Münzen & Medaillen GmbH, D-Weil am Rhein

08-06-2017 – 01-01-1970

Auktion 45

Römische Münzen der Sammlung Markus R. Weder

Auktion 45 der Münzen & Medaillen GmbH, Weil am Rhein, findet am 9. Juni 2017 im Gasthaus Krone in Weil am Rhein statt, 5 km von Basel entfernt auf der deutschen Seite der Grenze. statt. Sie ist ausschließlich den antiken Münzen gewidmet. Viele Münzen stammen aus der Sammlung von Markus Weder (1953-2016), einem anerkannten Spezialisten der römischen Numismatik und besonders der Münzen des 3. Jahrhunderts und des Gallischen Sonderreiches. Er arbeitete mehrere Jahre im Münzkabinett des Britischen Museums in London und war danach auch im Schweizer Münzhandel aktiv bei der Firma Leu Numismatik. Außerdem katalogisierte er Münzfunde für die Kantonsarchäologie.

Los 82: Römische Münzen. Kaiserzeit. Numerianus, 283-284. Als Caesar unter Carinus. Aurelianus, Lugdunum, 283. Gutes vorzüglich. Schätzpreis: 90 EUR.

Die ersten 141 Nummern der Auktion bilden eine Gruppe im Andenken an Markus Weder, die einen Durchschnitt durch seine Interessengebiete darstellt. Die griechische Abteilung seiner Sammlung enthält Exemplare aus Magna Graecia und dem alten Italien. Es sind Seltenheiten enthalten wie Bronzen aus Hyrium, Caelia und anderen Städten in Apulien, und eine Auswahl von Stücken der Brettii. Außerdem gibt es Münzen des jüdischen Aufstands unter Shimon Bar Kochba 132-135 und Bronzemünzen der Ptolemäer aus der Sammlung M. Jungfleisch. Unter den römischen Münzen befinden sich einige mit hervorragenden Provenienzen, z. B. aus den Sammlungen von C. Herrenschmidt, des Prinzen Napoleon, Pierre Bastien, und Doubletten des Britischen Museums, mit denen sich Markus Weder für seine dortige Arbeit manchmal bezahlen ließ.

Los 625: Römische Münzen. Kaiserzeit. Claudius, 41-54. Aureus, 41-45 für Drusus. Sehr schön. Schätzpreis: 1.000 EUR.

Markus Weders Münzensammlung reicht von der vor-römischen Münzprägung Italiens und vom Beginn der römischen Münzprägung bis zu ihrem Niedergang und der Zersplitterung in lokale Wirtschaftssysteme. Viele Münzen sind aufgenommen als Nachweis für bestimmte Nominale, z. B. die kleinen anonymen Silbersesterzen der römischen Republik, die die Wertbezeichnung IIS für Semis tertius (= 2 ½ Asse) tragen, die später durch die besser bekannten großen Bronzesesterze ersetzt wurden, und auch Quinare und Quadranten der Republik und des frühen Kaiserreiches, einschließlich Quadranten, unter Nero und späteren Kaisern bis Trajan ausgegeben, die aus der Sammlung von Virgil P. Brand stammen.

Los 119: Römische Münzen. Kaiserzeit. Constantinus II. Caesar, 317-337. Miliarense, Sirmium. Festprägung (Donativum). Kleiner Randausbruch repariert, sonst vorzüglich. Schätzpreis: 1.200 EUR.

Unter den Münzen des 3. Jahrhunderts sind mehrere, die für die Legionäre in Mailand geprägt wurden, wo römische Truppen stationiert waren, denn Mailand lag strategisch günstig für militärische Aktionen in den unruhigen Gebieten Galliens und Germaniens, aber auch in Italien und Rom. Aus anderen Münzstätten kommen Münzen der Kaiser Valerianus II., Saloninus und Quietus. Darauf folgt eine Reihe von Prägungen des Gallischen Sonderreiches mit Münzen von Postumus, Laelianus, Marius, Victorinus, Quintillus und mehreren lokalen Beischlägen. Außerdem gibt es eine Gruppe vorzüglich ausgeprägter Münzen von Tetricus I. und II. und ihnen nachempfundene barbarische Imitationen, die anschließend in den regionalen Wirtschaftsgebieten hergestellt wurden. M. Weder versuchte, diese stilistisch mit Münzen aus einigen größeren Funden aus dieser Zeit in Verbindung zu bringen, wie dem Fund von Cunetio, St. Mard, Sirmium und Normanby (manche Münzen in dieser Auktion haben noch seine handgeschriebenen Zettel, auf denen er stilistische Besonderheiten und Parallelen vermerkte, und einige dieser Münzen hat er auch in seinen veröffentlichten Artikeln vorgestellt). Auch Aurelianus und Probus sind in dieser Auktion gut vertreten; es gibt einige ungewöhnliche Büstenvarianten.

Los 1117: Römische Münzen. Kaiserzeit. Libius Severus, 461-465. Solidus, 462. Gutes sehr schön. Schätzpreis: 2.000 EUR.

Aus einer anderen Einlieferung stammen ein äusserst seltener Antoninian des Negrinus, des Sohnes des Carinus (283-285), der jung starb und nur von den CONSECRATIO-Ausgaben bekannt ist, die zu seinem Andenken geprägt wurden, eine Münze der Magnia Urbica, der Frau des Carinus, und ein Antoninian Julians I. von Pannonien. Die britischen Kaiser Carausius und Allectus erscheinen hier auch, genauso wie Domitius Domitianus, der sich nach einem Aufstand in Alexandria 296 n. Chr. selbst zum Kaiser ernannte und dort für kurze Zeit regierte. Die Tetrarchie und die Constantinische Periode sind durch die Weder-Sammlung gut vertreten, dabei einige interessante hybride Münzen (z. B. mit dem Titel Augustus auf der Vorderseite, aber dem Titel Caesar auf der Rückseite). Eine besondere Rarität, nicht aus M. Weders Sammlung, ist ein Nummus des Martinianus, des Magister officiorum des Licinius I., den er 324 für kurze Zeit zum Mitkaiser ernannte (nach der Niederlage bei Chrysopolis im selben Jahr wurde er prompt hingerichtet). Nepotianus, Usurpator im Jahr 350 n. Chr., ist auch mit einer Münze vertreten.
Den Schluss bilden 120 Bücher zur antiken Numismatik.

Internet Live Bidding ist möglich für Kunden, die sich rechtzeitig angemeldet haben. Im Internet sind die Münzen bei www.sixbid.com und www.numisbids.com zu sehen. Gedruckte Kataloge sind gegen Einsendung von 10.- Franken erhältlich von der Münzen & Medaillen GmbH, Hauptstraße 175a, 79576 Weil am Rhein, Deutschland.

Weitere Informationen zu der Münzen & Medaillen GmbH finden Sie auf deren Webseite.