Numismatik Lanz, D-München

07-12-2017 – 01-01-1970

Auktion 165: Numismatische Raritäten

Auktion Numismatik Lanz 165: Der Sammler steht im Mittelpunkt

Am 8. Dezember 2017 hält Numismatik Lanz seine 165. Auktion ab. Dies ist ein persönliches Jubiläum von Dr. Hubert Lanz, denn auf den Tag genau vor 45 Jahren versteigerte er seine erste Münze in Graz. Seitdem ist Numismatik Lanz eine der Münzhandlungen, bei der nicht der Anleger, sondern der Sammler im Mittelpunkt steht.

Rund 500 Lose mit interessanten Münzen der Antike sowie Münzen und Medaillen aus aller Welt sind in der kommenden Auktion 165 von Numismatik Lanz zu finden. Angeboten werden unter anderem eine Serie von Elektronstateren der Stadt Kyzikos, eine Sammlung feiner Bronzeprägungen aus der frühen Kaiserzeit sowie eine Sammlung seltener Wallfahrtsmedaillen.

8: Westnoricum (Kelten). Tetradrachme, Typ Kroisbach, spätes 2. Jh. Vorzüglich. Taxe: 1.500 Euro. Startpreis: 900 Euro.

Wie immer beginnt die Auktion Lanz mit einigen exquisiten keltischen Münzen, die sich durch ihren feinen Stil auszeichnen. Wir nennen ein Beispiel aus Westnoricum: Eine Tetradrachme vom Typ Kroisbach, voll ausgeprägt und vorzüglich, die eine künstlerisch eindrucksvolle Version des keltischen Menschenbildes liefert.

57: Athen (Attika). Tetradrachme, 510-500/490. Sehr selten. Voll zentriert. Vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro. Startpreis: 6.000 Euro.

Es folgen rund 150 Lose mit griechischen Münzen, wie sie Sammler zu würdigen wissen: Von ansprechender Qualität und feinem Stil, historisch interessant und günstig geschätzt. Ein gutes Beispiel ist eine archaische Tetradrachme, geprägt zwischen 510 und 500 / 490. Das auf breitem Schrötling gut zentriert geprägte Stück wäre wohl für jede Sammlung ein Highlight.

65: Asander, König von Bosporos 43-16 v. Chr. Goldstater, Jahr 6 (= 42/1). Vorzüglich. Taxe: 5.000 Euro. Startpreis: 3.000 Euro.

Von großem historischen Interesse ist ein Goldstater des Asander, Schwiegersohn von Pharnakes II. Er verbündete sich mit den Römern, um das Königreich am Bosporus zu übernehmen. Dies gelang mit römischer Unterstützung. Asander tötete Pharnakes und wurde selbst König. Dass sein Porträt ein wenig an die Goldstatere des Mithradates VI. erinnert, mag daran liegen, dass sich Asander in seine Tradition stellte: Immerhin war seine Gattin dessen Enkeltochter.

84: Kyzikos (Mysien). Elektronstater, 550-450. Voll zentriert. Sehr schön. Taxe: 6.000 Euro. Startpreis: 3.600 Euro.

Auch in Auktion 165 kann Numismatik Lanz eine kleine Serie von Elektronstateren und ihren Teilstücken der Stadt Kyzikos anbieten. Diese für den Getreidehandel mit dem Schwarzmeergebiet geprägten Münzen zeigen vielfältigste Motive, denen als Erkennungsmerkmal ein Thunfisch beigegeben ist. Er war ein wichtiger Faktor in der kyzikenischen Wirtschaft. Die Fischer der Stadt lebten von den gewaltigen Thunfischschwärmen, die damals das Mittelmeer bevölkerten.

141: Mitradates, Satrap von Armenien, ab 212. Chalkus, unbekannte Münzstätte. 2. bekanntes Exemplar. Sehr selten. Taxe: 1.250 Euro. Startpreis: 750 Euro.

Eine kleine Serie von armenischen Prägungen ist in Auktion 165 zu entdecken. Neben einer sehr schönen Tetradrachme von Tigranes II., genannt der Große, auf breitem Schrötling (Nr. 144, Taxe: 5.000 Euro), findet sich eine äußerst seltene Bronze eines sehr frühen Herrschers Armeniens, nämlich Mithradates, der nach 212 als Satrap das Gebiet verwaltete. Es dürfte sich bei diesem Stück um das zweite bekannte Exemplar handeln.

150: Ostarabien. ‚Abi’el, Tochter des Nasil. Tetradrachme im Stil Alexanders III. Mileiha, 3.-2. Jh. v. Chr. Selten. Vorzüglich. Taxe: 3.000 Euro. Startpreis: 1.800 Euro.

Fast genauso selten, historisch aber noch interessanter ist eine Tetradrachme, die in Ostarabien im Namen einer Frau geprägt wurde. Zentrum ihres Reichs war die Stadt Mileiha, heute ein kleines Dorf in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

192: Caligula, 37-41. Sesterz, 37-38. Leicht geglättet, sonst vorzüglich. Taxe: 5.000 Euro. Startpreis: 3.000 Euro.

Nach einer kleinen Partie zum Teil vorzüglich erhaltener Denare der römischen Republik folgen die fast 130 Lose mit Münzen der römischen Kaiserzeit. Darunter eine bemerkenswerte Serie von Denaren des Kaisers Augustus.
Besonders interessant ist für den Liebhaber von Bronzemünzen eine umfangreiche Sammlung von Sesterzen, Dupondien und Asses aus einer alten Sammlung, die – wie damals üblich – alle leicht geglättet wurden. Sie entstanden im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. Es handelt sich um eine gute Gelegenheit, günstig ein ausdrucksstarkes Porträt von Caligula, Agrippina, Claudius, Drusus, Antonia minor und all den anderen seltenen Mitgliedern des iulisch-claudischen Kaiserhauses zu erwerben. Natürlich sind auch die begehrten Seltenheiten der Flavier und der Adoptivkaiser enthalten, so zum Beispiel die Sesterzen, die sich auf Vespasians Sieg über Judaea beziehen.

282: Gordian III., 238-244. Apameia (Phrygien). Bronze. Äußerst selten. Fast vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro. Startpreis: 6.000 Euro.

Sammler von Münzen aus den römischen Provinzen finden eine reiche Auswahl an Medaillons. Herausragendes Stück ist die berühmte Prägung von Apameia in Phrygien, auf deren Rückseite die Arche Noah abgebildet ist. Die Darstellung zeigt sie nach ihrer Landung. Noah steht mit seiner Gattin vor dem kastenförmigen Schiff, zu dem eine Taube fliegt, die in ihrem Schnabel einen Ölzweig hält. Für die Bewohner von Apameia war die Arche Noah nämlich nicht auf dem Ararat gelandet, sondern in der Nähe ihrer Stadt. Als Beweis galt ihnen die Tatsache, dass sich beim Heiligtum des Marsyas kastenförmige Felsen befanden, die als Kibotoi bezeichnet wurden – und damit auf die Arche (Kibotos in der griechischen Bibelübersetzung) verweisen sollten.

289: Licinius, 308-324. Mit Licinius Iunior. Follis, 317/8, Nikomedia. Leicht geglättet. Fast vorzüglich. Taxe: 1.000 Euro. Startpreis: 600 Euro.

Seltene Prägungen der Spätantike aus spätrömischer und byzantinischer Zeit runden das Angebot an antiken Münzen ab.

333: Adliges Damenstift, Prag. Maria Theresia, 1740-1780. Ordenszeichen 1755. Gold mit Emaille. Äußerst selten. Vorzügliches Kabinettstück. Taxe: 10.000 Euro. Startpreis: 6.000 Euro.

Rund 130 Lose mit Münzen des Mittelalters und Münzen, Medaillen und Abzeichen der frühen Neuzeit folgen. Gut 60 Lose stammen aus dem Römisch-Deutschen Reich, unter das Lanz traditionell auch Altdeutschland einordnet. Wie immer sind in diesem Kapitel etliche interessante Münzen und Medaillen der Habsburger Monarchie enthalten. Wir heben stellvertretend ein Ordenszeichen des exklusiven Prager Adligen Damenstifts aus dem Gründungsjahr 1755 hervor. Diese soziale Einrichtung wurde von Maria Theresia gestiftet, um ledigen Damen aus bedeutenden Adelsgeschlechtern, die ohne eigenes Verschulden in eine finanzielle Notlage geraten waren, ein Leben in Würde zu ermöglichen. So ein Damenstift war weltlich organisiert und hatte nichts mit einem Kloster zu tun, auch wenn auf der Vorderseite dieses Abzeichens Maria Immaculata zu sehen ist. Die Rückseite präsentiert übrigens das Monogramm Maria Theresias unter der Wenzelskrone.

362: Sachsen. Johann Georg I., 1615-1656. 10 Dukaten 1630, Dresden. Auf die 100-Jahrfeier der Übergabe der Augsburger Konfession. Felder leicht geglättet. Henkelspur, sonst fast vorzüglich. Taxe: 15.000 Euro. Startpreis: 9.000 Euro.

Wer Sachsen sammelt, dem bietet Auktion Lanz 165 eine kleine Auswahl interessanter Stücke, so ein Exemplar der berühmten Dreifaltigkeitsmedaille von Hans Reinhart dem Älteren aus dem Jahr 1566 (Nr. 361, Taxe: 6.000 Euro). Von Johann Georg I. stammt ein 10facher Dukat 1630, geprägt in Dresden, der anlässlich der 100-Jahrfeier der Übergabe der Augsburger Konfession ausgegeben wurde.

425: Novgorod. Poltina (1/2 Grivna), 1. Hälfte 14. Jh., Novgorod. Sehr schön. Taxe: 4.000 Euro. Startpreis: 2.400 Euro.

34 Lose stammen aus dem Ausland, und zwar aus Belgisch Kongo, Bulgarien, Frankreich, Italien (mit einer kleinen Serie von venezianischen Scudi), Kroatien, Monaco, Polen, Russland, Tschechien, Türkei, Ukraine und Ungarn.

427: Wallfahrt. Dreieichen. Johannes Hameranus. Anhänger in Messingrahmen mit Knäufen, Silbereinlagen in bemalter Emaille, 17. Jh. Vorzüglich. Aus Auktion Dorotheum 393 (1929), Nr. 554. Taxe: 2.000 Euro. Startpreis. 1.200 Euro.

Die Auktion schließt mit einer kleinen Sammlung seltener Wallfahrtsmedaillen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Ein Teil davon stammt aus der Sammlung der bekannten niederösterreichischen Numismatikerdynastie Höfken von Hattingsheim. Besonders bemerkenswert ist ein Pilgerzeichen des niederösterreichischen Wallfahrtsorts Maria Dreieichen. Das dort verehrte Gnadenbild zwischen den drei Eichen ist in bemalter Emaille ausgeführt.

Denken Sie daran! Nur wer direkt an der Auktion Numismatik Lanz teilnimmt – schriftlich, per Telefon, per Internet oder persönlich – kann den günstigen Startpreis von 60 % in Anspruch nehmen! Deshalb planen Sie rechtzeitig: Der Auktionskatalog steht im Internet zur Verfügung. Sie können ihn aber natürlich auch gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro bestellen bei Numismatik Lanz, Maximiliansplatz 10, 80333 München, E-Mail, Tel: +49 / 89 / 29 90 70, Fax: +49 / 89 / 22 07 62