11-09-2014 – 01-01-1970
Auktion 39 – Münzen und Kunst der Antike
Feinste Raritäten in der Auktion Jacquier 39
Am 12. September 2014 um 16.00 ist es wieder so weit. Die 39. Auktion von Paul-Francis Jacquier beginnt. Einmal mehr ist es ihm gelungen, ein äußerst attraktives Angebot an Raritäten für den fortgeschrittenen Sammler zusammenzustellen. Fast 1.100 Lose von antiken Münzen, geschnittenen Steinen, Kleinkunst und numismatischer Literatur kommen zum Aufruf.
22 keltische und 141 griechische Münzen, schon hier entdeckt der Kenner zahlreiche Stücke, die aus dem Rahmen fallen, durch ihre Seltenheit, ihre historische Bedeutung, ihre Schönheit, ihre Provenienz oder durch alles zusammen. Vor allem die Auswahl an seltenen Kleinmünzen und Kleinbronzen ist enorm.
Doch der Schwerpunkt des Materials liegt auf einem anderen, seit vielen Jahren im Hause Jacquier gepflegten Spezialgebiet: Der griechische Osten ist mit 137 Losen vertreten.
Selbst wer sich seit vielen Jahren mit diesem Gebiet beschäftigt, wird in den Anmerkungen Neues erfahren, denn bei der Katalogerstellung flossen neueste Forschungsergebnisse ein. Und so schwirrt dem Nicht-Spezialisten bald der Kopf von Völkernamen, Ländern und Herrschern, die er bis dahin so nicht kannte: Artav und Safschafan von Choresmien, die Paratarajas oder Alchan. Wer sich unter diesen Begriffen nichts vorstellen kann, der sollte nicht versäumen, einen Blick in den Katalog zu werfen.
166: Mithradates I., 164-132 (Parther). Tetradrachmon, Seleukeia am Tigris, ca. 141/40. Sellw. 13, 2. Shore 35. Sunrise 260. Aus Peus 363 (2000), 5104. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 3.500 Euro.
Das Reich der Arsakiden, oder – wie man es sonst nennt – das Partherreich, macht den Anfang. Schon hier entdeckt der Kenner Raritäten wie die sehr seltenen Tetradrachmen des Mithradates I. (Taxe: 3.500 Euro) und des Artabanos II. (Taxe: 4.000 Euro).
Über Charakene, Elymais und Persis kommt man nach Baktrien mit seinen herrlichen Tetradrachmen mit den monumentalen Porträtköpfen der Herrscher. Agathokles im Namen des Euthydemos (ss+, Taxe: 3.000 Euro), Antimachos I. (Prachtexemplar, Taxe: 3.000 Euro) oder Eukratides I. (Prachtexemplar, Taxe: 2.000 Euro), von ihnen allen sind Tetradrachmen vorhanden. Wer sich länger mit dem Feld beschäftigt, dem wird die wundervoll erhaltene Drachme des Antimachos I. auffallen, die als Nominal wesentlich seltener ist als jedes Tetradrachmon aus diesem Bereich.
211: Artav (Choresmien). Tetradrachmon, 1. Jh. n. Chr. Sunrise 517. MIG Typ 498. Aus Triton XII (2009), 415. Äußerst selten. Gutes sehr schön. Taxe: 7.500 Euro.
Margiana, Sogdiana, Choresmien, die Namen der Provinzen werden immer exotischer. Und von Artav, der die letztgenannte Provinz im 1. Jahrhundert n. Chr. beherrschte, haben die wenigsten je gehört. Von ihm wird ein extrem seltenes Tetradrachmon angeboten, das sich stilistisch zwischen parthischen und baktrischen Prägungen bewegt.
Indo-Skythen, das Reich des Kusan, Guptas und natürlich die Sasaniden mit vielen Seltenheiten von Ardashir I., Vahram I. bis Buran, das alles ist zu finden. Die Abteilung endet mit einer großen Auswahl an Kidariten und Münzen der Alchan.
Es folgen die römischen Münzen beginnend mit den Prägungen der Bürgerkriegszeit, darunter mehrere Porträt Caesars, dazu des Marcus Antonius und des Octavian. Wer schöne Bronzen liebt, der wird sich über das Angebot freuen, das er für die Kaiserzeit entdeckt. Tesseren des 1. Jahrhunderts, prachtvolle Sesterze und Bronzen der griechischen Städte unter römischer Herrschaft, bei der Auswahl jedes einzelnen Stückes wurde auf die feine Patina geachtet.
492: Gallienus, 253-268. Aureus, 253-254. RIC 79. MIR 46p. Aus Huntington Collection (HSA 30107). Selten. Vorzüglich / Fast vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro.
Kunden des Hauses Jacquier wissen, dass vor allem die Auswahl an Münzen der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts das weit übertrifft, was man sonst in Auktionen so sieht. So mag der Aureus des Gallienus aus der Huntington Collection zwar das teuerste Stück der Abteilung sein, doch für Sammler ist die kleine Serie von Tierdarstellungen aus dem Jahr 267/8 mindestens genauso interessant.
527: Postumus, 260-269. Antoninian, Köln, 1. Hälfte 268. AGK 65b. Elmer 560. Cunetio 2445. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 3.500 Euro.
Und natürlich sind auch in dieser Auktion wieder die Seltenheiten aus dem Gallischen Sonderreich im Übermaß vertreten. Nennen wir nur den seltenen Antoninian aus Köln, der Postumus mit den Attributen des Herkules zeigt, und ein weiteres Exemplar des bereits in Auktion 38 für 2.400 Euro zugeschlagenen Münztyps eben dieses Kaisers, auf dem zum ersten Mal der Name der Stadt Köln erscheint.
Geradezu spektakulär ist das zu nennen, was als „eine Spezialsammlung seltener Antoniniane (268-294)“ angeboten wird. Hier hat der Sammler ganz genau hingeschaut, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Wer Sonderbüsten liebt, der sollte dieses Angebot aufmerksam studieren. Der Kaiser als Feldherr mit Schild und Speer, das Pferd am Zügel, oder in Konsulartracht mit Trabea und Adlerszepter, nicht zu vergessen die heroische Nacktheit, die 122 Stücke dieser Sammlung sind beispielhaft dafür, was man an Seltenem in den Massenprägungen dieser Zeit entdecken kann.
851: Karl der Große, 768-814. Denar, Mainz, ca. 768-775. Gariel VIII, 82. Morrisson / Grunthal 262. Prou 937. Aus belgischer Privatsammlung (1960er). Von größter Seltenheit. Sehr schön. Taxe: 7.500 Euro.
Eine kleine Sensation aus dem frühen Mittelalter wird passend zum 1200-Jahr-Jubiläum des Todesjahres von Karl dem Großen angeboten. Zwei Denare aus der Münzstätte Mainz, das erste Stück in den Jahren zwischen 768 und 775, das zweite zwischen 793/4 und 814 geprägt.
Eine feine kleine Sammlung von Gemmen, Kleinkunst der Antike wie Fibeln und Tonlampen sowie numismatische Literatur schließen das Angebot ab.
Den voll bebilderten Katalog erhalten Sie gegen eine Schutzgebühr von 12.50 Euro bei Paul-Francis Jacquier, Honsellstr. 8, D-77694 Kehl am Rhein, Tel: 07851 / 1217, E-Mail: office@coinsjacquier.com
Um im Internet live mitbieten zu können, registrieren Sie sich bitte rechtzeitig auf der Webseite von Paul-Francis Jacquier.