Lose zum Ausruf kommen, darunter eine ganze Reihe herausragender und seltener Stücke von der Antike bis zur Neuzeit.

Den Vormittag eröffnet die Antike mit rund 520 Losen. Gleich zu Beginn sind unter den keltischen Münzen seltene Prägungen der Vindeliker (u. a. Regenbogenschüsselchen, Los 14) sowie ein äußerst rarer Elektron-Stater der Helvetier (Los 26) hervorzuheben. Es folgen rund 200 Griechen, unter denen Prägungen aus Unteritalien und Sizilien, Makedonien, Thrakien und Kleinasien mit zahlreichen Stücken prominent vertreten sind. 

Los 154: Kimmerischer Bosporus, Pantikapaion, AV-Stater, 350-320 v. Chr. Gulbenkian 585-586, Regling, ZfN XLI (1931), 169, RR, hohes Relief, Feldgraffiti, leichte Fassungsspuren, sonst vorzüglich. Taxe 20.000,- Euro.

Den ersten Glanzpunkt der Auktion setzt ein sehr seltener Goldstater aus Pantikapaion (Los 154) mit einer Schätzung von 20.000 Euro, zu dem wohl nur zwei Parallelen aus demselben Stempelpaar bekannt sind. Aus der Reihe der Prägungen der hellenistischen Herrscher stechen zwei Stücke besonders hervor: eine frühe Tetradrachme Ptolemaios’ I. im Namen Alexanders des Großen (Los 228), welche das Porträt des Makedonenkönigs mit Elefantenskalp zeigt und eine erstklassige Provenienz vorweisen kann (u.a. ex Hirsch, Auktion 14, 1905, Los 585; publiziert bei Franke-Hirmer, Die griechische Münze, Taf. 217, 796) sowie ein AV-Mnaion der Arsinoe II. (Los 235).

Los 279: Ägypten, Alexandria, Philippus II., 247-249 n. Chr., AE-Drachme, Jahr 5. Emmett 3616, RR, Prachtexemplar, vorzüglich+. Taxe 2.000,- Euro.

Aus dem Bereich der römischen Provinzialprägungen verdienen ein als Unikum anzusprechendes Medaillon des Aelius Caesar aus Mytilene (Los 258) sowie eine äußerst seltene, prachtvolle AE-Drachme des Philippus II. aus Alexandria (Los 279) erhöhte Aufmerksamkeit.
Im Anschluss an die Münzen der Römischen Republik folgt eine Reihe imperatorischer Prägungen, die neben Denaren des Caesar, Brutus und Marc Anton ein weiteres Hauptstück der Auktion bereithält: einen fast vorzüglichen Aureus des Sextus Pompeius (Los 305), der nicht nur sein eigenes Porträt, sondern auch die seines Vaters und seines Bruders zeigt. 

Los 305: Sextus Pompeius Magnus, gest. 35 v. Chr., AV-Aureus, 37/36 v. Chr., Mzst. auf Sizilien. Crawf. 511/1, R, vorzüglich-/sehr schön+, Taxe 60.000,- Euro.

Dieses seltene und begehrte Stück ist mit 60.000 Euro geschätzt und darf als eines der besten Exemplare gelten, die in den vergangenen Jahren auf dem Markt waren. Die Römische Kaiserzeit mit rund 150 Stücken wartet ebenfalls mit einigen Highlights auf, u. a. einem Aureus des Hadrian (Los 337) sowie einer umfangreichen Serie an Münzen des Gallischen Sonderreichs, darunter seltene Doppelsesterze des Postumus (Los 401). Spätantike, byzantinische sowie orientalische Münzen mit zahlreichen schönen Beispielen in Gold schließen das Angebot antiker Münzen ab.
Für die Sammler deutscher Münzen des Mittelalters und der Neuzeit sind Taler sowie Teilstücke u.a. aus Bayern, Brandenburg-Preußen, Braunschweig-Lüneburg, Köln und Sachsen im Angebot. Unter diesen verdient eine Reihe 2/3 Taler, z.T. mit interessanten, vorwiegend Kölner Gegenstempeln (z. B. Los 679) besondere Erwähnung. Ein sehr seltener Goldgulden der Stadt Köln aus dem Jahr 1590 (Los 658), ein 1790 geprägter Dukat aus Nürnberg mit detailreicher Stadtansicht (Los 705) sowie ein Breiter Ausbeutetaler Friedrich Augusts II. von Sachsen (Los 719) dürften ebenfalls erhöhte Aufmerksamkeit finden. 

Los 715: Sachsen, Johann Georg I., 1615-1656, 4 Dukaten 1630, Dresden. Fr. 2698, RR, kl. Hsp., min. Fassungsspuren, sehr schön. Taxe 3.000,- Euro.

Besonders prachtvoll ist zudem ein ebenfalls sächsisches Goldstück zu 4 Dukaten Johann Georgs I. von 1630 (Los 715). 

Der Nachmittag beginnt mit den deutschen Münzen ab 1871, darunter ein vorzügliches Exemplar 2 Mark 1898 von Georg von Schaumburg-Lippe (Los 789), es folgen die Prägungen des Römisch-Deutschen-Reiches und des Kaiserreichs Österreich mit einer schönen Serie Dukaten (für Ungarn), an die sich die europäischen Münzen und Medaillen anschließen. Unter diesen sind ein sehr seltener Goldgulden Ferdinands v. Bayern aus Lüttich von 1613 (Los 915) sowie ein 1629 geprägter Goldgulden aus Siebenbürgen (Los 1141) besonders hervorzuheben. Auch Russland ist mit einer Reihe seltener Stücke vertreten, darunter ein Rubel Peters d. Großen aus dem Jahr 1712 (Los 1072). Es folgen Münzen aus Übersee mit zahlreichen Prägungen in Gold sowie einer Reihe chinesischer Cash-Münzen und Amulette mit interessanten, großen Lots.
Abgerundet wird die Auktion durch Waagen und Gewichte, darunter eine schöne Kölner Münzwaage von Heinrich Kirch dem Jüngeren sowie ein Nürnberger Einsatzgewicht zu 32 Dukaten.

Die Auktion findet am 16. September 2016 ab 9.30 Uhr im Mercure Hotel Köln City, Friesenstr. 44-48, 50670 Köln statt. Erstmalig besteht für auswärtige Bieter die Möglichkeit, während der Auktion live im Internet mitzubieten. Dazu ist lediglich eine Registrierung auf koelner-muenzkabinett.auex.de nötig.

Der Katalog steht als PDF-Download bereit und ist zudem einsehbar auf den Plattformen Sixbid und Auex, über die auch Gebote abgegeben werden können.

Ein gedrucktes Exemplar kann telefonisch unter +49 221 2574238 oder per E-Mail bestellt werden.