Künker, D-Osnabrück

26-06-2017 – 28-06-2017

Auktionen 293-294

Die Sommer-Auktionen von Künker

Das Auktionshaus Künker veranstaltet von 27. bis zum 29. Juni 2017 seine Sommer-Auktionen 293 und 294 mit mehr als 4000 Losen von Münzen und Medaillen, die zeitlich das Spektrum von Mittelalter bis Gegenwart, geographisch von Deutschland, über Europa bis Übersee abdecken. In Auktion 293 „Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit“ werden die Sammlungen Werner Bröker und Bernd Terletzki aufgelöst. Wie immer gibt es daneben einen eigenen Katalog für die Goldprägungen mit den Deutschen Münzen nach 1871 sowie russischen Münzen und Medaillen.

Am 4. und 5. Juli 2017 wird ferner ein weiterer Teil der Sammlung Horn versteigert. Exakt 1.000 Münzen und Medaillen aus aller Welt mit einem Schwerpunkt auf Altdeutschland kommen als eLive Auction auf eLive-Auction.de zum Aufruf.

Nr. 29: Münster. Friedrich Christian von Plettenberg, 1688-1706. Reichstaler 1698, Münster. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 6.000,- Euro.

Altdeutschland

Auktion 293 beginnt mit der Sammlung Werner Bröker. Der überzeugte Münsteraner hatte sich auf die Prägungen seiner Heimat, auf Münzen und Medaillen des Vatikan sowie auf Medaillen mit Bezug auf den Westfälischen Frieden spezialisiert. Neben etlichen Raritäten kommt so ein sehr seltener Reichstaler 1698 des Münsteraner Bischofs Friedrich Christian von Plettenberg zum Ausruf (Nr. 29, ss, Taxe: 6.000 Euro).

Nr. 3482: Augsburg. Goldmedaille zu 8 Dukaten 1706 von C. J. Leherr auf den Entsatz der Städte Augsburg und Ulm im Jahre 1704. Unikum. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 40.000,- Euro.

Ansonsten reicht das Angebot altdeutscher Prägungen von Aachen bis Würzburg, und das vom dreistelligen bis zum fünfstelligen Bereich. Zahlreiche attraktive Einzelstücke sowie einige interessante Serien, unter anderem aus Brandenburg in Franken kommen zum Ausruf. Wir können an dieser Stelle nur auf einige spektakuläre Kostbarkeiten hinweisen: So zum Beispiel auf zwei attraktive Augsburger Medaillen: Es handelt sich um eine Medaille in Silber zu vier Talern von 1632, die anlässlich der Übergabe der Stadt an Gustav Adolf geprägt wurde (Nr. 104, vz, Taxe: 10.000 Euro), und um das Titelstück von Katalog 294, eine unike Goldmedaille zu 8 Dukaten von 1706, herausgeben, um an den Entsatz der Städte Augsburg und Ulm im Spanischen Erbfolgekrieg zu erinnern (Nr. 3482, vz-Stgl., Taxe: 40.000 Euro).

Nr. 3494: Bayern. Maximilian III. Joseph, 1745-1777. Goldmedaille zu 50 Dukaten o. J. (1759) von F. A. Schega auf den Kurfürsten und seine Gemahlin Maria Anna. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 75.000,- Euro.

Eine weitere großartige Medaille stammt von F. A. Schega, dem Hofmedailleur des bayerischen Kurfürsten Maximilian III. Joseph. Sie entstand kurz nach der Hochzeit des Herrschers und zeigt die aufwändig gestalteten Porträts des Hochzeitspaares (Nr. 3494, vz, Taxe: 75.000 Euro). Wer Bayern sammelt und nicht ganz so viel ausgeben möchte, findet in den Sommer-Auktionen umfangreiche Partien von Flussgold und Geschichtstalern.

Nr. 307: Brandenburg-Preußen. Joachim II., 1535-1571. Reichsguldiner 1551, Berlin. Aus Sammlung Henckel, Auktion A. Weyl, Berlin 1876, Nr. 367. Äußerst selten. Sehr schön. Taxe: 25.000,- Euro.

Liebhaber von Brandenburg-Preußen sollten sich den äußerst seltenen Reichsguldiner, den Joachim II. 1551 in Berlin mit dem Titel Karls V. prägen ließ, ansehen (Nr. 307, ss, 25.000 Euro). Die Provenienz des Stückes reicht bis ins Jahr 1876 zurück! Ebenfalls äußerst selten sind der Reichstaler von 1727 aus Berlin (Nr. 331, vz, Taxe: 20.000 Euro) und der Schiffsdukat des Großen Kurfürsten von 1687, geprägt aus Gold, das aus der brandenburgischen Kolonie in Guinea stammte (Nr. 3524, fast vz, Taxe: 20.000 Euro).

Nr. 3681: Köln. Joseph Klemens von Bayern, 1714-1723. Dukat 1723, Bonn. Äußerst selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 25.000,- Euro.

Joseph Klemens von Bayern ließ im Jahre 1723 als Erzbischof von Köln einen zauberhaften Dukaten prägen, der auf seiner Rückseite eine detaillierte Darstellung der heiligen drei Könige in Anbetung vor dem Christuskind zeigt. Bei Künker wird dieses äußerst seltene Stück in perfekter Erhaltung angeboten (Nr. 3681, vz-Stgl., Taxe: 25.000 Euro).
Aus der Grafschaft Lippe stammt ein doppelter Reichstaler von 1685, geprägt in Detmold, der von größter Seltenheit ist (Nr. 968, ss, Taxe: 20.000 Euro), aus einer umfangreichen Partie Pommern ein 1 1/2facher Reichstaler von 1613, geprägt in Stettin (Nr. 1112, ss-vz, Taxe: 25.000 Euro). Dorothea von Sachsen zeichnete als Äbtissin der Abtei Quedlinburg für ein 8 Dukaten-Stück verantwortlich, dass nicht nur ihr reich verziertes Wappen, sondern auch den Gründer der Abtei, Heinrich I., abbildet (Nr. 3732, ss, Taxe: 25.000 Euro).

Nr. 3794: Sachsen. Goldgussbarren o. J. (um 1850) zu 246,68 g mit zwei mehrteiligen Stempeln im Kronenoval. Äußerst selten. Sehr schön. Taxe: 40.000,- Euro.

Eine besondere Rarität ist ein Goldbarren, der um 1850 im sächsischen Königreich entstand. Davon zeugt das sächsische Wappen, das eingestempelt wurde, wohl zum Zeichen, dass dieses Gold für die sächsische Schatzkammer bestimmt war (Nr. 3794, ss, Taxe: 40.000 Euro).

Römisch-Deutsches Reich / Österreich

Insgesamt 274 Lose mit Münzen und Medaillen der Habsburger, als Erzherzöge von Tirol, als Kaiser des Römisch-Deutschen Reichs und von Österreichs sowie 58 Lose der österreichischen Standesherren bilden einen gehaltvollen Teil beider Auktionen. Hier findet sich auch das am höchsten geschätzte Stück, ein 10facher Dukat von 1656 aus Wien, der mit einem alten Sammlerkärtchen in passendem Holzetui angeboten wird (Nr. 3410, vz-Stgl., Taxe: 100.000 Euro).

Nr. 3400: Friedrich III., 1440-1493. So genannte Judenmedaille o. J. (um 1600), unsigniert. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 7.500,- Euro.

Von großem kulturhistorischem Interesse sind die beiden Judenmedaillen mit dem Porträt Friedrichs III. und Maximilians I., die beide wohl um 1600 entstanden sind (Nrn. 3400/3401, beide ss-vz, Taxe: 7.500 / 5.000 Euro). Und jeder, der sich für die Geschichte des 19. Jahrhunderts interessiert, wird fasziniert sein von der Medaille, die Franz I. im Gewicht von 24 Dukaten im Jahr 1804 auf die Erhebung Österreichs zum Kaiserreich prägen ließ (Nr. 3434, fast Stgl., Taxe: 25.000 Euro).

Nr. 1650: Leopold II., 1790-1792. Königstaler für Ungarn 1790, Wien. Äußerst selten in dieser Erhaltung. Erstabschlag. Stempelglanz. Taxe: 10.000,- Euro.

Natürlich gibt es auch bei den Silbermünzen eine Reihe von Raritäten. Wir nennen an dieser Stelle nur den absolut perfekten Königstaler, der 1790 in Wien anlässlich der Krönung Leopolds II. zum König von Ungarn hergestellt wurde (Nr. 1650, EA, Stgl., Taxe: 10.000 Euro).

Nr. 3477: Fürstenberg. Karl Egon, 1729-1787. Dukat 1772, Prag. Äußerst selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 20.000,- Euro.

Werfen wir noch einen kurzen Blick auf die österreichischen Standesherren. Hier findet sich eine kleine Serie von Salzburger Münzen sowie ein äußerst seltener Dukat Karl Egons von Fürstenberg aus dem Jahr 1772, geprägt in Prag (Nr. 3477, fast Stgl., Taxe: 20.000 Euro).

Nr. 3208: Schweden. Karl X. Gustav, 1654-1660. Dukat 1657, Stockholm. Äußerst selten. Sehr schön bis vorzüglich. Taxe: 20.000,- Euro.

Ausland mit einer großen Serie Russland in Katalog 293

Natürlich ist auch das Ausland, wie immer bei Künker, umfangreich vertreten, darunter eine sehr große Serie von schwedischen Münzen und Medaillen. Nennen wir als Beispiel einen Dukat von 1683 von Karl X. Gustav, geprägt 1657 in Stockholm (Nr. 3208, ss-vz, Taxe: 20.000 Euro).

Nr. 3164: Niederlande / Campen. Doppelter Rosenoble o. J. (1600). Imitation des Sovereign der englischen Königin Elizabeth. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 60.000,- Euro.

Ein doppelter Rosennoble der niederländischen Stadt Campen, geprägt um 1600 als Imitation des Sovereigns der englischen Königin Elisabeth, dürfte wohl die spektakulärste ausländische Münze sein (Nr. 3164, vz, Taxe: 60.000 Euro). Allerdings könnten ihm einige Münzen aus Osteuropa durchaus diesen Rang ablaufen. Ein guter Kandidat dafür wäre ein sehr seltener polnischer Reichstaler von 1627 aus Bromberg, der auf der Vorderseite nichts als das Monogramm Sigismunds III. zeigt, auf der Rückseite die Jahreszahl im Kranz (Nr. 2118, ss, Taxe: 35.000 Euro). Doch auch ein äußerst seltener Dukat aus Siebenbürgen, geprägt 1661 in Klausenburg unter Johann Kemeny käme in Frage (Nr. 3303, vz, Taxe: 35.000 Euro).

Nr. 5178: Russland. Nikolaus I., 1825-1855. 50 Zlotych 1827, Warschau, für Polen. NGC MS 61. Nur 299 Exemplare geprägt. Gutes vorzüglich. Taxe: 50.000,- Euro.

Und damit wären wir geographisch sozusagen schon in Russland angelangt. Fast 350 Lose kommen aus dem Zarenreich, und wie immer gibt es hier einige Raritäten zu finden, so ein Rubel Ivans III. aus St. Petersburg von 1741 (Nr. 5056, ss+, Taxe: 30.000 Euro), ein 6facher Rubel in Platin von Nikolaus I., geprägt 1834 in St. Petersburg (Nr. 5130, PP, Taxe: 25.000 Euro), 50 Zloytch, die 1827 in Warschau für Polen geprägt wurden (Nr. 5178, vz+, Taxe: 50.000 Euro) und ein Rubel Nikolaus II. von 1911 in perfekter Erhaltung (Nr. 5286, PP, Taxe: 25.000 Euro).

Die Kataloge können bestellt werden bei Künker, Nobbenburgerstr. 4a, 49 076 Osnabrück; Tel: 0541 / 96 20 20; Fax: 0541 / 96 20 222; oder über E-Mail

Außerdem können die Auktion auch online auf der Webseite von Künker studiert werden.