Memoranda Numismatica Atheniensia

Wolfgang Fischer-Bossert, Bemerkungen zum Griechischen Münzrelief. Memoranda Numismatica Atheniensia 5. Eigenverlag Benaki-Museum und KIKPE-Stiftung, Athen 2020. 48 Seiten, farbige Abbildungen. Paperback, 29,5 x 19,5 cm. ISBN 978-960-476-278-1. 6 Euro. Andrew Meadows, Between Greece and Rome. Coinage in the Imperium of Mark Antony. Memoranda Numismatica Atheniensia 4. Eigenverlag Benaki-Museum und KIKPE-Stiftung, Athen 2019. 63 Seiten, farbige Abbildungen. Paperback, 29,5 x 19,5 cm. ISBN 978-960-476-253-8. 6 Euro.
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Die Schriftenreihe mit dem wohlklingenden Namen „Memoranda Numismatica Atheniensia“ gehört nicht zu den altehrwürdigen, quasi schon immer dagewesenen Schriftenreihen der Numismatik. Es gibt sie erst seit 2016. Zwei bekannte Institutionen aus Athen geben sie gemeinsam heraus: das Benaki-Museum, übrigens das größte Privatmuseum des Landes, und die KIKPE-Stiftung, deren bedeutende numismatische Sammlung im Benaki-Museum als Dauerleihgabe aufbewahrt wird (wenngleich sie zur Zeit nicht ausgestellt ist). Jährlich erscheint in dieser Reihe eine Schrift zur griechischen Numismatik. Die beiden aktuellsten Bände 4 und 5 liegen uns vor. Eine gute Gelegenheit, sich diese Reihe einmal anzuschauen.

Große Namen, viele Sprachen

Die Reihe ist, das sei zunächst festzuhalten, mehrsprachig. Band 4 ist Englisch, Band 5 dagegen Deutsch –eine englische und eine griechische Zusammenfassung wurde hinzugefügt. Auch ein französischer Text wurde bereits veröffentlich. Gemeinsam haben die Texte, dass die Autoren aus der ersten Liga der numismatischen Welt rekrutiert wurden. Andrew Meadows, der sich in Band 4 mit der Münzprägung Mark Antons beschäftigt, ist Professor in Oxford und war lange Kurator für griechische Münzen am British Museum. Wolfgang Fischer-Bossert, dessen Aufsatz zum griechischen Münzrelief Band 5 der Reihe bildet, ist Privatdozent an der Universität Wien und hat über Jahrzehnte an verschiedensten Posten numismatisch gelehrt und geforscht. Der französische Beitrag stammt vom belgischen Numismatiker François de Callataÿ, ehemaliger Direktor des belgischen Münzkabinetts und Professor an der Sorbonne. Sie merken, es sind echte Koryphäen der griechischen Numismatik, die hier ihre – sehr lesenswerten – Forschungsaufsätze publizieren.

Gute Qualität, überschaubarer Umfang

Obwohl es sich faktisch um Monografien handelt, vermeide ich bewusst das Wort „Buch“, da der Umfang der Publikationen sehr überschaubar ist: je 20 bis 30 nicht besonders eng bedruckte Seiten Text, etwa im A4 Format. Man sollte sich also vor dem Kauf bewusst sein, dass die Schriften dieser Reihe trotz Ihrer gehobenen wissenschaftlichen Sprache recht schnell durchgelesen sind. Wie es sich für derlei objektbezogene Themenstellungen gehört, folgen fast genauso viele Seiten mit (farbigen) Bildtafeln und Münzbeschreibungen. Die Druckqualität ist übrigens hervorragend – eine solche Papierqualität ist mir bei aktuellen Publikationen lange nicht mehr begegnet. Also, wir fassen zusammen: hochkarätige Autoren, Forschungsaufsätze, hervorragende inhaltliche und äußerliche Qualität, überschaubarer Umfang. Damit Sie jetzt einschätzen können, ob sich alle oder auch nur einzelne Bände der Reihe zu interessanten Themen für Sie lohnen, müssen Sie nun noch den Preis kennen. Da habe ich abschließend eine gute Nachricht für Sie: Der Preis fällt mit gerade einmal 6 (!) Euro pro Band lächerlich billig aus und sollte Sie nicht vom Kauf abhalten.

 

Im-Online Shop des Benaki-Museums erhalten Sie sowohl Andrew Meadows „Between Greece and Rome: Coinage in the Imperium of Mark Antony“ als auch Wolfgang Fischer-Bosserts „Bemerkungen zum Griechischen Münzrelief.“