10-06-2018 – 01-01-1970
Auktion 166: Numismatische Raritäten
Numismatische Raritäten bei Lanz
Am 11. Juni 2018 führt das Münchner Auktionshaus Numismatik Lanz seine 166. Auktion durch. Es sind 326 Lose, unter denen sich eine große Anzahl von großen Raritäten in feinster Erhaltung verbirgt. Von der Antike bis zum 19. Jahrhundert reicht der zeitliche Rahmen. Darin finden sich
- 3 Lose Kelten
- 77 Lose Griechen
- 21 Lose Römische Republik
- 92 Lose Römische Kaiserzeit
- 7 Lose Byzanz
- 21 Lose RDR und Deutschland
- 19 Lose Ausland
- 86 Lose Religion und Wallfahrt
Nr. 9. Syrakus (Sizilien). Dekadrachme, unsigniertes Werk des Euainetos, um 400 v. Chr. Selten. Vorzüglich. Schätzung: 30.000,- Euro.
Eine ganze Reihe von perfekt erhaltenen Münzen findet sich in der Abteilung Antike. Die Dekadrachme von Syrakus, ein unsigniertes Stück von Euainetos, entstanden um 400 v. Chr. in feinstem klassischen Stil, würden sicher viele Sammler gerne in ihre Sammlung legen.
Nr. 25. Amphipolis (Makedonien). Tetradrachme, 364-363. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 50.000,- Euro.
Noch begehrter dürfte eine Tetradrachme von Amphipolis sein, die auf der Vorderseite das geradezu feminin anmutende Frontalporträt des Apollon zeigt.
Nr. 51. Kyzikos (Mysien). Tetradrachme, 390-340/1. Hohes Relief. Sehr schön. Taxe: 6.000,- Euro.
Für die Liebhaber hellenistischer Kunst dürfte eine perfekte Tetradrachme aus Kyzikos besonders reizvoll sein. Sie stammt aus den Jahren zwischen 390 und 340/1 und weist ein besonders hohes Relief auf.
Aber auch die Kleinmünzen sind beachtenswert. Wer hat zum Beispiel schon von der Münzstätte Loggane gehört? Ihre Litra zeigt den Kopf des Herakles auf der Vorder-, den Kopf eines jugendlichen Flussgottes auf der Rückseite. Ob ein Pentonikon oder ein Dionkion aus Gela, ob Naxos oder Zankle-Messana, für Sammler von Kleinmünzen ist viel geboten.
Nr. 72. Bahram I. (Sasaniden), 273-276. Golddinar. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 12.000,- Euro.
Sammler sasanidischer Münzen werden sich über die große Auswahl freuen. Angeboten werden nicht nur Drachmen, sondern auch Golddinare, so von Shapur I., Bahram I. und II. sowie von Xusro II.
Nr. 98. Römische Republik. L. Staius Murcus. Denar, 42-41 v. Chr. Äußerst selten. Leicht geglättet. Fast vorzüglich. Taxe: 4.000,- Euro.
21 Lose stammen aus der Zeit der römischen Republik. Bemerkenswert sind vor allem die imperatorischen Prägungen. Es findet sich nicht nur ein ausdrucksvolles Altersporträt Caesars, sondern auch ein perfekter Denar, der die Porträts von Marcus Antonius und Octavianus verbindet.
Wohl das seltenste Stück der Gruppe dürfte ein Denar des L. Staius Murcus sein, eines der wohl weniger bekannten Generale der Bürgerkriege. Staius Murcus begann als Legat Caesars, lief aber nach dessen Tod sofort ins Lager der Caesarenmörder über. Die Münze, die bei Numismatik Lanz angeboten wird, prägte Staius Murcus als Flottenpräfekt unter Cassius. Nach der Niederlage der Caesarenmörder schloss er sich dem Sextus Pompeius an. Dieser ließ ihn Ende 40 oder Anfang 39 v. Chr. umbringen.
Nr. 148. Marcus Aurelius, 161-180. Sesterz, 169/70. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 3.000,- Euro.
Fast 100 Lose findet der Kenner aus der Epoche der römischen Kaiserzeit. Ob Aureus, Solidus, Denar, Antoninian oder Bronzeprägung, es ist für jeden Sammler etwas dabei.
Nr. 188. Alexander von Karthago, 308-310. Follis, Karthago. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 3.000,- Euro.
Die Münzen sind sammlerfreundlich geschätzt. Vor allem die vielen Sesterze, Dupondien und Asse, manche davon aus alten Sammlungen und deshalb leicht geglättet, werden ihre Liebhaber finden. Das julisch-claudische Kaiserhaus ist mit einer Vielzahl an feinen Prägungen vertreten. Und ein Follis von Alexander von Karthago wird überaus selten angeboten.
Nr. 201. RDR. Ferdinand II., 1619-1637. 10 Dukaten 1624, Prag. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 10.000,- Euro.
Ein prachtvolles 10 Dukaten-Stück von 1624 aus Prag in vorzüglich beginnt die Sektion Neuzeit. Das bemerkenswerte Exemplar wird mit einem alten Geschenketui ausgeliefert.
Nr. 204. Magdeburg / Altdeutschland. Joachim Friedrich von Brandenburg, 1566-1598. 1/2 Taler 1573 mit Titel Maximilians II. Äußerst selten. Fast vorzüglich. Taxe: 15.000,- Euro.
Wer das Haus Lanz kennt, weiß, dass man dort einen etwas austro-zentrischen Ansatz verfolgt. Altdeutschland wird bei Lanz – historisch völlig korrekt, aber numismatisch etwas ungewöhnlich – unter dem Römisch-Deutschen Reich einsortiert, so dass ein äußerst seltener Halbtaler der Stadt Magdeburg von 1573 unter der Geistlichkeit des Römisch-Deutschen Reichs zu finden ist.
Nr. 213. Jägerndorf / Altdeutschland. Georg Friedrich von Brandenburg, 1556-1603. 1/2 Taler 1578, Jägerndorf. Sehr selten. Partiell raue Oberfläche, sonst fast vorzüglich. Taxe: 10.000,- Euro.
Jägerndorf, das heute in Tschechien liegt, hätte man eher den Habsburgern zugeordnet. Doch seit 1523 herrschte dort ein Seitenzweig der Hohenzollern. Dessen Herrschaft endete mit Georg Friedrich, von dem ein sehr seltener Halbtaler stammt, der bei Lanz angeboten wird. Georg Friedrich verlor Jägerndorf durch seine kompromisslose Unterstützung des Winterkönigs zu Beginn des 30jährigen Krieges. Der Kaiser übergab dessen Besitzungen an Karl von Liechtenstein, dessen Nachfahren dort bis 1945 blieben.
Nr. 231. Russland. Nikolaus I., 1825-1855. Medaillenartiger Goldrubel 1841, St. Petersburg. Auf die Hochzeit des zukünftigen Alexander II. und Maria von Hessen-Darmstadt. Sehr selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 25.000,- Euro.
Gleich drei seltene russische Goldmedaillen bietet Numismatik Lanz in seiner Auktion 166 an. Es handelt sich um den medaillenartigen Goldrubel von 1841 auf die Hochzeit des späteren Alexander II., sowie um eine Goldmedaille Alexanders II. von 1858 auf die Kathedrale des hl. Isaak von Dalmatien, die noch heute der größte sakrale Kuppelbau der Welt ist (Taxe: 20.000,- Euro). Eine weitere Goldmedaille in Stempelglanz mit dem Porträt des Nikolaus II., die als Preis des Alexandrov Lehrinstituts gedacht war, schließt diese kleine Serie ab (Taxe: 10.000,- Euro).
Nr. 236. Uri, Schwyz und Unterwalden / Schweiz. 1/2 Taler 1561, Altdorf. Äußerst selten. Leichter Doppelschlag, sonst vorzüglich. Taxe: 50.000,- Euro.
Nur zwei weitere Exemplare sind von dem höchst seltenen Halbtaler der gemeinsamen Prägung der Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden erhalten geblieben. Eines davon befindet sich im Schweizerischen Landesmuseum. Das andere wurde in Auktion 82 von Leu Numismatik verkauft. Nun ist ein drittes, mit 50.000,- Euro geschätztes Exemplar bei Numismatik Lanz zu haben.
Nr. 277. Religion und Wallfahrt. Sossau. Messingherzanhänger zum 500. Kirchenjubiläum 1677 von Paul Seel. Sehr selten. Vorzügliches Prachtexemplar. Taxe: 1.000,- Euro.
Ein wichtiger thematischer Schwerpunkt der Auktion Lanz 166 ist eine umfangreiche Partie von ungewöhnlich gut erhaltenen Medaillen und Anhängern zu Religion und Wallfahrt. Von Altötting bis Waldsassen breiten diese Stücke barocke Glaubenswelten vor uns aus. Wer kennt zum Beispiel heute noch die Wallfahrtskapelle von Sossau, heute ein Stadtteil von Straubing, die im 18. Jahrhundert als deutsches Loreto gefeiert wurde? Die Übertragung der Kirche ist auf der Medaille dargestellt: Engel transportieren das Haus der Gottesmutter auf einem Donau-Nachen.
Nr. 302. Religion und Wallfahrt. Goldanhänger der Erzbruderschaft St. Michael. Aus Sammlung Rudolf Höfken von Hattingsheim. Vorzüglich. Taxe: 5.000,- Euro.
Von großer Bedeutung für das katholische Glaubensleben war die Erzbruderschaft St. Michael, die Joseph Clemens von Bayern im Jahr 1693 in der Kirche von Berg am Laim gründete. Im Gegensatz zu dem nur Adligen offen stehenden Orden vom Heiligen Michael konnte jeder in dieser Bruderschaft Mitglied werden. In der Blütezeit soll sie bis zu 100.000 Mitglieder gehabt haben. Jedes Mitglied trug einst ständig so ein Abzeichen mit sich, auf dem die Initialen FPFP zu finden waren für Fideliter (getreu) Pius (fromm) Fortiter (tapfer) und Persevanter (ausdauernd).
Denken Sie daran! Nur wer direkt an der Auktion Numismatik Lanz teilnimmt – schriftlich, per Telefon, per Internet oder persönlich – kann den günstigen Startpreis von 60 % in Anspruch nehmen! Deshalb planen Sie rechtzeitig: Der Auktionskatalog steht im Internet zur Verfügung.
Sie können ihn aber natürlich auch gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro bestellen bei Numismatik Lanz, Maximiliansplatz 10, 80333 München, E-Mail, Tel: +49 / 89 / 29 90 70, Fax: +49 / 89 / 22 07 62