06-12-2016 – 01-01-1970
Auktion 163
Numismatische Raritäten bei Numismatik Lanz
Die Münzhandlung Lanz versteigert am 7. Dezember 2016 in den eigenen Geschäftsräumen 710 Lose mit Münzen und Medaillen aus aller Welt. Der Hauptteil des Angebots besteht aus antiken Prägungen mit einem Schwerpunkt auf Elektron, der römischen Republik und der römischen Kaiserzeit. Im Bereich Altdeutschland – bzw. wie es bei Lanz bezeichnet wird, aus dem Römisch-Deutschen Reich – wird eine Sammlung Freising aufgelöst sowie eine große Partie Salzburg. Natürlich sind auch aus dem Ausland eine Reihe von Raritäten zu vermelden. Am besten wirft man einfach selbst einen Blick in den Katalog, ob etwas aus dem eigenen Sammelgebiet dabei ist.
Los 2: Kelten. Bellovaci (Gallien). Goldstater, ca. 57 v. Chr. Sehr selten. Vorzüglich. Schätzpreis: 2.000 Euro. Startpreis: 1.200 Euro.
Wie immer offeriert Numismatik Lanz zu Beginn seiner Auktion eine kleine Partie von exquisiten keltischen Prägungen. So zum Beispiel einen Goldstater der Bellovaci aus der Mitte des 1. Jh. v. Chr. mit einer Darstellung auf der Vorderseite, die problemlos als modernes Kunstwerk Anerkennung finden würde (Los 2 / vz / 2.000 Euro).
Los 72: Knossos (Kreta). Stater, 425-360. Äußerst selten. Sehr schön. Schätzpreis: 10.000 Euro. Startpreis: 6.000 Euro.
Rund 140 griechische Münzen folgen, darunter seltene Stücke wie ein Halbstater von Byzantion (Los 30 / FDC / 2.000 Euro), ein archaischer Stater von Kreta mit dem Minotauros auf der Vorder- und dem Labyrinth auf der Rückseite (Los 72 / ss / 10.000 Euro), ein prachtvoller Dinar von Shapur I. mit ausgezeichnetem Porträt (Los 146 / vz/FDC / 10.000 Euro) oder eine sikulopunische Tetradrachme von außergewöhnlich feinem Stil (Los 148 / vz / 7.000 Euro).
Los 62: Philipp VI. Andriskos, 150-148 (Makedonien). Drachme, ca. 149-148. Vorzüglich. Schätzpreis 15.000 Euro. Startpreis: 9.000 Euro.
Wer sich für hellenistische Porträts interessiert, hat die Chance, eine Drachme des Andriskos zu kaufen, die bereits in der letzten Lanz-Auktion verkauft, aber nicht bezahlt wurde (Los 62 / vz / 15.000 Euro).
Los 113: Phokaia (Ionien). Elektronhekte, 477-388. Äußerst selten. Vorzüglich. Schätzpreis: 4.000 Euro. Startpreis: 2.400 Euro.
Auch in dieser Auktion werden Elektronmünzen aus Kyzikos, Mytilene und Phokaia, aber auch aus unbekannten ionischen Münzstätten angeboten. Dazu gehört eine äußerst seltene Hekte aus Phokaia, die auf der Vorderseite einen Hirsch zeigt, über dem die Robbe als Hinweis auf die prägende Stadt abgebildet ist (Los 113 / vz / 4.000 Euro).
Los 155: Römische Republik. Anonym. Goldstater, 220 v. Chr. Äußerst selten. Vorzüglich. Schätzpreis: 40.000 Euro. Startpreis: 24.000 Euro.
Mehr als 120 Münzen der römischen Republik, darunter viele Raritäten und Goldmünzen, kommen zum Ausruf. Das wohl seltenste Stück ist ein früher Gold-Stater mit der Darstellung einer Eidesszene (Los 155 / vz / 40.000 Euro). Sie wird heute gedeutet als der mythische Eid, den Aeneas dem König Latinus leistete.
Los 268: Römische Republik. Marcus Antonius mit Cn. Domitius Ahenobarbus. Aureus, 40. Äußerst selten. Fast vorzüglich. Schätzpreis: 40.000 Euro. Startpreis: 24.000 Euro.
Und dies sind nicht alle angebotenen Goldmünzen. Neben dem anonymen 60 As-Stück in Gold (Los 157 / FDC/f. FDC / 7.500 Euro), findet sich ein Aureus von Cestius und Norbanus (Los 253 / f. FDC / 15.000 Euro) und ein Aureus des Ahenobarbus mit dem Porträt von Marcus Antonius (Los 268 / f. vz / 40.000 Euro). Dass ferner Denare in perfekter Erhaltung angeboten werden, braucht man nicht eigens zu erwähnen.
Los 298: Vitellius, 69. Sesterz. Selten. Vorzüglich / Fast vorzüglich. Schätzpreis: 10.000 Euro. Startpreis: 6.000 Euro.
Die Auktion enthält mehr als 200 Münzen der römischen Kaiserzeit aller Materialien, Gold, Silber und Bronze. Darunter sind zahlreiche Stücke mit makellosen Provenienzen wie dieser attraktive Sesterz des Vitellius, der aus der Sammlung Mazzini stammt (Los 298 / vz / f. vz / 10.000 Euro).
Los 388: Elagabal, 218-222. Aureus, 218/9. Äußerst selten. FDC. Schätzpreis: 15.000 Euro. Startpreis: 9.000 Euro.
Ferner sind zahlreiche attraktive Goldmünzen enthalten wie ein Aureus des Elagabal, der auf der Rückseite den Kaiser zwischen zwei Soldaten zeigt (Los 388 / FDC / 15.000 Euro).
Los 453: Magna Urbica, Gattin des Carinus 283-285. Aureus, 284. Sehr selten. FDC. Schätzpreis: 40.000 Euro. Startpreis: 24.000 Euro.
Höhepunkt des Angebots römischer Münzen ist ein Aureus der Magna Urbica aus der Sammlung Imhoof-Blumer, der 1907 in einer Auktion von Jacob Hirsch angeboten wurde (Los 453 / FDC / 40.000 Euro).
Los 460: Licinius I., 308-324. Aureus, 321/2, Nikomedia. Äußerst selten. Vorzüglich. Schätzpreis: 40.000 Euro. Startpreis: 24.000 Euro.
Er leitet über zu einer kleinen Partie von spätrömischen Goldraritäten in feinster Erhaltung, darunter ein Aureus des Diocletian aus Antiochia (Los 455 / FDC / 10.000 Euro) und ein Aureus des Licinius I. mit Frontalporträt aus Nikomedia (Los 460 / vz / 40.000 Euro).
Los 517: Constantinus VII. Porphyrogenetos, 913-959, mit Romanos I. und Christopheros. Solidus, 921. Äußerst selten. Vorzüglich. Schätzpreis: 10.000 Euro. Startpreis: 6.000 Euro.
Auch unter den byzantinischen Münzen verbergen sich zahlreiche Seltenheiten, so ein Solidus des Constantin VII. Porphyrogenetos, der auf der Rückseite seinen Stiefvater und Mitregenten Romanos I. und dessen ältesten Sohn Christopheros zeigt (Los 517 / vz / 10.000 Euro).
Los 546: Freising. Johann Franz Egcker von Kapfing und Lichtenegg, 1695-1727. Goldmedaille von Christian Ernst Müller im Gewicht von 12 Dukaten 1724, Augsburg. Sehr selten. Fast Stempelglanz. Schätzpreis: 20.000 Euro. Startpreis: 12.000 Euro.
Eine kleine Serie von Münzen und Medaillen aus Freising eröffnet den zweiten Teil der Auktion, in denen Münzen aus aller Welt zur Versteigerung kommen. Vom Mittelalter bis in die Gegenwart reicht das Spektrum. Neben zwei sehr seltenen Dukaten der Jahre 1765 und 1766 des Clemens Wenzelaus von Sachsen (Los 549 resp. 550 / f. vz resp. vz / je 8.000 Euro) ist eine äußerst seltene Goldmedaille im Gewicht von 12 Dukaten, die im Auftrag des Bischofs Johann Franz Egcker von Kapfing und Lichtenegg geprägt wurde, der Höhepunkt dieser Partie (Los 546 / f. FDC / 20.000 Euro).
Los 558: Salzburg. Matthäus Lang von Wellenburg, 1519-1540. Doppelter Schautaler 1521. Selten. Fast vorzüglich. Schätzpreis: 8.000 Euro. Startpreis: 4.800 Euro.
Eine Serie von fast 70 Losen Salzburger Münzen ist ebenfalls Teil der Auktion. Das zeitliche Spektrum reicht von Leonhard von Keutschach (1495-1519) bis Erzherzog Ferdinand (1803-1806). Die Schätzungen bewegen sich zumeist im drei- und vierstelligen Bereich.
Los 628: Bayern. Albrecht VI. der Leuchtenberger, 1584-1666. Goldener Gnadenpfennig o. J. (1618), von Medailleur Alessandro Abondio und Christoph Ulrich Eberl. Unikum. Vorzüglich. Schätzpreis: 80.000 Euro. Startpreis: 48.000 Euro.
Spektakulärer Höhepunkt ist ein goldener Gnadenpfennig des Albrecht VI. von Bayern-Leuchtenberg (Los 628 / vz / 80.000 Euro). Er war der Bruder des wesentlich bekannteren Maximilian I., der zu einem Hauptakteur des 30jährigen Krieges werden sollte. Sein Gnadenpfennig zeigt, wozu viele der schweren Goldmünzen gedacht waren, die im Zeitalter des Barocks entstanden: Man arbeitete sie zu einem Schmuckstück um und trug sie als Zeichen fürstlicher Gunst auf der Kleidung. In unserem Fall ist der Goldschmied, der die Blütenornamente und die Engelsköpfchen gestaltete, ein guter Bekannter. Es handelt sich um Christoph Ulrich Eberl, den auch Maximilian I. mit der Herstellung von Gnadenpfennigen beauftragte. Darüber sind wir dank Archivalien gut informiert. Er ließ ihn anlässlich seiner Erlangung der Kurwürde im Jahre 1623 60 Goldmünzen zu Gnadenpfennigen umgestalten.
Los 662: Deutsches Kaiserreich. Bayern. Ludwig III., 1913-1918. Probe zu 5 Mark 1914. PP. Schätzpreis: 5.000 Euro. Startpreis: 3.000 Euro.
In dieser Lanz-Auktion findet sich auch eine kleine Serie von Münzen des Deutschen Kaiserreichs mit einigen Raritäten, so eine Probe zu 5 Mark Bayern 1914 (Los 662 / PP / 5.000 Euro) oder ein 20 Mark Preussen 1915 A (Los 664 / f. FDC/FDC / 4.000 Euro).
Los 668: China. Yuan Shihkai, 1915-1916. Goldmedaille (ca. 1930) nach dem Dollar o. J. (1916), Tientsin. Selten. Fast FDC. Schätzpreis: 15.000 Euro. Startpreis: 9.000 Euro.
43 Lose mit Münzen des Auslands beschließen die Auktion. Auch hier gibt es einiges Interessantes zu entdecken, es lohnt sich also auf jeden Fall, den Auktionskatalog aufmerksam zu studieren.
Und denken Sie daran! Nur wer direkt an der Auktion Numismatik Lanz teilnimmt – schriftlich, per Telefon, per Internet oder persönlich – kann den günstigen Startpreis von 60 % in Anspruch nehmen! Deshalb planen Sie rechtzeitig: Der Auktionskatalog steht im Internet zur Verfügung auf Sixbid. Sie können ihn aber natürlich auch gegen eine Schutzgebühr von 15 Euro bestellen bei Numismatik Lanz, Maximiliansplatz 10, 80333 München, E-Mail, Tel: +49 / 89 / 29 90 70, Fax: +49 / 89 / 22 07 62