05-06-2016 – 01-01-1970
Auktion 162: Numismatische Raritäten
Numismatische Raritäten bei Numismatik Lanz
570 Lose mit Münzen und Medaillen aus aller Welt kommen am 6. Juni 2016 bei der Traditionsmünzhandlung Numismatik Lanz zur Versteigerung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den antiken Münzen. Hier ragt eine umfangreiche Serie von Elektron heraus sowie eine fast komplette Sammlung der Konsekrationsprägungen des Traianus Decius mit vielen Varianten. Aber auch bei den Münzen aus aller Welt findet sich Spannendes, so eine Serie der Geschichtstaler Ludwigs I. in sehr ansprechenden Erhaltungen.
Los 68: Mithradates III., 220-196 (Pontos). Tetradrachme, um 200, Amasia oder Sinope. Ex Sammlung Ambassador William Eagleton. Vorzüglich. Schätzpreis: 40.000 Euro. Startpreis: 24.000 Euro.
Manchmal bekommt man im Leben unerwartet eine zweite Chance: In diesem Fall, eines der schönsten Porträts des Hellenismus zu ersteigern. Die um 200 v. Chr. entstandene Tetradrachme mit den unglaublich fein beobachteten Gesichtszügen wurde in der Auktion Lanz 161 mit einem Schätzpreis von 20.000 Euro angeboten und auf das Doppelte gesteigert. Der siegreiche Bieter saß am Telefon – und blieb seine Rechnung schuldig. Aus diesem Grund wird eines der spektakulärsten Stücke der hellenistischen Periode noch einmal angeboten, diesmal mit einem Startpreis von 24.000 Euro.
Los 41: Akanthos (Makedonien). Tetradrachme, 480-424. Vorzüglich / Fast vorzüglich. Schätzpreis: 10.000 Euro. Startpreis: 6.000 Euro.
Gleich eine kleine Serie von Tetradrachmen der makedonischen Stadt Akanthos ist im Angebot. Von der stilisierten archaischen Prägung zur wirklichkeitsnahen klassischen Darstellung kann man die künstlerische Bandbreite dieser Emission beobachten. Die realistischen Bilder erinnern daran, dass der Löwe im Gebirge des Pangaion seine letzten Rückzugsgebiete hatte, ehe er im 1. Jh. n. Chr. in Europa ausstarb.
Los 62: Philipp VI. Andriskos, 150-148 (Makedonien). Drachme, ca. 149-148. Vorzüglich. Schätzpreis: 20.000 Euro. Startpreis: 12.000 Euro.
Etwas für Kenner der griechischen Geschichte ist die Drachme des Andriskos, der als Philipp VI. die Unzufriedenheit der Makedonen mit der römischen Gewaltherrschaft nutzte, um mit Hilfe thrakischer Machthaber ein kurzlebiges Reich aufzubauen. Wie üblich sieht man auf dieser Drachme Überprägungsspuren, was daran liegt, dass Andriskos bereits umlaufende Münzen als Ronden für seine Prägung nutzte.
Los 112: Phokaia (Ionien). Elektronhekte, 625-522. Sehr selten. Vorzüglich. Schätzpreis: 5.000 Euro. Startpreis: 3.000 Euro.
Eine umfassende Partie von Elektronmünzen wird in der Auktion Numismatik Lanz 162 aufgelöst. Darunter befinden sich zahlreiche Stücke aus Kyzikos, Mytilene und Phokaia. Auch frühe Beispiele aus unbestimmten Münzstätten in Ionien bzw. Prägungen der lydischen Könige werden angeboten. Ein sehr seltenes Stück kommt aus Phokaia. Es handelt sich um eine perfekte, voll zentrierte Elektronhekte mit dem Kopf eines Ebers n. l. Bodenstedt kennt zu diesem Typ nur zwei Vorder- und Rückseitenstempel mit insgesamt vier Exemplaren.
Los 156: Xanthos (Lykien). Stater, ca. 450-430. Vorzüglich. Schätzpreis: 5.000 Euro. Startpreis: 3.000 Euro.
Etwas für Kenner ist die umfangreiche Partie von lykischen Münzen, darunter zahlreiche Kleinmünzen vom Hemiobol bis zur Drachme. Aber auch einige Statere sind vorhanden, so das vorzügliche Stück aus Xanthos mit dem Satrapenporträt auf der Vorderseite und dem Kopf des Apollon auf der Rückseite.
Los 178: Kamnaskires III., ca. 82-74 (Elymais). Tetradrachme, Seleukeia am Hedyphon. Vorzüglich. Schätzpreis: 15.000 Euro. Startpreis: 9.000 Euro.
Etliche Münzen aus dem persischen Reich und seinen Nachfolgestaaten schließen das Kapitel der griechischen Münzen ab. Besonders bemerkenswert sind hier ein ungewöhnlicher Goldstater des Demetrios I. aus einer nicht zugewiesenen östlichen Münzstätte, der leicht barbarisierte Gesichtszüge zeigt, ein perfekter Golddinar des Sapur I. aus Ktesiphon, sowie eine Tetradrachme des Kamnaskires, geprägt in Seleukeia am Hedyphon.
Los 215: Caligula, 37-41. Sesterz, 37-38. Leicht geglättet, sonst fast vorzüglich. Schätzpreis: 3.000 Euro. Startpreis: 1.800 Euro.
Nach einigen Münzen der römischen Republik, geht es weiter zu den Münzen der Kaiserzeit. Hier wird eine umfangreiche alte Sammlung von römischen Bronzemünzen aufgelöst. Wie bei solchen Sammlungen üblich, sind einige Stücke leicht geglättet, was ihrem ansprechenden Aussehen keinen Abbruch tut. Vor allem das erste Jahrhundert ist sehr gut vertreten mit Prägungen der Diva Livia, des Caligula, Claudius, Nero und all ihrer Verwandten wie Agrippina – die Ältere und die Jüngere – und Drusus.
Los 241: Vespasian, 69-79, mit Titus und Domitianus. Denar, 71, Ephesos. Sehr selten. Vorzüglich. Schätzpreis: 3.000 Euro. Startpreis: 1.800 Euro.
Ob gut erhaltener Aureus, ob seltener Denar, ob Bronzemünze mit historisch interessanter Rückseite, Liebhaber römischer Münzen finden in Auktion Numismatik Lanz 162 eine Vielzahl von ansprechenden Prägungen.
Los 365: Traianus Decius, 249-251. Konsekrationsprägung für Divus Titus. Antoninian, 250-251, Mediolanum. Unedierte Variante. Selten. Vorzüglich. Schätzpreis: 350 Euro. Startpreis: 210 Euro.
So zum Beispiel eine fast komplette Serie der beliebten Konsekrationsserie, die von Traianus Decius ausgegeben wurde, mit zahlreichen Varianten.
Los 403: Aelia Eudoxia, + 404. Solidus, 400-402. Selten. Stempelglanz. Schätzpreis: 20.000 Euro. Startpreis: 12.000 Euro.
Eine Partie Spätrom und Byzanz mit einigen Raritäten folgt. Hier entdeckt der Kenner Prägungen von nicht jeden Tag gesehenen Kaisern und Kaiserinnen wie Aelia Eudoxia oder Leo VI., der Weise. Auch der letzte byzantinische Kaiser Konstantin XI. Palaiologos ist mit einem 1/8 Savraton vertreten.
Los 449: Odoakar, 476-493. Solidus im Namen des Zeno, Mailand 476-493. Äußerst selten. Vorzüglich. Aus Sammlung Marc Poncin. Schätzpreis: 7.000 Euro. Startpreis: 4.200 Euro.
Eine interessante Auswahl von Prägungen der Völkerwanderungszeit bietet Münzen der Ost- und Westgoten, der Gepiden und Burgunder sowie der Merowinger.
Los 457: Karl der Große, 768-814. Denar, Soissons. Äußerst selten. Vorzüglich. Schätzpreis: 10.000 Euro. Startpreis: 6.000 Euro.
Die Prägungen der Karolinger leiten über zu den Münzen und Medaillen aus aller Welt. Herausragendes Stück ist ein Denar, der erstmals die Existenz einer Münzstätte in Soissons unter Karl dem Großen belegt.
Los 506: Bayern. Maximilian II., 1848-1864. Geschichtsdoppeltaler 1849, München. Vorzüglich. Schätzpreis: 1.500 Euro. Startpreis: 900 Euro.
Es folgen die Münzen des Römisch-Deutschen Reichs, worunter bei Numismatik Lanz auch die Prägungen eingeordnet sind, die man sonst unter dem Titel „Altdeutschland“ zu finden gewohnt ist. Hervorzuheben ist eine umfangreiche Serie der bayerischen Geschichtstaler und -doppeltaler, die unter Ludwig I. und seinem Sohn Maximilian II. herausgegeben wurden. Münzen aus aller Welt von Australien bis Vatikan schließen die Auktion ab.
Los 564: Siebenbürgen. Achatius Barcsay, 1659-1660. Dukat 1660, Hermannstadt (Sibiu). Äußerst selten. Sehr schön. Schätzpreis: 40.000 Euro. Startpreis: 24.000 Euro.
Erwähnen wir außerdem einen überaus seltenen Dukat des nur zwei Jahre herrschenden Fürsten von Transsylvanien, Achatius Barcsay. Ihn hatten die Türken im Jahr 1658 als Gegenkandidat zu Georg II. Rakoczy eingesetzt. Doch er konnte seine Herrschaft nicht behaupten. Rackoczy fiel mit einem Heer in Transsylvanien ein, und Barcsay floh zum Pascha von Temeschwar. Aus dieser Zeit stammt der bei Lanz angebotene Dukat, der während der Belagerung von Hermannstadt geprägt wurde. Als Rakoczy im Juni 1660 starb, nahm Janos Kemeny, der nächste Thronprätendent, Barcsay – trotz dessen freiwilliger Abdankung – gefangen und ließ ihn ermorden.
Los 568: Valentin Jamerai Duval, Monnaie en or, qui composent une des differentes parties du cabinet de S. M. Empereur. Gedruckt 1769 in Wien bei Jean Thomas Trattner. Aus der Bibliothek des Stifts Lambach. Schätzpreis: 5.000 Euro. Startpreis: 3.000 Euro.
Schließen wir diesen Vorbericht mit einigen bibliophilen Raritäten, wie sie nur selten auf den Markt kommen. Numismatik Lanz kann die beiden Werke von Jamerai Duval Valentin über das kaiserliche Münzkabinett anbieten, die bei Numismatikern besser unter dem Namen des Druckers Trattner bekannt sind. Die beiden in Leder gebundenen, mit Goldprägung für den Lambacher Abt Amandus verzierten Prachtexemplare wurden wohl schon vor vielen Jahrzehnten aus finanziellen Nöten verkauft.
Und denken Sie daran! Nur wer direkt an der Auktion Numismatik Lanz teilnimmt – schriftlich, per Telefon, per Internet oder persönlich – kann den günstigen Startpreis von 60 % in Anspruch nehmen! Deshalb planen Sie rechtzeitig: Der Auktionskatalog steht im Internet zur Verfügung. Sie können ihn aber natürlich auch gegen eine Schutzgebühr von 15 Euro bestellen bei Numismatik Lanz, Maximiliansplatz 10, 80333 München, oder per E-Mail oder Telefon: +49 / 89 / 29 90 70, Fax: +49 / 89 / 22 07 62