Paul-Francis Jacquier, D-Kehl am Rhein

12-09-2013 – 01-01-1970

Auktion 38 – Münzen und Kunst der Antike

Ausgesuchte Münzen in der Auktion Jacquier

Am 13. September 2013 findet die 38. Auktion von Paul-Francis Jacquier statt. Sie können bei dieser Auktion live ab 16.00 im Internet auf www.coinsjacquier.com mitbieten. 900 Lose werden dabei aufgerufen. Angeboten werden antike Münzen, Objekte und numismatische Literatur.

Die Auktion beginnt mit 18 keltischen und fast 160 griechischen Münzen. Wie immer ist der Fokus dabei auf die Qualität des Stempelschnitts, die perfekte Erhaltung und die Seltenheit gelegt. Die Beschreibung „ausgesucht“ charakterisiert die liebevolle Zusammenstellung des Materials: Jede einzelne Münze hat etwas, das sie zu einer ganz besonderen Vertreterin ihrer Emission macht. Einmal ist es die Patina, einmal die Provenienz, einmal der Stil, einmal ihre Seltenheit oder ihre historische Bedeutung. Man muss genau hinsehen, um die Qualität des Angebots wirklich schätzen zu können.

77: Kleitor (Arkadien). Hemidrachme, ca. 460-450. Weber 4286 = Williams III, 4, 168d (dieses Exemplar). BCD Peloponnesos 1411 (dieses Exemplar). Aus Slg. Imhoof-Blumer, Sir Hermann Weber und BCD. Sehr selten. Fein getönt. Sehr schön. Taxe: 650 Euro.

Nehmen wir zum Beispiel die Nummer 77, eine unauffällige Hemidrachme in sehr schön. Sie stammt aus Arkadien, genauer gesagt aus der Stadt Kleitor. Auf der Vorderseite zeigt sie den Zeus Lykaios, auf der Rückseite die Nymphe Kallisto. Nun hat Kleitor sowieso eine wenig umfangreiche Münzprägung in der frühklassischen Zeit, aber Stempel, die den Kopf der Kallisto mit hochgebundenen Haaren zeigen, sind weit seltener als die Stücke, bei denen ihr Haar lang herunterfällt. Und dabei haben wir noch nicht einmal auf die exquisite Provenienz des Stückes hingewiesen: Vor BCD besaßen es sowohl Dr. Friedrich Imhoof-Blumer als auch Sir Hermann Weber.

139: Arsakiden. Orodes II., 57-38. Tetrachalkon, Ekbatana. Sellw. 45, 38. Shore 512. Selten. Fast vorzüglich. Taxe: 250 Euro.

Natürlich ist der Osten wie immer bei Jacquier besonders gut vertreten. Vom Reich der Seleukiden – mit der berühmten frühen Tetradrachme des Seleukos I. aus Susa in fast vorzüglich – über die Arsakiden, die Herrscher der Persis, Baktrien und Arabien findet der Sammler hier Stücke, die er sonst nicht so leicht bekommt. Gerade das Angebot an parthischen Kleinbronzen in ungewöhnlich guter Erhaltung sucht seinesgleichen.

317: Nero, 54-68. Sesterz, Lugdunum, 66. RIC 508. Glänzende tiefschwarze Patina. Vorzüglich. Taxe: 20.000 Euro

Wenn wir schon beim Thema Bronzen sind: Was in diesem Katalog an Bronzemünzen der römischen Kaiserzeit angeboten wird, ist spektakulär. Liebhaber einer gepflegten, unberührten Patina werden sich begeistern können: Glänzendes Tiefschwarz, schwarzbraun, dunkelbraun mit Sandbelag, orangebraun, dunkelgrün, moosgrün, graugrün, alle Schattierungen sind vertreten! Und das in Qualitäten, die nicht so leicht zu finden sind. Es lohnt sich, auch bei den Römern genau hinzusehen. Und das nicht nur wegen Patina und Erhaltung, sondern vor allem wegen der vielen kleinen Raritäten. Ob seltener Kaiser, seltenes Nominal oder seltener Münztyp, alles ist vorhanden. Und so viele Quadrantes wie in diesem Katalog sieht man selten in einer Auktion versammelt.
Unbestrittener Star der römischen Münzen ist ein Sesterz des Nero, geprägt im Jahre 66 in Lugdunum. Das vorzügliche Stück mit tiefschwarzer Patina ist von ausgezeichnetem Stempelschnitt und zeigt bis ins Detail den auf einem Pferd reitenden Kaiser, hinter dem ein Soldat mit geschultertem Vexillum reitet. Das Prachtexemplar ist mit 20.000 Euro geschätzt.

459: Postumus, 260-269. Antoninian, Köln, spät im Jahr 268. C. 14corr. (150 Fr.!). AGK 3. Elmer 584. Cunetio -. Äußerst selten. Sehr schön. Taxe: 2.500 Euro.

Sammler wissen, dass sie bei Jacquier vor allem für das 3. Jahrhundert Stücke finden können, wie sie sonst kaum zu sehen sind. So ist das gallische Sonderreich wieder mit spektakulären Raritäten vertreten. Oder wie soll man sonst einen Antoninian nennen, der in seiner Umschrift den römischen Namen der Stadt Köln nennt? Nur ca. 20 Beispiele dieses äußerst seltenen Münztyps sind überhaupt bekannt, acht davon befinden sich in Museen.

644: Merowinger. Köln, Austrasien. Tremissis, Typ „boucle perdue“, 560-565/85. Prou 1169. MEC 491. Äußerst selten. Nur 10 bekannte Exemplare, von denen vorliegendes das einzige sich im Handel befindliche Stück ist. Sehr schön. Taxe: 7.500 Euro.

Apropos Köln, Mit 7.500 Euro ist ein merowingischer Tremissis geschätzt, dessen Vorderseite Köln als Prägeort nennt. Damit ist das angebotene Stück erst das 10. bekannte Exemplar und das einzige im Handel verfügbare, alle anderen liegen in Museen!

231: Aigai (Kilikien). Macrinus, 217-218. Rv. Leuchtturm von Aigai, davor Ruderschiff n. l. in den Hafen einlaufend. Im Feld l. Ziege. SNG France 2344var. SNG Levante 1746var. Drei Gegenstempel auf Vorderseite. Unedierte Variante eines sehr seltenen Typs. Schöne grüne Patina. Sehr schön. Taxe: 1.500 Euro.

Natürlich sind auch die kaiserzeitlichen Münzen der griechischen Provinzen in vielen ungewöhnlichen, zum Teil unpublizierten Beispielen vertreten. Besonders beeindruckend ist dabei eine Serie aus dem römischen Ägypten mit Rarissima, darunter eine Serie von Prägungen der Nomen.

647: Fürstentum Achaia. Karl I. von Anjou, 1275-1285. Korinth(?). Billon denier tournois. Metcalf 948. Sehr schön. Taxe: 100 Euro

Eine bemerkenswerte Ergänzung der Sammlung dürfte für viele Freunde des klassischen Griechenlands eine Partie mit mittelalterlichen Münzen der Kreuzfahrerstaaten auf griechischem Boden darstellen. Prägungen des Fürstentums Achaia, des Herzogtums Athen und des Despotats von Epiros erzählen von einer Zeit, die nicht weniger spannend ist als die klassische Geschichte.

Dreißig antike Objekte ergänzen das Angebot. Star ist hier ein mit 25.000 Euro geschätzter attisch schwarzfiguriger Lekythos mit einer Kampfszene, der um 520 v. Chr. geschaffen wurde.

Ein Angebot von ausgewählter numismatischer Literatur zur Antike schließt den Katalog ab. Wie immer finden sich hier nicht nur Bücher, sondern prachtvoll eingebundene Sammlerstücke, die auch den bibliophilen Leser zufrieden stellen.

Den voll bebilderten Katalog erhalten Sie gegen eine Schutzgebühr von 12.50 Euro bei Paul-Francis Jacquier, Honsellstr. 8, D-77694 Kehl am Rhein, Tel: 07851 / 1217, E-Mail.

Um im Internet live mitbieten zu können, registrieren Sie sich bitte rechtzeitig online.

Sie können den Auktionskatalog im Internet einsehen unter Sixbid oder Numisbids.