Am Freitag, den 18. Dezember 2020, organisiert das Institut für Klassische Archäologie der Universität Tübingen in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege im RP Stuttgart und der Abteilung für Provinzialrömische Archäologie der Universität Freiburg eine Online-Konferenz mit dem Titel: „Münzen aus römischen Militärplätzen. Zu Theorie, Methodik und Praxis der Fundmünzenauswertung“.
Seit den Unternehmungen der Reichslimeskommission im späten 19. Jh. zählen römische Fundmünzen aus den Kastellplätzen entlang des Neckars und am obergermanisch-rätischen Limes zu den wichtigsten materiellen Hinterlassenschaften, um die jeweiligen Fundplätze funktional zu bestimmen und zu datieren. Im Zuge der New Archaeology wird seit den 1990er Jahren die Methode der statistischen Auswertung von Fundmünzen erfolgreich angewandt, welche u.a. zu einer grundlegenden Neudatierung der römischen Militäranlagen am Neckarlimes führte. In den letzten Jahren fanden vermehrt neue Fragstellungen Eingang in die archäologisch-numismatische Forschung, welche die Fundmünzen in ihrem archäologischen Kontext auswertet und auf einen Erkenntnisgewinn zur individuellen Bedeutung und Funktion des Münzgeldes an einem Fundplatz abzielt.
Aktuelle Untersuchungen der Münzfunde von Kastellplätzen entlang des Neckarlimes zeigen das große Potential für die archäologische Auswertung eines militärischen Fundplatzes auf, wenn diese neuen Ansätze nutzbar gemacht werden. Das Ziel der Tagung ist es daher, die gegenwärtigen Zugänge in der archäologisch-numismatischen Auswertung von Fundmünzen auf den Ebenen Theorie, Methodik und Praxis zusammenzuführen und neue Perspektiven für die archäologische Erforschung von römischen Militärplätzen zu diskutieren.
Programm:
Freitag, 18. Dezember 2020
- 09:30-10:00 Begrüßung und Einführung in das Thema. Stefan Krmnicek (Universität Tübingen).
- 10:00-10:30 Der Militärplatz Welzheim am Obergermanischen Limes – Aussagemöglichkeiten der Fundmünzen. Marcus Meyer (Landesamt für Denkmalpflege, Baden-Württemberg).
- 10:30-11:00 Militärische Fundplätze am österreichischen Donaulimes und in dessen Hinterland: Grenzen und Möglichkeiten der Fundmünzenauswertung. Ursula Schachinger (Universität Graz).
- 11:00-11:30 Münzen als archäologische Quelle. Methodische Überlegungen zum Fundplatz Bad Wimpfen. Matthias Kalisch (Universität Tübingen).
- 11:30-12:00 Der typologische Fingerabdruck: Ein alternativer Ansatz zur Bestimmung spätrömischer Fundmünzen. Klaus Vondrovec (Kunsthistorisches Museum Wien).
- 12:00-12:30 Zusammenfassung und Ausblick. Alexander Heising (Universität Freiburg) & Klaus Kortüm (Landesamt für Denkmalpflege, Baden-Württemberg).
Ihre Anmeldung richten Sie bitte formlos per E-Mail an Stefan Krmnicek.
Bitte beachten Sie, dass die maximale Teilnehmerzahl auf 300 Personen beschränkt ist. Die Anmeldung erfolgt deshalb nach dem „Windhundprinzip“, d.h. die Platzvergabe wird in der Reihenfolge des Anmeldungseingangs vorgenommen. Sie erhalten anschließend ab dem 14. Dezember 2020 den Zugangs-Link zur Zoom-Konferenz an Ihre Mail-Adresse.
Weitere Informationen finden Sie online auf der Website des Instituts für Klassische Archäologie der Universität Tübingen.