Paul-Francis Jacquier, Kehl am Rhein

12-09-2018 – 13-09-2018

Auktion 44 – Münzen und Kunst der Antike, Literatur & Auktion 45 – Sammlung Gysen von bedeutenden Antoninianen u. a. (253-294)

Seltene Münzen der Soldatenkaiser in der kommenden Auktion Jacquier

Gleich zwei Auktionen finden vom 13. bis zum 14. September 2018 bei Paul-Francis Jacquier statt. Da ist zum einen am Donnerstag, dem 13. September, die traditionelle Herbstauktion, die wie immer das gesamte Spektrum der antiken Numismatik sowie eine große Auswahl an Literatur umfasst. Der Freitag, 14. September 2018, ist der Sammlung Philippe Gysen gewidmet. Es handelt sich um eine äußerst bedeutende und umfangreiche Kollektion von Münzen der Soldatenkaiser zwischen 253 und 294. Besonders die Herrschaft des Kaisers Probus ist bestens dokumentiert.

Nr. 36. Helvetii. (Schweizer Mittelland / Südwestdeutschland). Elektron-Stater, spätes 2. bis 1. Drittel 1. Jh. v. Chr. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 2.000,- Euro.

Keltische Münzen aus Frankreich, Belgien und der Schweiz

Die Auktion beginnt mit 36 Losen keltischer Münzen aus Gold, Elektron, Silber und Potin. Bemerkenswert ist eine äußerst seltene Drachme der Allobroger mit der Inschrift Ialkovesi in lepontischer Schrift und der Darstellung eines detaillierten Pferdekopfes. Das teuerste Stück der Serie könnte ein leicht schüsselförmiger Elektronstater der Helvetii werden. Die sehr seltene Münze wurde zwischen dem späten 2. und frühen 1. Jahrhundert geprägt.

Nr. 72. Argilos (Makedonien). Bronze, ca. 375-365. 4. bekanntes Exemplar. Gutes vorzüglich. Taxe: 750,- Euro.

Griechische Münzen

Es folgen mehr als 100 Lose griechischer Münzen, darunter zum Teil große Seltenheiten in außergewöhnlicher Erhaltung, so der Bronze-Tetras von der sizilischen Insel Lipara, der auf der Vorderseite den Windgott Aiolos zeigt.
Etwas für Kenner ist die Kleinbronze aus dem makedonischen Argilos, von der bis heute nur vier Exemplare bekannt sind. Jacquier kann das mit Abstand besterhaltene davon anbieten.
Noch in wenigen Exemplaren ist eine Drachme, die in den 220er Jahren v. Chr. auf der thessalischen Insel Peparethos geprägt wurde, erhalten. Das Exemplar der Sammlung BCD, das 2011 bei Lanz versteigert wurde, ist das zweite bekannte Exemplar.

Nr. 160. Kleopatra und Marcus Antonius. Bronze, Jahr 21 (= 32/1 v. Chr.), Chalkis am Antilibanon. Selten. Leicht orangefarbene Sandpatina. Vorzüglich. Taxe: 850,- Euro.

Römische Münzen

Wer feine Bronzemünzen mag, der sollte sich den Katalog Jacquier 44 sorgfältig ansehen. Jacquier bietet unter den rund 300 römischen Münzen eine Vielfalt an seltenen Bronzemünzen mit vielen Details und prachtvoller Patina an. Dazu zählt zum Beispiel eine Kleinbronze der Stadt Chalkis, die auf der Vorderseite das Portrait der Kleopatra, auf der Rückseite das des Marcus Antonius zeigt.

Nr. 165. Caligula für seine Brüder Nero, +31, und Drusus, +33. Dupondius, 37-38. RIC 34. Rotgrüne Patina. Prachtexemplar. Taxe: 3.500,- Euro.

Aus der Kaiserzeit stammt ein prachtvoller Dupondius, den Caligula auf seine Brüder prägen ließ, ein Semis(!) des Titus, ein Sesterz von Domitian und auf Iulia Paula.

Nr. 198. Lucius Verus, 161-169. Bronzemedaillon, Rom, 164. Unediertes Unikum. Dunkelgrüne Patina. Fast vorzüglich. Taxe: 15.000,- Euro.

Etwas für Kenner ist das Bronzemedaillon des Lucius Verus, geprägt 164 n. Chr. in Rom. Das unedierte Unikum zeigt auf der Rückseite eine sehr detaillierte Schiffsdarstellung.

Nr. 341. Tacitus, 275-276. Aureus, Siscia, 276. RIC 175. Sehr selten. Fast vorzüglich. Taxe: 5.000,- Euro.

Wie wir es von Paul-Francis Jacquier gewohnt sind, findet man unter den Prägungen der Soldatenkaiser eine Fülle von Raritäten. Dazu gehören nicht nur die kleine Partie von 40 Münzen des Postumus, sondern auch ein Aureus des Tacitus, geprägt 276 in Siscia.

Nr. 361. Magnia Urbica, Gemahlin des Carinus. Denar, Lugdunum, Sommer 284. RIC 338. 4. bekanntes Exemplar. Taxe: 5.000,- Euro.

Während man häufiger auf Antoniniane der Magnia Urbica stößt, sind Denare äußerst selten. Jacquier bietet das 4. bekannte Stück einer Serie an, die im Sommer des Jahres 284 in Lugdunum für die Gemahlin des Carinus geprägt wurde.

Nr. 469. Italische Vierpassfibel. Hallstadtzeit, ca. 750-600 v. Chr. Taxe: 500,- Euro.

Nach Münzen der Byzantiner, der Kreuzfahrer und einigen Paduanern folgt die Abteilung „Antike Kunst“ mit einer kleinen Serie von Fibeln.

Nr. 2587. Canessa, C. & E. Neapel, 28. Juni 1923. Collectione del fu Comm. Enrico Caruso Monete e Medaglie in Oro. 1458 Lots, 104 S., 64 Tf. Taxe: 100,- Euro.

Danach werden rund 500 Nummern mit Literatur zu vor allem antiken Themen angeboten, darunter wie schon in den letzten Jahren 230 Lose mit Dubletten aus der Sammlung BCD. Der Besitzer hat jedem einzelnen Buch eine kleine, inspirierende Notiz beigegeben, die genau zusammenfasst, warum das Buch begehrenswert ist.
Diesmal gibt es neben interessanten Monographien und zahlreichen frühen numismatischen Zeitschriften eine große Partie mit sehr frühen und seltenen Auktionskatalogen, unter denen sich herausragende Sammlungen befinden. So die Sammlungen des Tenors Enrico Caruso, des Archäologen A. S. Rhousopoulos, des Fabrikanten A. S. Bement und nicht zu vergessen, die berühmte Sammlung Montagu, die im März des Jahre 1896 bei Sotheby, Wilkinson & Hodge versteigert wurde.

Nr. 1148. Aurelianus, 270-275. Antoninian, 1. Em. Dez. bis Jan. 217. RIC online 1416 (dieses Exemplar abgebildet). Nur zwei Exemplare bekannt. Vorzüglich. Taxe: 500,- Euro

Auktion 45 Sammlung Philippe Gysen – Teil 1

Am Freitag wird ab 16.00 die Sammlung Philippe Gysen von Münzen aus der Zeit der Soldatenkaiser versteigert. Sie enthält eine Fülle von Seltenheiten, die nur in wenigen Exemplaren existieren. Der Sammler, eigentlich ein Fachmann der Biomedizin, begann bereits mit 14 Jahren zu sammeln. Er hatte das Glück, im numismatischen Verein der Stadt Lüttich andere Sammler kennenzulernen, die ihn anregten, sich auf ein kleines Gebiet zu spezialisieren.

Nr. 1044. Saloninus, 260. Antoninian, Köln, Juli / August 260. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 750,- Euro.

Philippe Gysen entschied, sich auf die Prägungen des Probus zu konzentrieren. So bilden die Antoniniane aus dessen Herrschaft den Dreh- und Angelpunkt, um den die über 3.700 Münzen umfassende Sammlung kreist. Ein erster Teil wird nun versteigert. Er umfasst Münzen, hauptsächlich Antoniniane, von Gallien bis zur Tetrarchie.

Nr. 1079. Claudius Gothicus, 268-270. As, Rom, 1. Em. Dezember 268 bis Anfang 269. Selten. Sehr schön. Taxe: 750,- Euro.

Ob Anfänger oder Spezialsammler, die Auktion bietet für jeden etwas, denn schließlich gilt immer noch, was Philippe Gysen ursprünglich veranlasste, die Münzen des Probus zu sammeln: „Seine Münzprägung ist sehr reich und vielfältig durch die Büstendarstellungen und die Rückseiten… und die Stücke waren auf den Börsen und den in den Auktionskatalogen noch relativ günstig.“

Nr. 1547. Probus, 276-282. Antoninian, Siscia, 3. Em. 277. Wohl unpubliziert. Fast vorzüglich / Sehr schön. Taxe: 1.000,- Euro.

Das sind sie immer noch. Und sie bieten dem Sammler die Möglichkeit, durch sein Engagement der Wissenschaft einen Dienst zu leisten. So wurde die Sammlung Gysen für die digitale Version des neuen RIC zu den Soldatenkaisern umfänglich erfasst.

Nr. 1286. Tacitus, 275-276. Antoninian, Ticinum, 2. Em. 1. Hälfte 276. 3. bekanntes Exemplar. Vorzüglich. Taxe: 1.000,- Euro.

Sie lieferte für viele Nummern entweder das einzige bekannte Exemplar oder das besterhaltene, das deshalb im neuen RIC online abgebildet wurde.

Nr. 1537. Probus, 276-282. Antoninian, Siscia, 2. Em. 276. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 2.000,- Euro.

Natürlich ist sie besonders reich an Seltenheiten, wenn es den Kaiser Probus betrifft.

Nr. 1596. Probus, 276-282. Antoninian, Siscia, 6. Em. 281. Äußerst selten. Bisher unediert. Fast vorzüglich. Taxe: 1.000,- Euro.

Unter diesem Kapitel werden sogar bis jetzt völlig unbekannte Büstendarstellungen präsentiert, wie ein Antoninian aus dem Jahr 281, auf dem der Kaiser eine Keule in der Hand hält.

Nr. 1688. Probus, 276-282. Antoninian, Serdica, 4. Em. 280. Sehr selten. Fast vorzüglich. Taxe: 500,- Euro.

Besonders beliebt unter Sammlern sind die zahlreichen Sonderlegenden, wie sie auf den Münzen der Münzstätte von Serdica erscheinen. Ob PERPETVO IMP C M AVR PROBO AVG, BONO ET INVICTO PROBO P F AVG, BONO IMP C PROBO INVICTO P F AVG, IMP DEO ET DOMINO PROBO AVG, DEO ET DOMINO PROBO INVICTO AVG oder IMP C M AVR PROBO P F INVICTO AVG, der Sammler hat eine reiche Auswahl. Ja, er findet sogar Legenden, bei denen der Stempelschneider eindeutig gepfuscht und den Dativ mit dem Nominativ durcheinander gebracht hat, so bei IMP C M AVR PROBVS P F INVICTO (sic!) AVG (Nr. 1629) oder BONO IMP C M AVR PROBVS (sic!) AVG (Nr. 1677).

Nr. 1784. Julian von Pannonien, 284-285. Antoninian, Siscia, 2. Hälfte Dezember 284. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 2.500,- Euro.

Ob Julian von Pannonien, ob Carausius, all die seltenen Herrscher der Epoche sind in dieser Sammlung enthalten.

Nr. 1816. Maximianus Herculius, 286-305 und 307-310. Tetradrachmon(?), Alexandria, ca. Herbst 298. Fast vorzüglich. Taxe: 1.000,- Euro.

Und auch die Liebhaber der Prägungen von Alexandria sollten einen Blick in den Katalog werfen, da zwei seltene Tetradrachmen des Maximianus aus Alexandria angeboten werden.

Die beiden voll bebilderten Katalog erhalten Sie gegen eine Schutzgebühr von je 15 Euro bei Paul-Francis Jacquier, Honsellstr. 8, D-77694 Kehl am Rhein, Tel: 07851 / 1217, E-Mail: office@coinsjacquier.com

Um im Internet live mitbieten zu können, registrieren Sie sich bitte rechtzeitig unter https://auctions.live-bidder.com/clients/jacquier/en/.

Sie können den Auktionskatalog 44 im Internet bei Sixbid und NumisBid einsehen.

Sie können den Auktionskatalog 45 im Internet bei Sixbid und NumisBid einsehen.