Münzzentrum Rheinland, D-Solingen

10-01-2017 – 11-01-2016

Auktion 179

Sammlung Wolfgang Drösser im Münzzentrum Rheinland

Nach 42 Kelten von Britannien bis in den Balkan in Gold, Silber, Bronze und Potin können in der 179. Auktion 144 feine Griechen von Italien bis Mauretanien. Münzen „seltener“ Städte, wie Pelinna, Mykalessos oder Torrhebos den Besitzer wechseln. In schönen Reihen werden Prägungen von Alexander dem Großen angeboten, aus Thrakien, Kleinasien, Syrien und Baktrien. Auch ein seltener persischer Doppel-Dareikos, ein Goldstück zu 16,6g ist zu erwerben.

Los 215: Thyateira (bei Akhisar). Commodus, 177-192. Medaillon. ss. Schätzpreis: 1.000 EUR.

Unter den fast 70 „Imperials“ ragen einige Raritäten heraus etwa ein Medaillon aus Thyatira oder acht Hypaipener, dabei zweimal Plautilla als „Plautiané“.
Die 33 Geldstücke der Römischen Republik beginnen mit 9 verschiedenen Aes-Grave, z.B. einem ungewöhnlich hübschen Quadrans.
Besonders reichhaltig sind die beliebten Imperatorischen Prägungen vorhanden. Unter den 33 Exemplaren liegen allein 6 Caesar-Denare, davon drei mit Porträt. Auch Lentulus Spinther, Gnaeus Pompeius, Brutus, Cassius, Sextus Pompeius, Marc Anton, Lepidus, Octavian, Ahenobarbus und „Imperator Caesar“, der spätere Augustus sind vertreten.

Über 300 Münzen der Römischen Kaiserzeit bieten etliche Überraschungen, z.B. 8 Augustus-Denare, feine Bronzemünzen und auch einige Aurei, etwa von Tiberius, Vespasian und Titus. Aus einer feinen Sammlung von Münzen des Hadrian mit provinzialen Themen, darunter Seltenheiten wie „Mauretania“, „Restitutor Bithyniae“ u.a.m., stammt noch ein schöner Aurei.
Die perfekt erhaltenen spätrömischen Bronzemünzen werden flankiert von Silbergeld: Argentei und Siliquen und einigen Goldstücken, z.B. einem überaus seltenen Scripulum (Viertel-Solidus) von Valens. 20 Byzantiner, darunter sechs Goldmünzen, leiten über zu den beliebten Lots, immerhin 45 Losen aus allen Bereichen der Antiken Numismatik.

Los 1049: Römisches Kaiserreich. Valentinianus III., 425-455. Solidus, 440/455, Rom. Aus Sammlung Wolfgang Drösser. ss/vz. Schätzpreis: 400 EUR.

Im Katalog 180 (11. Januar 2017) geht es mit Antiken weiter unter dem besonderen Thema
Christus und seine Zeugen In Zeichen, Worten und Bildern.
Es handelt sich um nichts Geringeres als die Auflösung der Sammlung Wolfgang Drösser, des Verfassers des 4-bändigen Werkes mit gleichem Inhalt.
Die Präsentation beginnt nach einer Bleiplombe aus der jüdischen Diaspora des 3. / 4. Jahrhunderts mit 7 Prägungen aus Axum Ezanas um 330 und offeriert dann ab Constantin I. des Großen 40 Bronze- und Goldmünzen mit christlichen Zeichen und Inschriften.
Nach 8 Prägungen der Völkerwanderungszeit, darunter 4 Angelsachsen und 2 Merowinger nimmt das Byzantinische Reich mit 75 Losen breiten Raum ein, darunter zahlreiche Goldmünzen, einschließlich der beiden wichtigen Solidi des Justinian II. aus seiner 1. und 2. Regierung, auf denen erstmals Christus als Person dargestellt wurde. Theologische Vorraussetzung war die Trullanische Synode 691 im Anschluss an das VI. Ökumenische Konzil, dass der Erlöser nicht mehr mit dem Symbol des Lammes, sondern in menschlicher Gestalt dargestellt werden sollte (Drösser).

Los 1329: Altdeutsche Länder. Köln, Erzbistum. Clemens August von Bayern, 1723-1761. Dukat 1744. ss-vz. Schätzpreis: 2.500 EUR.

Lamm, Christus, Maria als Gottesmutter, Hl. Petrus und Hl. Johannes und zahlreiche Heilige bestimmten in folgender Zeit neben dem Kreuz bis ins 17. Jahrhundert verfolgbar zahlreiche Münzbilder, so dass (Geld-) macht immer auch mit Religionsgeschichte einherging. Besonders nachvollziehbar am Streit um das Münzrecht vor Ort zwischen Reichsmünzstätte (des Kaisers) der Geistlichkeit (Bischof) und der sich um Bischofssitz oder Kloster herum gebildeten Städte.
Dass sich Religiöse Münzbilder auch nach der Reformation erstaunlich lange hielten, zeigen z.B. die zahlreich angebotenen Mariengroschen aus dem westfälisch-niedersächsischen Raum.
Bibelzitate und -darstellungen wurden auch stets bemüht, wenn es kritisch wurde. Das zeigen kriegerische Auseinandersetzungen genauso wie Pest und Hungersnöte.
Eine Ausnahme bildete Ernst der Fromme von Sachsen-Gotha, der gänzlich auf sein Konterfei oder Monogramm zugunsten von Bibelzitaten verzichtete, daher sein Beiname.
In neuerer Zeit nehmen religiöse Motive wieder bei zahlreichen Staaten deutlich zu, ob aus Überzeugung oder Kommerz muss dahin gestellt bleiben, allen voran der Vatikan.

Los 2007: Brasilien. Maria I., 1786-1805. 6400 Reis 1800 R, Rio de Janeiro. vz-St. Schätzpreis: 750 EUR.

Die Neuzeit im Katalog 179 beginnt mit einer kleinen Goldmünzengruppe, darunter ein seltener 1493 datierter Goldgulden der Baseler Reichsmünzstätte, algerische und vor allem altchinesische Reihen „prägen“ neben USA den Auslandteil.
Altdeutschland ist stark beeinflusst durch Mittelalter-Münzen aus den verschiedenen Jahrhunderten vom 9.-15. Jahrhundert. Besondere Freude bereitet die Auflösung einer gepflegten Bayern-Sammlung und bei Hessen und Hanau finden vor allem die Kleinmünzensammler einschließlich der Groschen des 15. Jahrhunderts nach Schütz einen gedeckten Tisch. Reihen vom Römisch Deutschen Reich, Fränkische Gebiete, und Preussen vervollständigen das Gebiet. Einschließlich der Sammlung Christus und seine Zeugen und 19. Jh. stehen 1200 Lose Altdeutschland zum Studium und Auswahl über den Jahreswechsel im Angebot.
Reichsmünzen bringen vor allem Weimarer Republik.
Medaillen stellen das Thema Universitäten durch eine umfängliche Sammlung heraus. Daneben weitere Reihen zu Fotografie, zuletzt 2 wertvolle goldene Herrentaschenuhren aus Glashütte.
Seltene Banknoten aus aller Welt schließen neben Rheinland und Bundesrepublik die wieder spannende Auktion ab.

Die Auktion 179 finden Sie bei Sixbid.

Nähere Information zum Münzzentrum Rheinland finden Sie auf deren Webseite.