Künker, D-Berlin

05-02-2014 – 01-01-1970

244. Auktion

Raritäten aus Altdeutschland, Europa und Russland – Künkers Berlinauktion

Am Donnerstag, dem 6. Februar 2014, um 10.00 beginnt im Berliner Estrel Hotel die 244. Künker-Auktion mit einer feinen Auswahl von 743 Losen: Raritäten in Silber und Gold aus Altdeutschland, dem Römisch-Deutschen Reich, Europa, Übersee und vor allem – auch das ist Tradition – Russland werden aufgerufen. Schon die Gesamtschätzung von mehr als 4,5 Millionen Euro verrät, dass viele ganz besondere Kabinettstückchen den Besitzer wechseln werden.
Bitte beachten Sie die für diese Auktion leicht abweichenden Möglichkeiten zur Besichtigung: Vom 6. bis zum 31. Januar 2014 kann das Auktionsgut nach vorheriger telefonischer Anmeldung in den Geschäftsräumen von Künker in Osnabrück besichtigt werden. Am Dienstag, dem 4. Februar 2014, findet die Besichtigung im Kunsthaus Lempertz, Poststr. 22 / Berlin-Mitte statt. Am 5. Februar sind die Lose dann im Hotel Estrel zu sehen, wo am Tag danach mit der Künker-Auktion die World Money Fair beginnt.

Altdeutschland
Mit 335 Losen von Münzen und Medaillen aus Altdeutschland startet die Auktion. Wem die großen Seltenheiten seines Sammelgebiets noch fehlen, der ist hier genau richtig. Von Anhalt bis Würzburg reicht das Spektrum. Angeboten werden Kostbarkeiten der verschiedenen Münzstände in feinster Erhaltung mit zum Teil weit zurückreichenden Provenienzen.

29: Brandenburg-Preußen. Johann von Küstrin, 1535-1571. Taler 1545, Krossen. Dav. 8956. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich. Schätzung: 40.000 Euro.

Ob ein äußerst seltener Taler des frommen Johann von Küstrin, Markgraf von Brandenburg-Küstrin (29, ss-vz, Schätzung: 40.000 Euro) …

143: Hamburg. 1/2 Portugalöser zu 5 Dukaten o. J. (1668-1673), Münzmeister Matthias Freude. Äußerst selten. Vorzüglich. Schätzung: 60.000 Euro.

… ein halber Hamburger Portugalöser aus den Jahren 1668-1673 (143, vz, Schätzung: 60.000 Euro), …

222: Nassau. Friedrich August zu Usingen, 1803-1816, und Friedrich Wilhelm zu Weilburg, 1806-1816. Konventionstaler o. J. (1815) auf den Münzbesuch in Ehrenbreitstein. Zwitterprägung. Äußerst selten. Erstabschlag, fast Stempelglanz. Schätzung: 30.000 Euro.

… oder ein gemeinsamer Konventionstaler der Nassauer Herrscher Friedrich August zu Usingen und Friedrich Wilhelm zu Weilburg auf ihren Besuch in der Münzstätte Ehrenbreitstein (222, f. stgl., Schätzung: 30.000 Euro): Auktion Künker 244 bietet viele bedeutende Höhepunkte der deutschen Numismatik.

Eine große Serie Brandenburg-Preussen enthält Spektakuläres: Einen Reichsguldiner 1551 von Joachim II. mit dem Titel Karls V. (28, ss, Schätzung: 25.000 Euro), einen Guinea-Dukat 1687 vom Großen Kurfürst (33, vz-stgl., Schätzung: 20.000 Euro) und eine Goldmedaille zu 45 Dukaten von 1883, herausgegeben auf die silberne Hochzeit des Kronprinzenpaares Friedrich Wilhelm und Victoria (91, vz, Schätzung: 25.000 Euro).

Europa und Übersee
62 Lose der Habsburger Erblande und Österreich von Sigismund dem Münzreichen bis zur österreichischen Republik stehen am Beginn der europäischen Münzen und Medaillen.

359: RDR. Karl VI., 1711-1740. Goldenes Medaillon zu 27 Dukaten 1716 von P. Roettiers auf die Geburt des Erzherzogs Leopold, geprägt im Auftrag von Brügge. Kenis 3. Vermutlich 2. bekanntes Exemplar, einziges Exemplar im Handel. Vorzüglich bis Stempelglanz. Schätzung: 30.000 Euro.

Höhepunkt ist hier ein nur in zwei Exemplaren bekanntes goldenes Medaillon Karls VI. zu 27 Dukaten von 1716 auf die Geburt des Erzherzogs Leopold (359, vz-stgl., Schätzung: 30.000 Euro).
Von Albanien bis Ungarn führt die numismatische Reise durch Europa. Unsere erste Station machen wir in Dänemark, wo wir mit der kolonialen Vergangenheit dieses Landes konfrontiert werden. Wussten Sie, dass es im afrikanischen Guinea ein dänisches Christiansburg gab? Ein Doppeldukat Christians V. von 1688 erinnert daran (415, f. vz, Schätzung: 15.000 Euro). Aus dem Jahr 1704 stammt ein 5 Dukaten-Stück aus Guineagold (416, vz, Schätzung: 75.000 Euro).

419: Dänemark. Christian VII., 1766-1808. Piaster 1771 (geprägt 1774), Kopenhagen für Grönland. Geprägt von der Dänischen Asien-Kompanie in Anlehnung an das südamerikanische 8 Reales-Stück. Dav. 411. Äußerst selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Schätzung: 80.000 Euro.

Und die Dänische Asien-Kompanie ließ in der Münzstätte von Kopenhagen im Jahr 1774 nach spanischem Vorbild Piaster prägen, die für den Handel mit China bestimmt waren (419, vz-stgl., Schätzung: 80.000 Euro).
Bleiben wir in Kopenhagen und reisen gleichzeitig weiter nach Griechenland. Dieser Spagat gelingt mit dem griechischen König Georg I., der als Prinz von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg 1845 in Kopenhagen geboren wurde. Das mit seinem Konterfei angebotene griechische 100 Drachmen-Stück aus dem Jahr 1876 wurde in nur 76 Exemplaren ausgeprägt (439, f. vz., Schätzung: 40.000 Euro).
Wie viele Exemplare ursprünglich von den Talern des Antonio Maria Tizzone, Graf von Desana hergestellt wurden, weiß man nicht mehr, nur dass die Stücke heute höchst selten sind, vor allem in der bei Künker angebotenen Erhaltung (455, vz-stgl., Schätzung: 30.000 Euro). Ein Unikum ist das dicke 6 Scudi-Stück aus Genua von 1719, das auf der Vorderseite die Madonna, auf der Rückseite ein verziertes Kreuz zeigt (456, ss, Schätzung: 35.000 Euro).

468: Italien / Retegno. Antonio Teodoro Trivulzio, 1676-1678. 10 Zecchini 1677, Retegno. Fb. 986. Sehr selten. Vorzüglich. Schätzung: 100.000 Euro.

Höhepunkt der italienischen Prägungen in Auktion Künker 244 ist zweifellos ein prachtvolles 10 Zecchinen-Stück von 1677, geprägt auf Befehl von Antonio Theodoro Trivulzio in Retegno (468, vz, Schätzung: 100.000 Euro).
Nur 29 Münzen stammen aus Polen, aber was für Münzen! Allein für diese 29 Münzen wurden mehr als 600.000 Euro veranschlagt!

520: Polen. Sigismund III., 1587-1632. 5 Dukaten 1614, Bromberg. Kopicki 1326. Unikum. Sehr schön. Schätzung: 80.000 Euro.

Die teuerste polnische Münze ist ein 5 Dukaten-Stück von 1614, geprägt in Bromberg. Das wohl unike Stück zeigt ein prachtvolles Porträt Sigismunds III. (520, ss, Schätzung: 80.000 Euro).

586: Ungarn. Georg Rakoczi I., 1630-1648. 10 Dukaten 1637, Klausenburg. Fb. 375. Äußerst selten. Vorzüglich. Schätzung: 40.000 Euro.

Beenden wir unsere numismatische Reise durch Europa mit einem 10 Dukaten-Stück des siebenbürgischen Fürsten Georg Rakoczi I., der die Bedrängnis der Habsburger im Dreißigjährigen Krieg nutzte, um große Teile Ungarns unter seine Kontrolle zu bringen (586, vz, Schätzung: 40.000 Euro).
Auch aus Übersee werden spannende Stücke angeboten, so eine prachtvolle Verdienstmedaille des von der englischen East India Company gegründeten Fort William College, die der brillante William Waterfield für seine Leistungen bei der Erforschung der Sprache Hindi erhielt. Waterfield sollte während seiner Karriere im britischen Dienst zahlreiche Dichtungen des indischen Subkontinents der westlichen Welt durch seine kongenialen Übersetzungen bekannt machen (598, vz-stgl., Schätzung: 12.500 Euro).

Russland
129 Lose russischer Raritäten von Alexei Michailowitsch bis zur russischen Republik beschließen die Auktion.

678: Russland. Alexander I., 1801-1825. Probe-Rubel 1801, St. Petersburg (Bankmünzstätte). Bitkin 627. Äußerst selten. Sehr schön. Schätzung: 75.000 Euro.

Teuerstes Stück ist hier ein Probe-Rubel von 1801, geprägt in der Bankmünzstätte von St. Petersburg. Diese große Seltenheit kommt mit einer Expertise von Igor Schiryakov vom Staatlichen Museum Moskau (678, ss, Schätzung: 75.000 Euro).
Erwähnen wir ferner noch eine prachtvolle Goldmedaille Peters des Großen zu 20 Dukaten von 1710, die auf der Rückseite Herkules zeigt, der den Weltenball trägt (634, vz-stgl., Schätzung: 30.000 Euro) …

687: Russland. Nikolaus I., 1825-1855. 12 Rubel Platin 1837, St. Petersburg. Fb. 158. Nur 53 Exemplare geprägt. Aus Auktion Hirsch 22 (1959), 1060. PP, minimal berührt. Schätzung: 40.000 Euro.

… und eine der nur in 53 Exemplaren geprägten Platinmünzen von Zar Nikolaus I. aus dem Jahr 1837 (687, PP, Schätzung: 40.000 Euro).

Die Kataloge können bestellt werden bei Künker, Gutenbergstr. 23, 49 076 Osnabrück; Tel: 0541 / 96 20 20; Fax: 0541 / 96 20 222; oder über E-Mail. Vier Wochen vor der Auktion finden Sie alle Münzen online.