Éditions Victor Gadoury, MC-Monaco

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Raritäten aus aller Welt

Am 15. Oktober 2022 ist es wieder Zeit, nach Monaco zu schauen, wenn Éditions Victor Gadoury seine Auktion durchführt. 979 Lose von Münzen und Medaillen aus aller Welt von der Antike bis ins 20. Jahrhundert warten darauf, einen neuen Besitzer zu finden. Die Schätzungen beginnen im dreistelligen Bereich. Doch Gadoury wäre nicht Gadoury, wenn nicht auch zahlreiche Lose im fünf- und sechsstelligen Bereich zur Auswahl stünden.

Für all diejenigen, die leider nicht im Oktober nach Monaco reisen können, hat Gadoury fast alle Münzen von NGC graden lassen. Und so liest man immer wieder „top pop“ im Auktionskatalog, was besagt, dass das betreffende Stück das besterhaltene ist, das NGC von dieser Emission kennt.

Schwerpunkte der Auktion sind Italien – mit einem weiteren Teil der königlichen Sammlung von Münzen der Casa Savoia –, Frankreich und Großbritannien. Aber auch Sammler von antiken, altdeutschen und Habsburger Münzen sollten sich diesen Katalog nicht entgehen lassen.

Los 11: Griechen / Lydien. Kroisos, 561-546 v. Chr. Goldstater leichte Serie, Sardes. NGC Choice AU 4/5, 5/5. Taxe: 15.000,- Euro.

Antike Münzen

Die Auktion beginnt mit gut 100 antiken Münzen – Griechen, Kelten, Römer, Byzantiner und Völkerwanderungszeit – mit einem hohen Anteil von Goldmünzen. Gerade unter den römischen Aurei von der Republik bis zur Tetrarchie finden sich viele Stücke mit einer hervorragenden, viele Jahrzehnte zurückreichenden Provenienz.

Ein gutes Beispiel dafür sind zwei Aurei des Augustus. Der eine kam 1949 zum ersten Mal auf den Markt als Teil der Sammlung des Grafen Alessandro Magnaguti, der andere stammt aus der Sammlung Ponton d’Amecourt, die 1887 bei Rollin & Feuardent versteigert wurde.

Ein exquisiter Aureus des Elagabal, erstmals angeboten 1975 in der ersten Auktion von NFA, lag ursprünglich in der Münzsammlung des Santa Barbara Museum of Art, die damals aufgelöst wurde.

Münzen aus aller Welt

Nach einem kleinen, interessanten Angebot an Münzen aus Monaco – schließlich ist Gadoury dafür „der“ Spezialist – folgen mehr als 850 Lose mit Münzen aus aller Welt. Wie vielfältig und abwechslungsreich das Material ist, illustriert wohl am besten die Tatsache, dass insgesamt Prägungen von fast 50 Nationen enthalten sind. Es ist also für jeden etwas dabei!

Los 538: Ungarn / Transsylvanien. Stephan Bocskai, 1604-1606. 10 Dukaten 1604, unbest. Münzstätte (Nagybanya). NGC MS 61. Taxe: 70.000,- Euro.

Für Kenner und Investoren gibt es viel Kostbares zu entdecken, so zum Beispiel ein 10facher Dukat des Stephan Bocskai, der 1605 zum Fürst von Siebenbürgen ernannt wurde. Die Rückseite zeigt einen gerüsteten Arm, der ein Schwert hält, um das sich ein Schriftband windet. Darauf steht in lateinischer Sprache „für Gott und Vaterland“. Tatsächlich vereinigte der protestantische Bocskai unter seinem Banner verschiedene Parteien, die zusammen mit der Religionsfreiheit die Unabhängigkeit von den Habsburgern forderten. Für sie zitiert er auf der Münze leicht gekürzt ein von Horaz stammendes Motto: Süß und ehrenvoll ist es, fürs Vaterland zu sterben.

Frankreich

Wie immer spielen bei Gadoury die französischen Prägungen eine zentrale Rolle. 200 Lose kommen aus der Grand Nation, darunter zahlreiche Seltenheiten von historischer und numismatischer Bedeutung.

Los 339: Frankreich. Napoleon, Konsulat 1799-1804. Goldmedaille anlässlich der Benennung des Quai Desaix nach dem gefallenen General Louis Charles Antoine Desaix. Aus Sammlung Dr. F. NGC MS63. Taxe: 30.000,- Euro.

Ein gutes Beispiel stammt aus der umfangreichen Partie von Münzen und Medaillen Napoleons, die Gadoury in seiner Auktion offeriert. Das Highlight ist eine Goldmedaille aus der Zeit von Napoleons Konsulat. Sie ist General Desaix gewidmet, der am 14. Juni 1800 in der Schlacht bei Marengo fiel, nachdem er Napoleon den Sieg über die Österreicher gesichert hatte. Napoleon widmete seinem gefallenen Kameraden zahlreiche Ehrungen, so benannte er eines der Pariser Quais nach ihm. Daran erinnert diese Medaille. Heute sucht man das Quai Desaix übrigens vergeblich in Paris. Es wurde in Quai Branly umbenannt.

Los 374: Frankreich. Henri V., Thronprätendent von 1830 bis 1883. Essai Piéfort in Gold im Wert von 5 Francs, 1832, Paris. Äußerst selten. NGC PF65 ULTRA CAMEO. Bestes NGC bekanntes Stück. Taxe: 100.000,- Euro.

Das teuerste Stück der Abteilung Frankreich ist ein Rarissimum und von höchstem historischen Interesse. Es ist eine Probe und zeigt Henri V., einen französischen König, den es nie gegeben hat.

Henri V war der Enkel von Karl X., der am 2. August 1830 wegen der Julirevolution zu seinen Gunsten abdankte. Henri, damals noch nicht einmal 10 Jahre alt, war der Sohn seines 1820 ermordeten zweitältesten Sohnes. Er wurde nach der Machtübernahme des Bürgerkönigs nach Prag verbracht, wo ihn Jesuiten erzogen. Nach einigen Jahren in Großbritannien ließ sich Henri V. im heute italienischen Görz nieder, wo er mit seinem privaten Vermögen einen königlichen Exilhaushalt führte, ohne vor seinem Tod den Anspruch auf den französischen Thron aufgegeben zu haben. Gadoury ist stolz darauf, einen äußerst seltenen Essai Piéfort in Gold zum nie ausgegebenen 5 Franken-Stück mit dem Porträt des jugendlichen Henri anbieten zu können, der darüber hinaus das allerschönste Stück ist, das NGC jemals von diesem Typ bewerten konnte.

Los 393: Frankreich. Zweites Kaiserreich, 1852-1870. Probe zu 100 Francs, 1855 Paris. Nur zwei Exemplare bekannt. NGC SP62. Taxe: 50.000,- Euro.

Von fast noch größerer numismatischer Bedeutung ist die Probe zum goldenen 100 Francs-Stück von 1855, die in Paris geprägt wurde. Nur zwei Stücke sind den Experten davon bekannt. Diese Probe dokumentiert die Entwicklung einer der wichtigsten Goldmünzen des 19./20. Jahrhunderts. Das französische 100 Francs-Stück wurde zum ersten Mal 1855 ausgegeben. Es sollte von enormer wirtschaftlicher Bedeutung werden. Schließlich zahlten die Kaufleute nicht nur im eigenen Land mit dieser Münze, sondern auch in allen umliegenden Gebieten, was dazu führte, dass sich die Lateinische Münzunion ein Jahrzehnt später ihre Nominale gemäß dem französischen Vorbild ausgab.

Großbritannien

Mehr als 60 Lose mit Münzen aus Großbritannien enthält die Herbstauktion 2022 von Gadoury. Auch hier findet der Kenner große Seltenheiten, so einen Essai in Gold zum 20 Shilling-Stück des Lord Protectors Oliver Cromwell oder gleich mehrere der beliebten 5 Guineas-Stücke, darunter zwei von William III., eines von Queen Anne und zwei von George II.

Los 506: Großbritannien. William IV., 1830-1837. Probe in Gold zu Crown, 5 Pfund, 1831 mit glattem Rand. Av. von William Wyon. Rv. von Jean-Baptiste Merlen. Nur 6 bis 10 Exemplare bekannt. Feine Haarlinien im Feld und Avers leicht berührt, sonst vorzüglich. Taxe: 200.000,- Euro.

Das mit 200.000 Euro am höchsten geschätzte Los der ganzen Auktion ist aber keine 5 Guinea-Münze, sondern eine Probe zu einer 5 Pfund-Münze, deren Porträt der großartige Stempelschneider William Wyon im Jahr 1831 schuf. Man kennt von diesem Kabinettstück nur zwischen 6 und 10 Exemplare.

Italien

Mehr als 250 Lose mit Münzen und Medaillen der italienischen Staaten und der Casa Savoia kann Gadoury anbieten. Kein Wunder, schließlich ist Italien eine weitere Spezialität des Hauses. Wer sich für die ikonische Münzprägung von Venedig interessiert, den erwarten einige besondere Glanzlichter, so zum Beispiel der erste unter Giovanni Dandolo geprägte Dukat oder ein Dukat des in Venedig so umstrittenen Nicolò Tron.

Von besonderem Interesse ist eine Osella zu 4 Zecchinen, die von Alvise III. Mocenigo ausgegeben wurde. Dieser Doge, der Karriere im Kampf gegen die Türken gemacht hatte, durfte sich über eine ruhige Regierungszeit freuen, da er selbst der Delegation angehörte, die im Jahr 1718 den Frieden von Passarowitz mit den Türken schloss.

Casa Savoia

Eine Fülle von hoch bedeutenden Münzen stammt aus einem weiteren Teil der königlichen Sammlung von Münzen der Casa Savoia. Auch diesmal umspannt das zeitliche Spektrum Prägungen vom Mittelalter bis zum Ende der Dynastie. Zusätzlich finden sich noch einige Proben zu den italienischen Umlaufmünzen der Nachkriegszeit.

Wir stellen stellvertretend drei ganz besondere Stücke vor. Das erste ist ein 100 Lire-Stück in Gold, das 1926 in nur 40 Exemplaren ausschließlich für Sammler hergestellt wurde. Das zweite Los ist eine Goldmünze des Jahres 1940, die nie in den Umlauf kam. Bei der dritten Rarität handelt es sich um eine Probe zum 50 Lire-Stück von 1911. Es gibt von dieser Probe zwei Varianten, eine ohne zusätzliche Aufschrift, und die wesentlich seltenere Variante mit der Aufschrift PROVA auf der Rückseite, die in diesem Fall vorliegt.

 

Sie können den Katalog bestellen bei Éditions Victor Gadoury, 57, rue Grimaldi, 98000 Monaco; Tel: +377 93 25 12 96; Fax: +377 93 50 13 39; email.

Auch im Internet können Sie auf den Katalog zugreifen und die Lose studieren.

Im Internet finden Sie die Onlinekataloge bei Sixbid, Numisbids und für das Live-bidding am heimischen Computer bei Biddr.

Weitere Informationen zum Auktionshaus finden Sie auf der Website von Gadoury.